Von Sonja Kofelenz.
Nach tagelangen Beratungen mit Experten, die für eine Entscheidung zu strengeren Maßnahmen plädierten, gab die Bundesregierung in ihrer Pressekonferenz am Sonntag die neuen Richtlinien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bekannt. Bundeskanzler Kurz betonte besonders, dass es hier um keine parteipolitische Frage ging. Die Fakten und die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung standen im Vordergrund. ie Entscheidung, den Lockdown zu verlängert, war schwer, so Kurz. Die Situation in Österreich sei gut unter Kontrolle, jedoch könne sich die Situation aufgrund einer Ausbreitung der mutierten Variante deutlich verschärfen. Das viele die Maßnahmen satt haben, sei verständlich. Nicht nur Verzicht und Einschränkungen treiben an den Rand der Belastungsgrenze – vor allem Planbarkeit der Zukunft setzt zu und gestaltet sich schwierig. Kurz wagt einen Blick voraus: Wie wird die Situation in den nächsten Monaten aussehen? Er sieht im Sommer wieder Normalität einkehren. Vor allem der Zeitpunkt der Impfung an den 65-Jährigen bringe eine Entlastung in den Spitälern. Noch ist die Impfstoffversorgung nicht voll gegeben und so wünscht man sich eine rasche Zulassung des Vakzins von AstraZeneca. Mit diesem komme man in eine andere Phase und damit der Realität schon näher. Es warten also noch zwei bis drei harte Monate im Wettlauf Zulassung gegen Virus, auch im Hinblick auf die viel ansteckendere Mutation B 1.1.7, die sich bereits rasch in ganz Europa dynamisch ausbreitet. Die Experten rechnen bei einer zu frühen Öffnung mit einer massiven Steigerung der Fallzahlen. Und so sprach man der Regierung die Empfehlung zu einem längeren Lockdown aus. Die Fallzahlen müssten so weit wie möglich hinunter – gewünscht ist eine Inzidenzzahl von 50 – und dann mit den bereits bestehenden, flankierenden Maßnahmen bis zum Sommer weitermachen.
Appell an Bevölkerung!
Man dürfe nun nicht leichtsinnig oder gar fahrlässig werden. Wirft man einen Blick nach Südtirol, hier war der Handel gerade einmal 10 Tage offen und das Land musste wieder retour in einen Lockdown.
Aktuelle Maßnahmen.
Bereits ab 25. Jänner: Die Abstandregel wird von einem auf zwei Meter erhöht. Im Handel und in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Der derzeitig gültige Lockdown wird vorerst bis zum 7. Februar verlängert. Erst danach kann an eine leichte Öffnung der Maßnahmen gedacht werden, denn Ziel ist die Senkung der Inzidenzzahl. Voraussichtlich dürfen der Handel, körpernahe Dienstleistungen (z.B. Friseure und Kosmetiksalons) sowie Museen unter strengen Auflagen ab 8. Februar wieder öffnen. Auch hier wird die FFP2-Maskenpflicht gelten. Schulen bleiben im Distance Learning und öffnen in Tirol nach den Semesterferien am 15. Februar. Die derzeitigen Betreuungsmöglichkeiten bleiben bestehen. Im Februar gibt es noch keine Möglichkeit, Tourismus und Gastronomie zu öffnen, hier fällt die Entscheidung Mitte Februar. Auch Veranstaltungen beiben bis Ende Februar untesagt. Zudem wird empfohlen, überall dort, wo es möglich ist, auf Homeoffice umzusteigen. Sport im Freien, hier auch Skifahren und Eislaufen, ist weiterhin erlaubt.
Versorgung mit FFP2-Masken:
Diese werden im Lebensmittel-Einzelhandel zum Selbstkostenpreis angeboten. Für Einkommensschwache soll es die FFP2-Masken gratis geben.