Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Neue Projekte kosten 11 Millionen Euro

Beachtlicher Investitions- und Innovationsschub in Nauders

Drei große Bauprojekte wurden kürzlich von den Bergbahnen Nauders präsentiert: die neue kuppelbare Sesselbahn „Goldseebahn“, die Erlebniswelt Goldwasser neu sowie Neuerungen in der Berggastronomie. Das gesamte Investitionsvolumen umfasst 11 Millionen Euro.
24. Mai 2021 | von Daniel Haueis
Neue Projekte kosten 11 Millionen Euro<br />
Freuen sich auf die neuen Projekte: Helmut Spöttl, Karl Stecher, Michael Schöpf, Helmut Wolf, Georg Schöpf und Hartmann Ploner (v.l.) RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

Mit der Coronakrise sei eine beispiellose Krise hereingebrochen, „aber wir blicken mit vollem Optimismus in die Zukunft“, sagt Bergbahnen-Nauders-Vorstand Karl Stecher. Nun wolle man mit einem Investitions- und Innovationsschub durchstarten. Das mit acht Millionen Euro höchst dotierte Bauprojekt ist die neue kuppelbare 6er-Sesselbahn „Goldseebahn“. Wir müssen unseren Gästen hochqualitative Pistenanlagen zur Verfügung stellen“, so Stecher, nicht zuletzt, um einer touristischen Familiendestination gerecht zu werden. Der Bau soll bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein. Dabei sollen drei alte Schlepplifte der Vergangenheit angehören: die Schlepplifte Goldseelift und Nordlift (bis 2021) sowie der Schlepplift Ganderbild (2022). Mit der neuen Bahn gibt es eine „Qualitätssteigerung auch hinsichtlich der Personenbeförderung“, erklärt Stecher, u.a. aufgrund von Bubbles (Wetterschutzhauben), eines Auto-Lock-Systems oder einer Sitzheizung. Die neue Bahn weise eine sehr niedrige Einstiegsgeschwindigkeit auf, zudem sollen am Berg einige Steigungen entschärft werden. Die naturschutzrechtlichen Bewilligungen seien erfolgt, bis auf den Seilbahnbescheid würden alle vorliegen – dieser soll im Juni folgen. Rodungen wurden bereits vorgenommen. Die Pistenbreite wird zukünftig 117 Meter betragen, und um die Talstation gut in das Landschaftsbild einzufügen, werden viele technische Anlagen unterirdisch implementiert. Die neue Goldseebahn soll an windstarken Skitagen auch als Ausfallssicherheit für die Zirmbahn dienen, die Schneesicherheit wird durch die Erweiterung der Beschneiungsanlage erhöht werden. Erreicht werden soll auch eine bessere Integration des Skigebietsteils Pieng, dazu sind die Errichtung von Skibrücken und Skitunnels geplant. Bei den Bahn-Sesseln selbst wollte man auf dem neuesten Stand sein. „Die Sicherheit soll zu 100 Prozent gewährleistet sein“, sagt Helmut Wolf, Obmann Nauders Tourismus, und auch bei der Qualität sei auf höchste Standards geachtet worden. „Beim Komfort wurde nicht gespart“, so Wolf, der im Zuge dessen u.a. die Sitzheizung anspricht. Zusätzlich soll eine eigene spezielle Beförderungstechnik mit Fahrradclips den Sommertourismus als Bike-Destination weiter ankurbeln.

SPIEL & SPASS. Das zweite große Bauprojekt nennt sich „Goldwasser neu“. Die Erlebniswelt erhält eine enorme Aufrüstung u.a. mit sogenannten „Goldbike-Trails“ für Kleinkinder und Jugendliche, zahlreichen neuen Spiel- und Schwimmmöglichkeiten (Riesen-Sandkiste, Spielhüttendorf, Wipptiere, Wasserspiele etc.). „Das bringt sehr viel Spiel und Spaß für die Kinder und Jugendlichen“, weiß Prokurist Michael Schöpf. Gebaut wurde und wird alles mit natürlichem, heimischen Holz. Eingebettet sei die (neue und alte) Erlebniswelt idyllisch samt Schirmbar in eine mit Zirmbäumen und Liegewiesen umrandete Umgebung. Das dritte große Projekt umfasst die Berggastronomie. „Wir wollten auch hier einen weiteren Innovationsschritt setzen“, führt Karl Stecher aus. So gibt es u.a. eine Neugestaltung des Panorama-Restaurants mit neuem Kindergarten und Kinder-Restaurant (mit 170 Sitzplätzen). Auch die Billys Après Skibar – im Sommer ein „Szene-Treff für alle Biker“ – wird neu gestaltet. Ein weiteres Highlight stellt das Digitalisierungsprojekt Berggastronomie „Nauders Sitzfix“ dar. Mit ihm können per „Scan & Order“ zum Beispiel über einen QR-Code Sitzplätze gebucht werden, wenn man will, auch gleich die Bestellung dazu aufgegeben werden (digitale Speisekarte). „Damit haben unsere Gäste die Möglichkeit, ihren Tisch in der jeweiligen Berg-gastronomie online auszusuchen“, sagt Stecher, „und wir wollen ihnen damit den einzigen Stress im Urlaub wegnehmen – den Kampf um den Mittagstisch!“ Übrigens könne auch die (Covid 19-)Registrierungspflicht über diesen QR-Code erfolgen. Das gesamte digitale Service sei aber kein Muss, sondern ein zusätzliches Angebot.

VERVIELFACHT. Bgm. Helmut Spöttl ist über diese Projekte sehr erfreut. „Obwohl wir aufgrund der Pandemie mit finanziellen Einbußen zu kämpfen haben, können wir uns nach eingehender Prüfung mit unseren Partnern diese Investitionen leisten. Diese Projekte geben einen deutlichen Schub in die richtige Richtung!“ Hartmann Ploner, Aufsichtsratsvorsitzender Bergbahnen Nauders, spricht abschließend auch den Sommertourismus an. So habe es in den vergangenen Jahren diesbezüglich eine „extreme Entwicklung“ gegeben, wobei Umsätze „vervielfacht“ worden seien. Mittlerweile zähle man zu den besten Bike-Des-tinationen in Europa, wobei der Sommertourismus nun 40% der jährlichen Nächtigungen ausmache. „Aber wir werden mit den neuen Projekten den Sommer- und Wintertourismus beleben“, so Ploner. Hinsichtlich obiger Projekte seien keine Zuschüsse seitens der Eigentümer notwendig gewesen, die Bergbahnen Nauders würden diese Investitionen „zu 100% aus eigener Kraft“ stemmen. PS: Nauders wird am 3. Juni die Gastro-Öffnung starten.
 
Neue Projekte kosten 11 Millionen Euro<br />
Die Station der neuen Goldseebahn – das gesamte Projekt kostet 11 Mio. Euro. Foto: Bergbahnen Nauders

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben