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Landeck | Wirtschaft | 2. August 2022 | Von Alois Pircher

Unter dem Hammer

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Das Hotel „Maximilian“ wurde von einer Bietergemeinschaft aus dem Ötztal übernommen. RS-Foto: Pircher
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Landeck  Von Alois Pircher
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Serfaus-Fiss-Ladis Versteigerung
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„Russen-Hotels“ in Serfaus versteigert

Die Hotels „Maximilian“ und „Tirolerhof“ in Serfaus fanden bei einer Zwangsversteigerung am Bezirksgericht in Landeck neue Besitzer.
Von Alois Pircher

Von den Nachbarn wurde der „Tirolerhof“ ersteigert und soll die schon im selben Besitz stehenden Betriebe „Hotel Furgler“ und „Hotel Post“ ergänzen. Das Hotel Maximilian, es befand sich ebenso im Besitz einer in Wien ansässigen Gesellschaft unter russischem Einfluss, wurde um den Ausrufungspreis von 6 Millionen Euro von einer Bietergemeinschaft aus dem Ötztal erworben. Über die Pläne, wie es mit dem Hotel Maximilian weitergehen soll, ist leider noch nichts bekannt, erklärte Bürgermeister Paul Greiter.

FAMILIENGEFÜHRTE BETRIEBE. Eine der Stärken von Serfaus ist, so Greiter, dass fast alle Betriebe – von der einfachen Frühstückspension bis zum 5-Sterne-Superior-Hotel – von den Besitzerfamilien geführt werden. Prinzipiell sei aber nichts gegen Investoren, ob aus dem Ausland oder aus der Region, einzuwenden, ergänzte der Bürgermeister. Es komme vor allem darauf an, wie die Betriebe geführt werden. So wurde erst kürzlich das Hotel Rex von der niederländischen „Pure-Resorts“-Gruppe übernommen, diese wird den Betrieb erneuern und als 4-Sterne-Betrieb weiterführen, sehr zur Freude von TVB und Gemeinde. Weniger Freude hat man jedoch mit den sogenannten „Buy to let“-Modellen. Bei diesem Geschäftsmodell werden Ferienappartements errichtet und an verschiedene Investoren verkauft. Die Ferienwohnungen werden dann meist im Rahmen eines Hotelbetriebs vermietet, der Investor (Besitzer) darf sich selbst gegen Entgelt einige Wochen im Jahr einmieten, nebenbei wird ihm eine Rendite von bis zu acht Prozent versprochen. Die Problematik für die Gemeinden besteht dabei in einer zeitlichen Beschränkung der Raumordnung, und hier befürchtet Greiter große Probleme bei notwendigen Renovierungs- und Verbesserungsarbeiten in fernerer Zukunft. Sollten die Investoren dann nicht bereit sein, diese Renovierungen zu finanzieren, drohen viele „kalte“ Betten.

WIRTSCHAFTSKAMMER SIEHT KEINE PROBLEME. Prinzipiell spricht nichts gegen Investorenmodelle, ob von Einheimischen oder von Ausländern, stellt Alexander von der Thannen, Tourismussprecher der Wirtschaftskammer im Bezirk Landeck, fest. Hauptsache sie werden professionell geführt und von der Thannen erwähnt die niederländische „Vaya-Gruppe“, die einige Investorenmodelle im Bezirk betreibt. Diese Betriebe schaffen hochwertige Arbeitsplätze und garantieren eine gute Wertschöpfung in der Region.

OHNE ABNEHMER. Nicht versteigert wurde das „Mozart Vital Resort“ in Ried. Es befindet sich im Besitz derselben russischen Gesellschaft, der auch die beiden Hotels in Serfaus gehörten. Ob dieser Vorzeigebetrieb im Tiroler Oberland freihändig verkauft wird oder auch zwangsversteigert wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen.
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