Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Sicherheit als oberstes Gebot

Optimistische TVB-Versammlung in St. Anton

Noch im Dezember fand die Vollversammlung des Tourismusverbandes St. Anton am Arlberg statt. Mit umfangreichen Maßnahmen will man den Gästen Sicherheit bieten und sich so durch die Pandemie manövrieren. Trotz der schwierigen Situation blickt man optimistisch in die Zukunft und arbeitet bereits tatkräftig an künftigen Projekten.
4. Jänner 2021 | von Von Markus Wechner
Sicherheit als oberstes Gebot<br />
Auch bei der Vollversammlung wurde auf Sicherheitsmaßnahmen geachtet. RS-Foto: Wechner
Von Markus Wechner

QR-Code-Scanner, Desinfektionsmittelspender und automatische Temperaturmessung – bei der Vollversammlung wurden zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen gesetzt und diese als das oberste Gebot auserkoren. Nicht nur aufgrund des Datums wurde der Corona-Shutdown vom 13. März 2020 mit der Lawinenkatastrophe vom 13. März 1988 verglichen – der Stanzertaler Skiort sieht sich mit einer großen Problematik konfrontiert, die nun gemeinsam angegangen und überstanden werden soll. Laut Josef Chodakowsky, TVB-Obmann, startete man in der letzten Saison in einen verheißungsvollen Winter, der jedoch ein jähes Ende fand. Martin Ebster, Geschäftsführer des TVB, berichtete von einem Minus von 20 Prozent bei den Gesamtnächtigungen in der letzten Wintersaison. Zudem betonte er die großen Herausforderungen, die die abrupte Abreise der Gäste im letzten März mit sich brachte. Während man am Anfang des letzten Winters noch ein Plus im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte, schlug alles schnell ins Gegenteil um. Auch im Sommer wurde ein sattes Minus verzeichnet. Nun sieht man sich immer noch mit Planungsunsicherheit konfrontiert. So rechnet man erneut mit einem Minus, da man lediglich mit 50 Prozent der Einnahmen geplant habe. Der Skibetrieb wurde nun am 26. Dezember mit allen vorgeschriebenen Maßnahmen und mit deutlich weniger Skifahrern aufgenommen. Trotz alledem appellierte Obmann Chodakowsky, positiv in die Zukunft zu blicken.

TOURISMUS DER ZUKUNFT. Trotz oder gerade wegen aller Schwierigkeiten wurde im TVB fleißig weitergearbeitet. So wurden beispielsweise die Werbebotschaften über den Sommer hinweg immer wieder angepasst. „Es war ein Jahr der Information und nicht der Werbung“, so Martin Ebster. Prinzipiell sei es sehr wichtig, die Leute direkt anzusprechen und das digitale sowie das datengetriebene Marketing voranzutreiben. Bereits seit längerem arbeite man auch besonders stark am Social-Media-Auftritt sowie an einer neuen barrierefreien Website. Generell wolle man den Urlaub digital begleiten, funktionieren werde dieser aber immer nur vor Ort. So gelte es laut Ebster, eine gute Balance zwischen Realität und Digitalem zu finden. Man wolle global werben und lokal denken sowie Vertrauen durch Beziehung aufbauen. Grundsätzlich soll laut TVB das nachhaltige Wachstum vorangetrieben werden, wobei bereits vieles vorhanden sei: Man sei als St. Anton bereits stromautark, habe auch eine Zugverbindung vor Ort u. a. m.

VERANSTALTUNGEN UND PROJEKTE. Aufgrund der Coronapandemie wurden zahlreiche Veranstaltungen verschoben oder gänzlich abgesagt. Eine der wenigen geplanten wird jedoch am 9. und 10. Jänner mit dem Damen-Ski-Weltcup stattfinden. Zudem flossen zahlreiche Investitionen in den Radweg Stanzertal sowie ins vielbesuchte Verwalltal. „Die Infrastruktur im Ort ist auf hohem Niveau“, so Chodakowsky. Eine besondere Neuerung ist zudem mit dem Arlberg Trail geplant. Dieser Sommer-Weitwanderweg ist in drei Tagesetappen unterteilt, auf dem man insgesamt 50 Kilometer in 15 Stunden zurücklegt. Der Arlberg Trail soll dabei von St. Anton über St. Christoph, Stuben, Zürs, Lech und wieder zurück nach St. Anton führen.

CORONA UND SKIFAHREN. Als besonderer Gast bei der Vollversammlung des TVB war Univ.-Prof. Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, eingeladen. Neben allgemeinen Informationen zur aktuellen Pandemie ging die Medizinerin vor allem auf die Aspekte Corona und Skifahren sowie auf die künftige Bewältigung der Pandemie ein. Das eigentliche Problem sei, dass sich das Virus so stark verbreite und dadurch die Intensivstationen überlastet werden. Ein großes Problem sieht sie aber auch in der Verunsicherung der Bevölkerung, sie kritisierte dabei u. a. die öffentliche Kommunikation. Generell spricht sich Lass-Flörl für die allgemein gültigen Verhaltensregeln aus und ist zudem der Meinung, dass neben dem Tragen eines Mundschutzes auch ein Sprechverbot in den Gondeln von Nutzen wäre. Bezüglich der Impfungen hofft sie nun auf eine gute Kommunikation der Politik, um den Menschen die Angst zu nehmen. „Derzeit stellt sich die Frage nach der bestmöglichen Strategie für ein Leben mit dem Virus“, so Cornelia Lass-Flörl.
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Josef Chodakowsky blickt optimistisch in die Zukunft. RS-Foto: Wechner
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Martin Ebster sprach von einem Jahr der Information. RS-Foto: Wechner
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Cornelia Lass-Flörl sprach sich für ein Sprechverbot in Gondeln aus. RS-Foto: Wechner

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