Fließ: positive Beschlüsse für Schlachthofprojekt – Bgm. Lentsch sieht ungeklärte Fragen
Die Vollversammlung hat die für die Fortsetzung des Schlachthofprojektes in Fließ notwendigen Beschlüsse einstimmig gefasst. Das Gremium war allerdings nicht vollzählig.
Von Herbert Tiefenbacher
Vergangenen Donnerstag tagte die Vollversammlung des Gemeindeverbandes „Schlachthof Fließ“, um dringliche Themen zu diskutieren und Entscheidungen zu treffen. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, hatte Verbandsobmann Bgm. Alexan-der Jäger gute Nachrichten (Zusagen von Neu-Pächtern und vom Land Tirol) im Gepäck. Die 16 Mitgliedsgemeinden der Vollversammlung waren nicht ganz vollzählig: Es fehlte u.a. die Gemeinde Zams, deren Führung noch offene Fragen sieht. Bei der Vollversammlung habe eine gute Stimmung geherrscht, sagte Jäger. Alle anwesenden Vertreter der Mitgliedsgemeinden hätten sich positiv zu den zur Entscheidung vorgelegten Punkten der Tagesordnung geäußert. In den Wortmeldungen sei deutlich herauszuhören gewesen, dass sie weiterhin hinter dem Projekt stehen. Überdies seien dann auch die Beschlüsse einstimmig gefasst worden.
EINSTIMMIGE BESCHLÜSSE. Konkret handelt es sich dabei um zwei Beschlüsse. So war es Verbandsobmann Bgm. Jäger gelungen, Ersatz für den abgesprungenen Schlachthofpächter zu finden. Und Jäger konnte der Vollversammlung einen unterschriftsreif ausverhandelten Vertrag mit den Metzgermeis-tern Georg Venier senior und junior aus Tarrenz zur Genehmigung vorlegen. Beschlussreif vorbereitet war auch die Anpassung der Finanzierung des Bauvorhabens. Wie im Sommer bekannt wurde, hat eine vom Verbandsvorstand in Auftrag gegebene neue Kostenschätzung ergeben, dass es beim Ausbauprojekt im Sog der Teuerungsrate zu einer Kostensteigerung von gut einer Million Euro auf 3,4 Mio. Euro kommen wird. Hierzu wurde die Lösungsvariante, die Mehrkosten mit einer Aufstockung der bereits vom Gemeindeverband genehmigten Kreditsumme von 926.000 Euro um weitere 500.000 Euro und den vom Land Tirol zugesagten 600.000 Euro aus GAF-Mitteln abzudecken, vorbereitet und vorgeschlagen. „Somit ist der Schlachthofausbau vollständig ausfinanziert“, erklärte Jäger und fügte hinzu: „Ich bin erleichtert. Mir fällt wahrlich ein Stein vom Herzen. Denn insgesamt positiv ist, dass damit die Voraussetzungen geschaffen werden konnten, das Projekt nun endgültig auf Schiene zu setzen.“
NOCH KEINE ZUSTIMMUNG. Der Zammer Bürgermeis-ter Benedikt Lentsch ist zur Zeit nicht bereit eine Zustimmung zu geben. Es seien noch einige Fragen aufgekommen, beispielsweise zu den Schlachtungskosten. „Diese offenen Fragen sind noch zu klären“, erklärte Lentsch im Gespräch mit der RUNDSCHAU. Zudem, so der Zammer Dorfchef weiter, sei ein Plan B zu erarbeiten, damit man einen Vergleich habe. „Es geht vor allem darum, ein gutes Angebot für die Landwirtschaft zu schaffen. Das müssen wir wirklich noch alles umfassend bereden“, so Lentsch. Er werde auf Verbandsobmann Bgm. Jäger zugehen und das Gespräch suchen, das der Klärung dienen sollte. Auf die Nachfrage, ob die Gemeinde Zams, falls sie mit dem Gesprächs-ergebnis unzufrieden ist, einen Ausstieg aus dem Gemeindeverband als letzte Konsequenz in Erwägung ziehen wird, sagte Bgm. Lentsch: „Das rechtlich durchzusetzen wäre eine große Herausforderung. Denn im Beteiligungsvertrag – an deren Ausarbeitung meine Vorgänger Bürgermeister Siegmund Geiger und Dominik Traxl führend mitgewirkt haben – ist kein Ausstieg vorgesehen“, sagte Bgm. Lentsch. Er wird jetzt einmal auf Gesprächsebene versuchen etwas zu bewegen. „Dann entscheiden wir, wie wir weiter vorgehen“, so Lentsch abschließend.
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