Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Absage der Zunftfeier

Auch 2021 kann die Bruderschaftsversammlung in Bichlbach nicht stattfinden

Schlechte Nachricht für die Mitglieder der Zunfbruderschaft St. Josef zu Bichlbach, deren Geschichte ja bis ins Jahr 1694 zurückreicht: Schon zum zweiten Mal hintereinander mussten die traditionelle Zunftfeier und die Bruderschaftsversammlung abgesagt werden.
1. März 2021 | von Jürgen Gerrmann
Absage der Zunftfeier
Präsident Paul Strolz hofft, dass das nächste Jahr für die Zunftbruderschaft St. Josef zu Bichlbach wieder in normalen Bahnen verläuft. RS-Foto: Gerrmann
Von Jürgen Gerrmann.
Damit erlitt man das gleiche Schicksal wie ein Jahr zuvor, als alle Einladungen schon verschickt waren und das Programm bereits feststand: Armin Walch sollte und wollte über die „Kulturbaustelle Ehrenberg – altes Handwerk neu entdeckt“ sprechen, Martin Iljazovic sollte seine Erfindung „Butter-Leaf“ (Butterschneidemaschine) vorstellen und der Lions-Club Reutte hätte für sein jahrelanges soziales Engagement den Sozialpreis der Zunftbruderschaft erhalten. Doch all das blieb Theorie: Eine Woche vor dem Josefstag, an dem man seit Jahrhunderten zusammenkommt, wurden sämtliche Veranstaltungen verboten. Und dem fiel auch die Zunftfeier zum Opfer. Das Geld für Einladungen und Porto war also vergeblich ausgegeben.

Frühzeitige Absage.
Daher wollte man heuer, da erneut große Corona-Verunsicherung herrscht, auf Nummer sicher gehen. Man nahm Rücksprache mit Innsbrucks Bischof Hermann Glettler, der qua Amtes ja auch Präses der Bruderschaft ist. Und der teilte die Auffassung des gesamten restlichen Bruderschaftsrates: „Besser wir sagen das schon frühzeitig ab, als uns auf ein Hin und Her einzulassen.“ Die Entscheidung fiel letztlich einstimmig. „Irgendwann im Jahr wollten wir die Bruderschaftsversammlung aber nicht abhalten“, sagt Präsident Paul Strolz: „Der 19. März ist schon ein wichtiges Datum für uns.“ Also verschob man das Ganze um exakt ein Jahr – auf den 19. März 2022 also. Dann werden auch die eigentlich für heuer vorgesehenen Neuwahlen abgehalten – und alle Mitglieder des Bruderschaftsrates erklärten sich bereit, bis dahin ihr Amt weiterzuführen. Wegen Corona kam in den vergangenen zwölf Monaten auch fast das gesamte Vereinsleben zum Erliegen: „Bis auf zwei mussten sämtliche Führungen abgesagt werden“, erklärt Strolz. Drei Lehrerinnen durften sich die Zunftkirche bei einer kleinen Führung anschauen. Eine junge Dame aus Wien bekam eine spezielle Führung in der Zunftkirche und im Zunftmuseum. Für ihre Dissertation zum Thema „Stuckmarmor und historisches Handwerkswesen“ wollte sie unbedingt in die Bichlbacher Zunftkirche. Immerhin: „Die Kirche stand fast die ganze Zeit offen – zum Gebet eben, nicht für Gottesdienste.“

Mitglieder halten Zur Stange.
So hofft der Präsident mit der gesamten Zunft auf bessere Zeiten: „Alles, was verschoben wurde, soll so schnell wie möglich nachgeholt werden“, ist Strolz trotz allem zuversichtlich. Mit Reisegruppen stehe man in ständigem Kontakt: „Führungen sind eine unserer Hauptaufgaben. Da setzen wir auf die Zeit nach Ostern.“ Und was den Präsidenten besonders freut: „Die Mitglieder halten zur Stange. Als wir die Schreiben mit der Absage versandt haben, ist ein Großteil der Mitgliedsbeiträge sofort eingegangen.“
 
Absage der Zunftfeier
Zunftbruderschaft St. Josef in Bichlbach. Repro: Paul Strolz

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