Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Einen Winter wird es geben“

Ischgl bereitet sich auf eine Saison vor, die diesmal etwas anders eingeläutet wird

„Corona“ im März 2020 hat Ischgl einen nicht willkommenen Popularitätsschub verliehen. Nun bereitet man sich im Paznaun auf einen neuen „Winter“ vor – und die Touristen scheinen Ischgl die Treue zu halten.
13. September 2021 | von Daniel Haueis
„Einen Winter wird es geben“<br />
Günther Zangerl (l., mit SSAG-Vorstandskollege Markus Walser): „Essenziell ist immer: Kann ich es in der Praxis umsetzen?“ RS-Foto: Archiv
Von Daniel Haueis

„Einen Winter wird es geben – es gibt laut Regierung keinen Lockdown“: Das ist die zentrale Aussage Alexander von der Thannens mit Blick auf die Saison ab 25. November im Paznaun. Der Tourimusverbandsobmann hofft jedenfalls auf Regeln, die auch anwendbar sind – seien es nun scharfe oder auch ein „Durchlaufen“ von Corona. Die Vorbereitungen laufen jedenfalls normal – Skishows, Opening etc. in Ischgl sollen stattfinden. Die Saisoneröffnung am 25. November wird allerdings etwas anders: „eine Veranstaltung, auch musikalisch“, sagt von der Thannen, der noch nicht mehr verraten will, außer dass die Behördeneinreichung erfolgt ist. Mag. Günther Zangerl, Vorstand der Silvretta Seilbahn AG, spricht ebenfalls von einer „anderen Art von Veranstaltung“ – es soll klar werden, dass Ischgl nicht nur Après-Ski ist.

TREUE GÄSTE. Dabei könnte sich der Imageschaden durch „Corona im März 2020“ in Grenzen halten: „Von einem Imageschaden können wir nicht reden“, sagt von der Thannen. Der August lag bei den Buchungen über dem August 2019 (also Vor-Corona), und auch die Winterbuchungen 2021/22 seien „sehr gut“. Am öftesten höre er von Gästen, dass sie die „ungerechte Berichterstattung“ vom März 2020 stört – anders gesagt: Ischgl hat bei seinen Gästen wohl vielfach einen „Stein im Brett“. Alexander von der Thannen blickt daher „sehr zuversichtlich in den Winter“. Günther Zangerl von der SSAG stimmt zu: „Ich bleibe optimistisch.“

SEILBAHN HAT MITARBEITER BESCHÄFTIGT. Die Ischgler Seilbahn hat im vergangenen Winter, als keine Bahn in Betrieb war, einen praktisch totalen Umsatzverlust von 80 Millionen Euro hinnehmen müssen: „Der fehlende Winter war schon katastrophal“, sagt Zangerl. Durch Staatshilfen u.ä. wurde dieser Verlust gemildert – aber ein Ischgler Winter schaut halt ganz anders aus als der 2020/21. Dennoch wurde geschaut, dass möglichst viele Mitarbeiter beschäftigt werden können (im Winter bis zu 570, im Sommer rund 190). Es wurden etwa Revisionsarbeiten durchgeführt: „Wir haben Arbeit gesucht, um die Mitarbeiter zu beschäftigen“, sagt Günther Zangerl – auch die 60 Saisonskräfte im Sommer konnten beschäftigt werden. Und Projekte wie die „Silvretta Therme“ (geht im Spätherbst 2022 in Betrieb) oder das Mitarbeiterhaus wurden weitergeführt. Herausforderungen gibt es auch nun noch genügend: etwa die „Sputnik“-Impfung z.B. ungarischer Mitarbeiter, die noch nicht anerkannt wird. Oder die Unsicherheit aufgrund zweier staatlicher Vorgaben – in die „Silvretta Arena“ gelangt man von Ischgl und von Samnaun aus. „Essenziell ist immer: Kann ich es in der Praxis umsetzen?“, meint Zangerl in Bezug auf die kommenden staatlichen Regelungen – diese werden für den Tourismus erst verhandelt.
 
„Einen Winter wird es geben“<br />
TVB-Obmann Alexander von der Thannen: Die Winterbuchungen 2021/22 sind „sehr gut“. RS-Foto: Archiv

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