Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Der Bär ist los!

Fotobeweise und Spurenlage sind eindeutig: Im Lechtal ist wieder ein Bär unterwegs

Ende September 2022 wütete ein Bär im Lechtal. Im Weidegebiet der Griesbachalm (Gemeinde Häselgehr) riss der Beutegreifer mehr als 46 Schafe (wir berichteten). Für den Bär ein Angebot im Überfluss. Vor Kurzem griff eine Bärin im Trentino einen Jogger an und verletzte diesen tödlich. Am Montag vergangener Woche deutete ein gerissenes Reh bei einer Futterstelle nahe des Almdorfes Fallerschein (Gemeinde Stanzach) wieder auf einen Bären im Lechtal hin. Dasselbe Tier, das im Herbst in Häselgehr gewütet hat?
24. April 2023 | von Von Sabine Schretter
Der Bär ist los!
Am Montag, dem 17. April, tappte der Bär bei der Futterstelle in Fallerschein (Gemeinde Stanzach) in die Fotofalle und war als Täter entlarvt. Fotos: Privat
Von Sabine Schretter

Ein Aufruf in den Sozialen Medien machte am Montag aufmerksam: Ein Bär treibt im mittleren Lechtal sein Unwesen. Beweisfotos zeigten Tatzenabdrücke im Schnee und das sorgfältig ausgebeinte Skelett eines Rehbocks. In der Nacht auf Dienstag hielt eine Wildtierkamera schließlich einen Bären fest, damit waren andere Wildtiere als Täter ausgeschlossen. Er war zur Futterstelle zurückgekehrt und hinterließ dort weitere Spuren der Verwüstung. Unter anderem hatte es ihm ein Kraftfutterspender angetan. Kratzspuren beweisen dies. „Gott sei Dank gab es keinen  weiteren Riss“, erklärte Bezirksjägermeister Martin Hosp im Gespräch mit der RUNDSCHAU. Haare des Bären werden derzeit auf DNA-Spuren untersucht. Möglicherweise ergibt sich ein Hinweis, dass es der Bär ist, der den großen Schaden in Häselgehr angerichtet hat. Dieser Gedanke liegt nahe, einen so reich gedeckten Futtertisch vergisst ein Bär nicht.
Am Mittwochvormittag berichteten Bezirksjäger von einer frischen Fährte im Bereich der Stablalm (Gemeinde Elmen). „Vermutlich bewegt sich das Tier talaufwärts, eventuell Richtung Häselgehr. Die Jägerschaft ist jedenfalls alarmiert, aufmerksam zu sein, genau zu beobachten und im Fall umgehend Meldung zu erstatten.“ Sichtungen soll es laut einem Facebook-Posting auch im bei Spaziergängern und Radfahrern beliebten Schwarzwassertal, einige Kilometer von Fallerschein entfernt und auf der anderen Seite des Lechs gelegen, gegeben haben. Er gehe von einem Tier aus, erklärte Martin Hosp gegenüber der RUNDSCHAU. Zur Frage, was im Falle einer Begegnung mit einem Bären zu tun sei, sagt Hosp: „Ich habe  keinerlei Erfahrung mit Bären. Es ist auf jeden Fall eine Situation, von der Gefahr ausgeht. Bären sind keine Kuscheltiere, daher ist schon zur Vorsicht geraten. Wie man sich bei der Begegnung mit einem Bären verhalten soll, kann ich nicht sagen, weil mir hier eben jede Erfahrung fehlt.“
Bezirksjägermeister Martin Hosp und die Jägerschaft stehen in ständigem Kotankt mit den Behörden. Bei Redaktionsschluss gab es keine weiteren Informationen zum Aufenthaltsort des Bären.
Der Bär ist los!
Am Dienstag wurde eine frische Bärenfährte im Bereich der Stablalm (Gemeinde Elmen) entdeckt.

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