Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Vision wird vorangetrieben

Skigebiete Nauders und Schöneben–Haideralm sollen nun zu Großskigebiet zusammengeschlossen werden

Der Zusammenschluss der Skigebiete am Reschenpass soll realisiert werden. Die Bergbahnen Nauders und die Bergbahnen Schöneben und Haideralm haben beschlossen, das Projekt auf allen Ebenen voranzutreiben.
22. November 2021 | von Von Herbert Tiefenbacher
Vision wird vorangetrieben<br />
Das Skigebiet Nauders soll mit dem Skigebiet Schöneben-Haideralm verbunden werden und ein Großskigebiet bilden. RS- Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Mit 5. Juli 2021 übernahm Michael Schöpf als Alleinvorstand die Führung der Nauderer Bergbahnen AG. Damit wurde der finale Schritt beim Strukturwandel des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft gesetzt. Eingeleitet wurde dieser 2016. Neben seinen vielen üblichen Aufgaben als Alleinvorstand hat sich Schöpf aber auch mit einem herausfordernden Projekt zu befassen: dem Zusammenschluss der Skigebiete Nauders und Schöneben-Haider Alm (Vinschgau). Es wurde schon einiges an Vorarbeit geleistet: Zu nennen sind hier vor allem die Vorgängervorstände DI Karl Stecher und Helmut Wolf. Am Tisch ist jetzt ein Vorprojekt, dessen Kosten (rund 9.000 Euro brutto) die Gemeinde Graun (50 Prozent) sowie die Gemeinde Nauders (25 Prozent) und der Verein der Nauderer Touristiker (25 Prozent) übernahmen. „Dies ist einerseits ein positives Signal für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Reschenpass und andererseits wird damit auch das öffentliche Interesse für das Projekt unterstrichen“, sagte Vorstand Schöpf. Aufgrund des Ergebnisses beschlossen die Bergbahnen Nauders und die Bergbahnen Schöneben und Haideralm jetzt das Projekt auf allen Ebenen voranzutreiben.

NÄCHSTER SCHRITT. „Als nächster Schritt wird nun eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet. Diese überprüft die Realisierbarkeit der möglichen Varianten“, erklärte Schöpf. Diese Studie befasst sich u. a. mit der geologischen und geomorphologischen Charakterisierung des Gebietes. Es werden auch die potenziellen Naturgefahren (Lawinen etc.) und ihre Entwicklungstendenz abgeschätzt und quantifiziert. Die Machbarkeitsstudie ist quasi die „Vorarbeit“ zum naturschutzrechtlichen Verfahren. Schöpf rechnet in den nächsten 12 bis 18 Monaten in dieses Verfahren gehen zu können. Das hängt aber im Wesentlichen von der Coronaentwicklung ab, die nur sehr schwer vorherzusagen ist. Vorstand Schöpf sieht in dem Projekt eine große Chance für die Weiterentwicklung der gesamten Reschenregion. Von Bedeutung ist bereits das Zwei-Länder-Skiarena-Ticket. Dieses gilt in den fünf Skigebieten Nauders, Schöneben-Haideralm, Watles, Sulden am Ortler und Trafoi am Ortler und bietet Zugang zu 211 Pistenkilometern. Die 3-Länder Bikearena etablierte sich als zweiter Pfeiler dieser Zusammenarbeit. Und das jetzt angestrebte Großskigebiet, das die Möglichkeit bietet würde, von Nauders bis St. Valentin Ski zu fahren, wäre dann der dritte Pfeiler. „Eine solche Chance muss von uns wahrgenommen werden“, meinte Schöpf.

TALÜBERSPANNENDE SEILBAHN. Der Zusammenschluss stellt zweifellos eine große Herausforderung dar, liegen doch die zu verbindenden Skigebiete auf verschiedenen Talseiten. Die Lösung ist eine talüberspannende Seilbahn. Das hält Vorstand Michael Schöpf für nicht ausreichend. „Allein mit einer Verbindungsbahn quer über das Tal ist es nicht getan. Beide Skigebiete sind auch skitechnisch über eine Piste zu verbinden. Die Gäste kommen nur wegen dem Skifahren zu uns und nicht zum Liftfahren“, betonte der Bergbahnen-Nauders-Chef gegenüber der RUNDSCHAU. Als Beispiel verwies Schöpf auf das Sonnenplateau: „Für die Verbindung der zwei Skigebiete Serfaus und Fiss-Ladis waren auch neue Pisten notwendig.“
 

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