Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Erfahrungswerte sammeln“

St. Anton: Contact Tracing in der Testphase

Ein Testlauf eines aktuell noch freiwilligen Contact Tracings, also einer Nachverfolgung von Covid-19-(Verdachts)-Fällen, wurde kürzlich in St. Anton gestartet. Erstmals bei einem Event, einem Fußballspiel, – das Echo ist positiv.
21. September 2020 | von Von Elisabeth Zangerl
„Erfahrungswerte sammeln“
Kürzlich wurde ein Live-Testlauf beim Spiel der SPG Arlberg-Kampfmannschaft gegen Längenfeld gestartet, im Bild zu sehen: SPG-Obmann Rudi Matt, Max Funke (Vorstand SPG) und Gerhard Eichhorn (TVB St. Anton, v.l.). RS-Foto: Zangerl
Von Elisabeth Zangerl

Entwickelt von der mtms Solutions GmbH, startete kürzlich in St. Anton ein freiwilliges Contact Tracing in die Testphase, im Laufe der Woche 39 wird eine erste Zwischenbilanz präsentiert: „Die ersten Rückmeldungen sind positiv“, verraten Max Funke (Murrmel Bar und SPG-Arlberg-Vorstand) und Gerhard Eichhorn (TVB St. Anton) schon vorab. Erstmals wurde diese Nachverfolgungsmöglichkeit bei Covid-19-Fällen bzw. Verdachtsfällen am Fußballplatz im Rahmen eines Spiels der SPG-Kampfmannschaft gegen Längenfeld getestet. „Damit sind wir bei den ersten in Tirol, die das in dieser Form durchführen. Aktuell nehmen drei Gastronomiebetriebe und das öffentliche Schwimmbad am Testlauf teil“, informiert Gerhard Eichhorn. Bisher ist es so, dass, wenn in einem Gastronomiebetrieb ein Covid-19-(Verdachts)-Fall aufgetreten ist, empfohlen wird, dass der Unternehmer vorhandene Kontaktdaten aller Personen, die in den letzten 48 Stunden im Betrieb waren, der Gesundheitsbehörde bereitstellt. Auch öffentliche Aufrufe waren keine Seltenheit. „Wenn man dieses Contact Tracing verwendet, wird es keine öffentlichen Aufrufe mehr geben“, erklärt Gerhard Eichhorn zu den Vorteilen für den Gastronomen. Damit kann die Kontaktpersonen-Nachverfolgung durch die Behörde unterstützt und beschleunigt werden und die Infektionskette durchbrochen werden.

WIE FUNKTIONIERT‘S? Die Registrierung erfolgt datenschutzkonform und ohne Angabe persönlicher Daten, lediglich die Telefonnummer wird hinterlegt, die aber nach 28 Tagen automatisch wieder gelöscht wird (bald soll eine Registrierung auch ohne eigenes Handy möglich sein). Der Gast scannt beim Betreten eines Gastronomiebetriebes etc. einen QR-Code. Im nächsten Schritt wählt er zwischen einer Benachrichtigung via SMS oder WhatsApp, zuletzt muss noch die Anzahl der Familienmitglieder, die einen begleiten, eingegeben werden. Sollte ein Covid-19-(Verdachts)-Fall auftreten, erfolgt die Benachrichtigung samt Auflage, den eigenen Gesundheitszustand zu beobachten. Der Wirt hat also mit der Abwicklung bei einem Coronafall nichts mehr zu tun, lediglich die Mitarbeiter sind zu informieren. „Das Feedback der Testbetriebe war, dass es 95% der Gäste ohne Widerstand gemacht haben“, so Max Funke. Dieses Contact Tracing ist (noch) freiwillig, das Ziel ist klar definiert: Es ist gewünscht, dass sich möglichst viele Gastronomen beteiligen, selbstverständlich auch möglichst viele Gäste. „Je mehr, desto besser“ lautet die Devise. Anlaufstelle für weitere Informationen ist der Tourismusverband St.Anton. „Uns geht es darum, Erfahrungswerte für die bevorstehende Wintersaison zu sammeln“, erklärt Gerhard Eichhorn. Sollte eine Form der Gästeregistrierung vonseiten der Behörden doch zur Pflicht werden, wird es – das ist anzunehmen – ohnehin eine Lösung in diese Richtung geben. St. Anton wäre dann bereits einen Schritt voraus: „Das ist ein Sicherheitsfaktor, den wir unseren Gästen bieten können“, so Eichhorn.


 

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