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„Bewusst positive Signale setzen“

Die SSAG-Vorstände Günther Zangerl und Markus Walser über eine herausfordernde Zeit und eine Zukunft, der mit Optimismus entgegengesehen wird

Die Corona-Pandemie hat auch auf die Seilbahnbranche massive Auswirkungen. Der Vorstand der Silvrettaseilbahn AG in Ischgl lässt sich davon jedenfalls nicht lähmen und setzt bewusst positive Signale.
23. November 2020 | von Daniel Haueis
„Bewusst positive Signale setzen“<br />
Günther Zangerl (l.) und Markus Walser lassen sich von der Pandemie nicht unterkriegen und glauben an ein starkes Comeback des Wintertourismus. RS-Foto: Haueis
Von Daniel Haueis

Der Jahresbericht 2019/2020 der Bergbahnen Samnaun AG enthält auch Daten der Silvretta Arena, die Ischgl mitumfasst – die Silvrettaseilbahn AG in Ischgl ist seit 1977 mehrheitlich am Schweizer Unternehmen beteiligt. Laut Jahresbericht ist die Zahl der Ersteintritte im Winter mit 1,464 Millionen um 28% gesunken. Die Einnahmen im Geschäftsjahr 2019/20 liegen mit 80,1 Millionen CHF (rund 75 Mio. Euro) 27,7% unter denen des Vorjahres. Dieses Minus in der pandemiebedingt verkürzten Wintersaison 2019/2020 „hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Silvrettaseilbahn AG, auch wenn es den Handlungsspielraum der Bergbahnen Samnaun AG naturgemäß einschränkt“, sagen die Silvrettaseilbahn-AG-Vorstände Mag. Günther Zangerl und DI (FH) Markus Walser. Projekte werden nicht verschoben: „Nein, im Gegenteil: Wir als Silvrettaseilbahn AG wollen hier als Leitbetrieb bewusst positive Signale setzen und werden geplante Bauvorhaben gezielt forcieren. Dies gilt vor allem für unser Thermenprojekt und das neue Team Resort, aber auch für diverse Investitionen im Skigebiet“, blickt der Vorstand des Vorzeigeunternehmens in die Zukunft.

„CORONA“. Die SSAG konzentriert sich aktuell auf die Großprojekte „Team Resort Florian“ und „Silvretta Therme“. „Diese Arbeiten laufen planmäßig; wir haben auch dieses Projekt aus den genannten Gründen heuer bewusst forciert und nicht etwa verschoben. Die Eröffnung wird somit planmäßig und damit rechtzeitig zum Start der Wintersaison 2022/2023 erfolgen“, kündigt der SSAG-Vorstand an. Auf mittelfristig geplante Neuerungen im Skigebiet habe „Corona“ keine Auswirkungen – die entsprechenden Planungen für größere Infrastrukturprojekte liegen jedenfalls nicht auf Eis. „Wie schnell wir diese tatsächlich umsetzen können, hängt aber von der weiteren Entwicklung und damit natürlich auch vom Verlauf der kommenden Wintersaison ab“, sagt Zangerl. Die Ausgaben des -Ischgler Unternehmens sind auch trotz gekürzter Betriebszeit u.ä. kaum zurückgegangen – auch im Sommer wurde der Personalstand bewusst gehalten, um möglichst vielen Mitarbeitern „auch in dieser schwierigen Zeit einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten“. Ein positiver Aspekt der Pandemie war eine stärkere Zusammenarbeit: Die Kooperation mit den Seilbahnunternehmen im Paznaun und auch mit dem Partnerunternehmen in Samnaun ist noch enger geworden. „Speziell was das Hygiene- und Gesundheitskonzept für den kommenden Winter betrifft, haben wir in den letzten Monaten beispielsweise sehr professionell zusammengearbeitet“, sagt Walser.

AUSBLICK. Lähmen lässt sich die Silvrettaseilbahn AG von „Corona“ nicht – Prognosen sind naturgemäß schwierig und dass die aktuelle Situation für alle extrem herausfordernd ist und wohl noch einige Zeit bleiben wird, liegt auf der Hand. „Dennoch sind wir überzeugt, dass wieder bessere Zeiten kommen werden und die Branche dann umgehend an frühere Erfolge anknüpfen kann. Wir blicken also grundsätzlich optimistisch in die Zukunft und glauben an ein starkes ‚Comeback‘ des Wintertourismus“, sagen Günther Zangerl und Markus Walser.

 

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