Maximilian liebte das Jagen
Von „Kaiser Maximilian I. und der höfischen Jagd“ handelte ein Vortrag von Maximilian Krüger, einem freiberuflichen Historiker, der an der Universität Mannheim Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik studierte.
Von Uwe Claus
Maximilian Krüger beschäftigte sich mit der Literatur-, Kunst und Mediengeschichte rund um Kaiser Maximilian – der Adelskultur und dem Ritter, so wie auch der Gesellschafts- und Landesgeschichte der italienischen Renaissance.
In dem sehr lebendigen Vortrag im Colloquium von St. Mang schilderte er, wie Kaiser Maximilian von frühester Kindheit an an die höfische Jagd herangeführt worden war. Von der Mutter in der Kunst der Vogelbeize unterwiesen, vertiefte er seine Kenntnisse über die Hohe Jagd in den Forsten, Bergen und Tälern von der Donau bis ins Tiroler Hochgebirge, zwischen Lech und Iller – und immer wieder in den weitläufigen Jagdgründen um Füssen und im benachbarten Außerfern. Der große Waidmann liebte die Tiere, besonders seine Hunde, deren Sprache er angeblich verstand. Die Jagd war des Kaisers liebste Freizeitbetätigung, der er nachging, wenn er sich überarbeitet fühlte. Die musikalische Umrahmung durch die Füssener Jagdhornbläser des bayerischen Jagdverbandes wurde von der Füssener Apothekerfamilie Gerda und Manfred Wagner gesponsert.
Von Sabine Schretter
Kaiser Maximilian ließ sich seine Lieblingsbeschäftigung einiges kosten. Er hielt sich dafür auch im Außerfern Jagdknechte, so etwa je einen Forstknecht auf Ehrenberg, in Bichlbach und in Lermoos. Auf der Ehrenberger Klause standen für die Jagdgesellschaften des Kaisers in einer Taverne etwa 30 Federbetten bereit. Dokumentiert ist eine Bärenjagd, zu der Kaiser Maximilian 1494 am Plansee weilte. Auch liebte er den Fischfang in den reichen Gewässern des Plansee und des Heiterwanger Sees. Jörg Gossembrot, der Pfleger von Ehrenberg, war einer der engsten Vertrauten des Kaisers und beriet ihn auch in Finanzdingen. Diese enge Verbindung zum Kaiser riefen Gossembrots Neider und Feinde auf den Plan. Gossembrot starb nach dem Verzehr einer vergifteten Blutwurst. Der Verdacht, dass ihm diese mit Absicht kredenzt worden war, lag nahe. Kaiser Maximilian erwies dem Freund die letzte Ehre und reiste zur Trauerfeier höchstpersönlich nach Augsburg.
(Quelle: Dr. Richard Lipp : „Der Bezirk Reutte“, S. 32.)