Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Der Frust wird größer“

Tourismussprecher Alexander von der Thannen über „Grünen Pass“ & Co.

Die Stimmung unter den Hoteliers ist jedenfalls nicht die beste: „Der Frust wird größer“, fasst Tourismussprecher Alexander von der Thannen zusammen. Es fehlt eine klare Perspektive.
22. März 2021 | von Daniel Haueis
„Der Frust wird größer“<br />
Alexander von der Thannen will wie seine Kollegen endlich „ganz klare Richtlinien“. Foto: Die Fotografen
Von Daniel Haueis

Laut einer bundesweiten Branchenbefragung der Österreichischen Hotellerievereinigung betrug der durchschnittliche Umsatzverlust in der Hotellerie Anfang des Jahres 2,5 Millionen Euro je Betrieb. Alexander von der Thannen sagt dazu: „Es gibt teilweise einen Verlustausgleich, aber bisher ist wenig geflossen.“ Der Unmut bei den Hoteliers sei groß – man müsse erst schauen, was am Ende unterm Strich steht. Positiv sieht er den angekündigten Grünen Pass (siehe Kästchen „Der ‚Grüne Pass‘ kommt“) – wenn auch erst in der Zukunft. „Er wird Sinn machen – ab dem Zeitpunkt, wo jeder eine Impfung bekommt, der eine will.“ Anders ausgedrückt: Erst ab einer Durchimpfungsrate von etwa 75 Prozent sei der Grüne Pass, der Reisen ermöglicht, praktikabel – ansonsten sei es eine Diskriminierung jener, die reisen möchten und eine Impfung wollen, aber (noch) gar keine bekommen. Der Hotelier in Ischgl (Trofana Royal) und Obmann des Tourismusverbandes Paznaun – Ischgl spricht seinen Kollegen wohl aus der Seele, wenn er „ganz klare Richtlinien“ fordert, nach denen eine Öffnung von Hotellerie und Gastronomie möglich wird. „Das Hauptproblem ist: Man weiß nicht, unter welchen Bedingungen“, so von der Thannen. Mittlerweile haben etliche Betriebe seit einem Jahr geschlossen – und immer noch keine klare Perspektive. „Es ist zermürbend … Der Frust wird größer“, fasst Alexander von der Thannen zusammen.


Der „Grüne Pass“ kommt
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist die Reisefreiheit stark eingeschränkt. Österreich will eine rasche und praktikable sowie EU-weit einheitliche Lösung, um sichere Mobilität wieder zu ermöglichen. Die Europäische Kommission hat einen Verordnungsentwurf vorgelegt, der diesem Ansatz entspricht: Wer geimpft, getestet oder genesen ist, soll wieder reisen dürfen. Dieser „Grüne Pass“ kommt und soll noch vor dem Sommer umgesetzt werden. Er wird folgende Informationen beinhalten: Impfzertifikat, Testzertifikat (PCR- oder Antigenschnelltest), Genesungszertifikat (frühestens auszustellen ab dem 20. Tag nach erstem positiven PCR-Testergebnis). Er wird von den EU-Staaten kostenlos an alle EU-Bürger, deren Familienangehörige und an in EU-Staaten ansässige Drittstaatsangehörige ausgestellt. Der Grüne Pass enthält nur die wichtigsten und Covid-relevanten personenbezogenen Daten (z.B. Identifizierung der Person, verwendeter Impfstoff, Chargenzahl, Datum und Ort der Impfung/Testung). Tourismusministerin Elisa-beth Köstinger sagt: „Ohne Gäste gibt es keinen Tourismus! Der „Grüne Pass“ wird unseren Tourismusstandort für einheimische und internationale Gäste attraktivieren. Von dieser Sicherheits-Maßnahme profitieren alle Beteiligten – sowohl die Touristen als auch die Betriebe, die mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Gäste bewirten.“
 

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