Von Johannes Pirchner
Längst sind diese Feste nicht mehr nur religiös geprägt; es sind ebenso Familienfeste und Gemeinschaftsfeste, die auch Menschen mit anderer Konfession oder Atheisten gemeinsam begehen. Das Entzünden der Kerze am ersten Adventsonntag dürfte in diesem Jahr wohl ins Wasser fallen, ebenso wackelt das Hochfest Maria Empfängnis am 8. Dezember. Ob Weihnachten, das Fest, an dem an die Geburt Jesu gedacht wird, mit Festgottesdiensten gefeiert werden kann, steht noch nicht fest. Fest steht jedoch, dass es andere Möglichkeiten gibt, seinen Glauben auch in dieser Krise auszuleben. Sollten die Weihnachtsmetten im Außerfern coronabedingt nicht stattfinden können, wäre es ein würdiger Ersatz, die Weihnachtsmesse mit Papst Franziskus I. im Petersdom live via TV oder Livestream mitzufeiern. Aber auch für die tägliche Seelsorge haben Diözese und Bischofskonferenz vorgesorgt.
ANGEBOT. Bis einschließlich 6. Dezember wird es keine Präsenzgottesdienste geben. Es finden jedoch wieder ganz besondere Gottesdienste statt. So wird die Messe am Sonntag mit Bischof Hermann Glettler ab 10 Uhr aus dem St. Jakobs Dom in Innsbruck über Radio Tirol übertragen. Eine andere Möglichkeit bieten ORF III und Servus TV an, wo jeweils um 10 Uhr bzw. 9 Uhr Sonntagsgottesdienste übertragen werden. Auch das Internet bietet Möglichkeiten, die hl. Messe zu feiern. Hier wird es einen Livestream aus dem bekanntesten und geschichtsträchtigen Gotteshaus Österreichs, dem Stephansdom in Wien geben. Täglich von Montag bis Samstag gibt es um 12 Uhr eine Übertragung über die Homepage der Erzdiözese Wien. Zwei Aspekte am „Steffl“ sind mit Tirol verbunden. Unter einem Bauherrn des Doms, Herzog Rudolf IV. dem Stifter, kam Tirol 1363 auch zu Österreich und bei seinem Wiederaufbau nach 1945 stiftete jedes Bundesland etwas für unser Nationalheiligtum. So spendete Tirol die Fenster für den Dom; noch heute zieren Wappen von Tiroler Gemeinden, darunter auch das von Reutte, die Fenster des Doms. So hat es durchaus Charme, eine Messe aus dem Stephansdom mitzufeiern. Auch sind alle Kirchen, Kapellen und Friedhöfe weiterhin geöffnet für das stille Gebet.
BEGRÄBNISSE, BEICHTEN. Begräbnisse dürfen bis auf Weiteres unter strengen Auflagen zelebriert werden. Es gilt hier, eine Höchstzahl von 50 teilnehmenden Personen einzuhalten. Seelenrosenkränze können in dieser Zeit leider nicht stattfinden. Die meisten Sakramente – Taufen, Hochzeiten, Erstkommunionen und Firmungen – sind auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Beichte und die Krankensalbung sind weiterhin möglich. Genauere Informationen gibt es hierzu bei der jeweiligen Pfarrgemeinde oder der Diözese. Alle weiteren Informationen um das religiöse Leben während des Lockdowns und Ankündigungen findet man im Aushang der jeweiligen Pfarrkirchen im Bezirk bzw. im Internet unter der Webseite der Diözese Innsbruck www.dibk.at. Eines steht jedoch fest, es wird eine besondere Vorweihnachts- und Adventszeit werden. Ob durch diese verordnete Ruhe jedoch mehr Besinnlichkeit in die Weihnachtszeit kommen wird, ist fraglich.