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ARA Flugrettung zog Bilanz

7. Jänner 2020 | von Sabine Schretter
ARA Flugrettung zog Bilanz
Wenn es direkt am Unfallort keine Landemöglichkeit gibt, kommt die in den ARA-Notarzthubschraubern fix angebaute Rettungswinde zum Einsatz. Im Jahr 2019 wurde die Winde insgesamt 246-mal, davon 180-mal in Reutte, eingesetzt. Foto ARA/Haefner

Rekord bei Spezialeinsätzen mit der Rettungswinde


Die zwei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung standen 2019 im Dauereinsatz. Insgesamt absolvierten die Flugrettungs-Profis in Reutte und in Fresach (Kärnten) 1.968 Einsätze. Die kürzlich gestarteten Nachtflugaktivitäten stoßen auf rege Nachfrage. Auffallend ist die spürbare Zunahme bei den Spezialeinsätzen mit der Rettungswinde.

Das Plus von 68 Einsätzen gegenüber 2018 ist unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass die rot-weiß-roten Flugrettungs-Profis seit August in Reutte bzw. seit Dezember in Fresach auch bei Dunkelheit im Einsatz stehen. Die Dienstzeiten wurden von täglich zwölf auf 16 Stunden, also bis 22.30 Uhr, verlängert. Diese neuen Dienstzeiten werden von den Leitstellen intensiv in Anspruch genommen, wohl der beste Beweis, dass eine professionelle notfallmedizinische Versorgung aus der Luft auch in der Nacht absolut Sinn macht, so Thomas Jank, Geschäftsführer der ARA Flugrettung.
Auffallend bei den Zahlen des abgelaufenen Jahres ist die spürbare Zunahme der Spezialeinsätze mit der Rettungswinde. Von 220 im Jahr 2018 auf 246 im Jahr 2019 – so viele wie noch nie in der 19-jährigen Geschichte der ARA Flugrettung. Allein in Reutte wurden 180 Windeneinsätze geflogen. Für diesen Anstieg der Windenbergungen macht Jank primär zwei Entwicklungen verantwortlich: „Einerseits haben die Freizeitaktivitäten im alpinen Gelände in den letzten Jahren signifikant zugenommen und andererseits werden wir von den Rettungskräften vor Ort deutlich öfter angefordert, weil wir, wenn es am Unfallort keine Landemöglichkeit gibt, durch den Einsatz unserer fix angebauten Winde extrem schnell notärztliche Versorgung zum Patienten bringen können. Manchmal sind es genau diese Minuten, die über Leben oder Tod entscheiden.“
Beim hochmodernen und nachtflugtauglichen Notarzthubschrauber H 145 handelt es sich um eine fliegende Intensivstation, die in Österreich nicht nur in Sachen Windenbergungen derzeit das Maß aller Dinge ist, sondern aufgrund der enormen Platzkapazitäten speziell in Kärnten auch immer öfter für Intensiv- und Inkubatortransporte (Brutkasten) angefordert wird.
Team Reutte.

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung in Reutte arbeiten aktuell zwei Stationspiloten, zwölf Notärzte, fünfzehn Flugretter. Stationsleiter ist Christian Brunnlechner, leitender Notarzt ist Dr. Jochen Korgitta, leitender Notfallsanitäter/HCM (Winchoperator) Michael Schweiger und leitender Flugretter Elmar Flatz.
Geflogen wird immer mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt), die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.
Der in Reutte stationierte RK-2 flog 2019 insgesamt 1025 Einsätze, davon waren 885 Primäreinsätze, 90 Sekundäreinsätze, 50 Fehleinsätze und 180 Windeneinsätze.
Der RK 2 in Reutte.

Die im März 2002 gegründete Station befindet sich am Bezirkskrankenhaus Reutte. Der rot-weiße Notarzthubschrauber H 145 der ARA Flugrettung ist täglich von 7.30 Uhr morgens bis 22:30 Uhr einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten, Winchoperatorn/Notfallsanitätern und Flugrettern besetzt.
Als Besonderheit ist der Notarzthubschrauber „RK-2“ in Reutte mit einer Rettungswinde ausgerüstet. Der Notarzthubschrauber „RK-2“ wird in den Leitstellengebieten Tiroler Außerfern und Oberland, Bayerisches Oberland, Ostallgäu und Vorarlberg alarmiert. Außerdem ist an der Reuttener Station ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert, mit dem bei Notfällen im
Stadtgebiet die medizinische Besatzung an den Einsatzort gebracht werden kann.

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