Von Alois Pircher
Die Corona-App des Roten Kreuzes wird zu wenig angenommen, die große Zahl an Neuinfektionen macht das Contact Tracing daher beinahe unmöglich. Die Registrierungspflicht könnte bei der Nachverfolgung helfen, stellte dieser Tage Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Stabs des Landes Tirol, fest. Die RUNDSCHAU fragte bei Wirten in der Landecker Malser Straße nach. Im „Picasso“, seit Jahrzehnten ein Treffpunkt für Einheimische im Stadtzentrum von Landeck, ist Philipp Decker kritisch: Der Arbeitsaufwand ist überschaubar, es fallen aber doch gewisse Kosten an. Das Verständnis für die Maßnahme ist nicht bei allen Gästen gegeben. Für Stammgäste nimmt der Wirt die Einträge eigenhändig vor. Soweit er es überschauen kann, werden die Eintragungen richtig gemacht, meint Decker. Fabiola Pfeifer, Juniorchefin des Traditions-Kaffeehauses „Wied-mann“, findet, dass es doch einen zusätzlichen, nicht unerheblichen Aufwand für das Personal bedeutet. Einige Gäste haben durchaus Verständnis für diese Verpflichtung, andere seien aber wieder aufgestanden und ohne Konsumation gegangen, meint die engagierte Gastronomin. Der Umsatz dürfte durch diese Maßnahme nicht sinken, insgesamt war das Geschäft aber im Sommer noch besser, schließt Pfeifer. Am neuen Stadtplatz betreibt Christoph „Zaggi“ Zangerle seit über zehn Jahren das Cafe-Restaurant Zapa. Der Zettelaufwand sei noch überschaubar, eine elektronische Lösung (sie wird schon angeboten) sei besser. Aber das koste wieder Geld, das man nicht gerne ausgeben will, meint Zangerle: Diese Kosten sollten doch von der öffentlichen Hand übernommen werden. Im Großen und Ganzen ist die Akzeptanz gegeben, die Angaben mancher Gäste erscheinen jedoch fragwürdig – zum Nachfragen aber fehlt häufig die Zeit. Jede Corona-Maßnahme koste Umsatz. Auch wenn es durchaus Erleichterungen gibt (Kurzarbeit-Regelung, Steuersenkung) wird es langsam eng, stellt der Wirt fest.
Ob die Registrierungspflicht wirklich hilft die Pandemie einzudämmen, hängt zum größten Teil von der Bereitschaft der Gäste ab, die Formulare gewissenhaft und richtig auszufüllen, erklären alle drei Wirte. Die Gastronomie ist grundsätzlich bereit die Behörden zu unterstützen.
Philipp Decker, Cafe Picasso RS-Foto: Pircher
Christoph „Zaggi“ Zangerle, Cafe-Restaurant Zapa RS-Foto: Pircher