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Arbeitslosenzahl explodiert

Massive Auswirkungen der Coronakrise auf den Landecker Arbeitsmarkt

Zum zweiten Mal wurde der Arbeitsmarkt im Bezirk -Landeck Lockdown-bedingt durcheinandergewirbelt: Ende Dezember gab es sechsmal so viele Arbeitslose wie ein Jahr zuvor.
11. Jänner 2021 | von Daniel Haueis
Arbeitslosenzahl explodiert<br />
Günther Stürz: „Der Ausfall der Wintersaison hat den Arbeitsmarkt nach dem Frühjahr zum zweiten Mal auf den Kopf gestellt.“ RS-Foto: Archiv
Von Daniel Haueis

AMS-Chef Günther Stürz wird den Dezember 2020 wohl im Gedächtnis behalten: 4139 registrierte Arbeitslose sind fünfmal so viele wie im Dezember 2019 (+502,5%). Österreichweit betrug die Steigerung 31,4 und tirolweit 145,4 Prozentpunkte. „Ende Dezember hat der Lockdown voll durchgeschlagen, der Ausfall der Wintersaison hat den Arbeitsmarkt nach dem Frühjahr zum zweiten Mal auf den Kopf gestellt und Landeck hat die größte Steigerung aller Bezirke zu verzeichnen“, muss Stürz feststellen.

FRAUEN STÄRKER BETROFFEN. Es waren bei allen Berufsgruppen große Zunahmen zu verzeichnen, wobei die Dienstleistungsberufe mit einem Plus von 2638,9% am meisten hervorstechen. Starke Zuwächse gab es bei den Älteren (1242 über 50-Jährige, +1006) sowie bei den Jugendlichen (402 unter 25 Jahren, +321). Frauen waren stärker betroffen als Männer: 2201 Frauen (+1205,3%) und 1938 Männer (+269,8%) waren arbeitslos vorgemerkt. Auch die Dauer der Arbeitslosigkeit steigt weiter an. Im Bezirk Landeck waren Ende Dezember 28 Personen länger als ein Jahr (+22), 228 länger als sechs Monate (+205) und 1239 Arbeitslose zwischen drei und sechs Monaten (+1183) arbeitslos vorgemerkt. Sofort verfügbare offene Stellen gab es Ende Dezember lediglich 114 (–353). Zwölf vorgemerkten Lehrstellensuchenden (+5) stehen 42 zu besetzende Lehrstellen (–18) gegenüber.


Bezirksvergleich
Die 4139 beim AMS Landeck registrierten Arbeitslosen (hinzu kommen 91 Arbeitslose in Schulung) bedeuten ein Plus von +502,5%. Der Bezirk Reutte (+500,0%) weist eine ähnlich hohe Steigerungsrate auf, es folgen Kitzbühel (+272,5%), Schwaz (+233,0%) und Imst (+175,8%). Die geringsten Zuwächse weisen die Bezirke Lienz (+95,2%), Kufstein (+88,4%) und Innsbruck (+81,1%) auf.

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