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2021 war Rekordjahr für ARA Flugrettung

Helfer aus der Luft flogen an drei Standorten insgesamt 2.147 Einsätze

Die drei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung standen im Jahr 2021 trotz anhaltender Covid-Krise im Dauereinsatz. Insgesamt absolvierten die rot-weiß-roten Flugrettungs-Profis in Reutte, in Fresach und am Nassfeld rund 2.147 Einsätze – so viele wie noch nie zuvor in der 20-jährigen Geschichte des gemeinnützigen Unternehmens.
10. Jänner 2022 | von Von Sabine Schretter
2021 war Rekordjahr für ARA Flugrettung
Seit bald 20 Jahren fliegt die ARA Flugrettung auch in Reutte Einsätze. Insgesamt 1.000 waren es 2021. Foto: ARA Flugrettung
Von Sabine Schretter

2021 wurde die saisonale Station am Nassfeld eröffnet. Damit ist die ARA Flugrettung mit drei Notarzthubschraubern unterwegs und flog 126 Einsätze mehr als 2020. „Ein Rekordwert. Nie waren unsere Helikopter in der zwanzigjährigen Unternehmensgeschichte öfter in der Luft, um Menschenleben zu retten“, erklärt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank, der auf bewegte zwölf Monate zurückblickt: „Covid, 20-Jahr-Jubiläum, Aufnahme des Nachtwindenbetriebs, Eröffnung der Station am Nassfeld – 2021 war geprägt von vielen Herausforderungen, die wir aber alle gut gemeistert haben.“

ZWEI SEITEN. Den Einsatzrekord für das Jahr 2021 sieht man bei der ARA Flugrettung zwiegespalten. „Einerseits sind die vorliegenden Zahlen ein Beweis dafür, dass unser Leistungsspektrum von den Leitstellen mehr und mehr geschätzt wird, andererseits verbirgt sich hinter jedem Einsatz ein menschliches Schicksal. Kritisch sehen wir allerdings, dass die Schere zwischen jenen Einsätzen, zu denen wir alarmiert werden, und denen, die wir schlussendlich auch vollständig vergütet bekommen, immer weiter auseinander geht“, erzählt der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer. Die Gründe für diese problematische Entwicklung sind vielschichtig: Zunehmend winden sich Kostenträger aus ihrer Verantwortung oder sind nicht bereit, unsere zusätzlichen Leistungen entsprechend abzugelten. Auch ist festzustellen, dass bei medizinisch harmlosen Vorfällen immer öfter der nicht zur Verfügung stehende, bodengebundene Notarzt ersetzt werden muss. „Wir springen gerne als Notarztzubringer ein, aber wenn die Erkrankung oder die Verletzung, zu der wir gerufen werden, nicht eine gewisse Schwere aufweist, erhalten wir dafür auch keine Abgeltung“, erklärt Grießer.

NACHTAKTIV. Als echten Meilenstein bezeichnet man bei der ARA Flugrettung, dass mit der Aufnahme der Nachtwinden-Aktivitäten im Herbst in Reutte neue Maßstäbe in der Flugrettung gesetzt werden konnten. „Wir sind das einzige Flugrettungs-Unternehmen in Deutschland und Österreich, das von der Behörde die Erlaubnis erhalten hat, Windenbergungen auch bei Dunkelheit durchzuführen. Seit dem Bestehen dieser Möglichkeit gab es in Reutte bereits zehn Windeneinsätze bei Nacht“, berichtet ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 94 Personen: 13 Piloten, 13 Windenoperatoren (HEMS-TC), 19 Flugretter, 39 Notärzte und sieben Verwaltungskräfte. In Reutte wird mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann. Die Station der ARA Flugrettung in Reutte feiert im Sommer dieses Jahres ihr 20-jähriges Bestandsjubiläum.

EINSÄTZE 2021 STATION REUTTE. Einsätze insgesamt: 1.000 (vgl. 2020: 1.038), Primäreinsätze: 804 (vgl. 2020: 896), Sekundäreinsätze: 145 (vgl. 2020: 93), Fehleinsätze: 51 (vgl. 2020: 49), Windeneinsätze: 167 (vgl. 2020: 178), Nachteinsätze: 127 (vgl. 2020: 134).

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