Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Ein Festtag für Weißenbach“

22. Oktober 2019 | von Nina Zacke
Dank für ein jahrzehntelanges Engagement: Dr. Peter Raggl (l.), Dir. des Tiroler Bauernbunds und Christian Angerer (r.) überreichen Reinhard Witting, dem Obmann der Weißenbacher Grundzusammenlegung, die Silberne Ehrennadel des Tiroler Bauernbunds. RS-Foto: Gerrmann

Nach 27 Jahren ist die Grundzusammenlegung abgeschlossen


Aus zwei mach eins – das ist (in der Regel) ziemlich einfach. Aus 3656 mach 1272 – das klingt schon nach einem schwierigeren Unterfangen. Kein Wunder also, dass die Grundzusammenlegung in Weißenbach sage und schreibe 27 Jahre dauerte. Am Donnerstag konnte nun im „Goldenen Lamm“ der offizielle Abschluss gefeiert werden.

Von Jürgen Gerrmann

„Ein Jahrhundertwerk ist abgeschlossen“, freute sich Obmann Reinhard Witting, für den es viel Lob von Weißenbachs Bürgermeister Hans Dreier gab. Er habe seine Sache gut gemacht, entstanden sei „ein gelungenes Werk, das die Gemeinde alleine nicht geschafft hätte“.
SPANNENDE ZEIT.

Und so war dann das Fazit des Obmanns ebenfalls ganz überwiegend positiv: „Es war eine spannende, interessante Zeit“, blickt er auf die Suche nach der besten Lösung zurück.
Es habe ja bei aller manchmal schmerzender Kritik von einigen der 731 beteiligten Grundeigentümer auch viel Dank aus der Bevölkerung gegeben – zum Beispiel für die schönen neuen Wanderwege, die im Winter auch geräumt würden. Zudem habe man für den Naturschutz einiges bewegt.
Fast exakt ein Vierteljahrhundert war es her, dass eine demokratische Abstimmung zum Auftakt des Projekts führte. Dabei war eine doppelte Mehrheit erforderlich – und die gab es auch: 61 Prozent der Grundbesitzer, die über 78 Prozent der Fläche verfügten, sagten Ja. Sie waren sich im Ziel einig: „Im Auge hatten wir immer den Nutzen für die Grundbesitzer (besonders der bäuerlichen), die Kommune und alle Bewohner von Weißenbach“, formulierte es Witting. Für die Neuordnung der 313 Hektar Gesamtfläche (die sich in 169 Hektar Flur, 94 Hektar Wald und 50 Hektar Siedlung aufteilen) seien 3,1 Millionen Euro aufgewendet worden – 700 000 davon von den Grundbesitzern (was 23,5 Prozent entspricht). Den Rest hätten sich Land Tirol (45,3 Prozent) und die EU (31,2) geteilt.
AUCH DAS LAND ZUFRIEDEN.

Nikolaus Juen, Vorstand der Abteilung Bodenordnung des Landes Tirol, hatte die Zusammenlegung von Anfang an begleitet: „Wir waren zutiefst überzeugt, dass die kleinstrukturierte Landwirtschaft hier nur eine Chance hat, wenn die Erschließung problemlos ist.“ Das habe man nun geschafft: „Jeder kann seinen Besitz effizient bearbeiten.“ Nun sei ein enormes Potential für die Gemeinde neu geschaffen worden. „Ein Festtag für Weißenbach“, war auch Dr. Peter Raggl, seines Zeichens Abgeordneter zum Bundesrat und Direktor des Bauernbunds Tirol, begeistert. Auch er lobte Reinhard Wittings uneigennützigen Einsatz in höchsten Tönen – und überreichte ihm – gemeinsam mit Christian Angerer, dem Außerferner Bauernbundobmann – die Silberne Ehrennadel des Bauernbunds Tirol.

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