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Im öffentlichen Interesse

St. Anton plant mittelfristig ein Ärztehaus

Die freie Kassenarztstelle in St. Anton wurde von der Ärztekammer an Dr. Helene Mall vergeben. Die künftigen Ordinationsräumlichkeiten der Allgemeinmedizinerin am Bahnhofsareal werden derzeit adaptiert. Dies ist eine Übergangslösung – mittelfristig ist ein Ärztehaus geplant. Der notwendige Grundsatzbeschluss im St. Antoner Gemeinderat wurde gefasst, ein Gremium zur Projektentwicklung wird installiert.
2. November 2020 | von Von Elisabeth Zangerl
Im öffentlichen Interesse<br />
Dr. Helene Mall besetzt ab 1. Jänner 2021 die Kassenarztstelle in St. Anton. RS-Foto: Zangerl
Von Elisabeth Zangerl

Für Ärzte mit Kassenvertrag gilt in Österreich ein gesetzliches Pensionsalter von 70 Jahren, daher wird/kann Dr. Josef Knierzinger altersbedingt fortan nur mehr als Wahlarzt tätig sein (weiterhin in seiner bisherigen Ordination). Die Kassenarztstelle wurde von der Ärztekammer an Dr. Helene Mall vergeben. Die Ordination, die mit Jahresbeginn in der Nähe des Bahnhofs (Bahnhofsstraße 5) eröffnet wird, wird derzeit adaptiert und u.a. mit Rettungszufahrt und Corona-Schleuse versehen: „Bei Corona-Verdacht können hier Antigen-Schnelltests durchgeführt werden – auch eine Influenza-Diagnostik (A oder B) ist mittels Schnelltest möglich“, erklärt die Allgemeinmedizinerin. Die Ordination, die sich auf einer Ebene befindet und an die 300 Quadratmeter groß sein wird, verfügt über zwei Anmeldungsbereiche – einen internistischen und einen unfallchirurgischen. Im Leistungsspektrum der Ärztin, die fünf Mitarbeiter beschäftigt, finden sich neben der klassischen Allgemeinmedizin Labordiagnostik, unfallchirurgische Primärversorgung, Röntgen/Ultraschall/EKG und vieles mehr. Der neue Ordinationsstandort erweist sich als ideal mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und verfügt auch über Parkplätze.

„SCHON LÄNGER IM RAUM“. Ein Ärztehaus steht in St. Anton aber schon länger im Raum, erklären der St. Antoner Bgm. Helmut Mall und Amtsleiter Dr. Wolfgang Jörg gegenüber der RUNDSCHAU. Zwei Arztordinationen in St. Anton stehen zudem im Eigentum der Gemeinde und sind aktuell beide besetzt bzw. vermietet (an Dr. Sprenger und Dr. Knierzinger). Amtsleiter Jörg erklärt: „Durch das Projekt können Eigentumsverhältnisse optimiert werden, Verkehrsentzerrungen sind die Folge, neue Parkmöglichkeiten werden geschaffen. Die Lage verfügt über eine perfekte Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, der neue Standort ist außerhalb und doch auch fußläufig schnell und leicht erreichbar.“ Realisiert werden soll aber nicht nur ein Ärztehaus, es gehe um „raumplanerische, neue Strukturen mit bleibendem Mehrwert“. „Das ist eine zukunftsträchtige Sache“, fährt der St. Antoner Amtsleiter fort. Entstehen soll mittelfristig ein Ärzte-haus mit Nebenanlagen – das ganze Projekt sollte neben zwei, drei Arzt-ordinationen auch eine Tiefgarage, Wohnungen, Vereinsräumlichkeiten und eventuell Räumlichkeiten für das Rote Kreuz usw. beinhalten: „Eine Projektgruppe beschäftigt sich aber mit der detaillierten Nutzung“, erklärt Dr. Jörg.

PROJEKT MIT DER NEUEN HEIMAT TIROL. „Gespräche mit der Neuen Heimat Tirol über eine mögliche Realisierung haben bereits stattgefunden“, verrät Amtsleiter Jörg – das Objekt sollte auf Baurechtbasis realisiert werden. Die Kosten für die Adaptierung der Zwischenlösung – der neuen Praxis von Dr. Helene Mall am Bahnhofsareal – werden vom gemeinnützigen Wohnbauträger als Vorausleistung für das zukünftige Baurecht übernommen, die Einrichtungs- und Mietkosten werden von Dr. Mall getragen. „Ärztliche Grundversorgung liegt im öffentlichen Interesse“, erklären Amtsleiter Jörg und Bürgermeister Mall. Ein zu installierendes Gremium wird sich demnächst intensiv mit der Projektentwicklung und der Realisierung befassen.

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