Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Erste Gemeinderatssitzung unter Bgm. Günter Salchner

Auf der Tagesordnung: Umwidmungen, Bauvorhaben, Paulusheim und Alpentherme

Zwei Punkte standen bei der 38. öffentlichen Sitzung des Reuttener Gemeinderats am 20. Mai im Fokus. Zum einen die Präsentation der Energiestrategie durch EWR-Vorstand Dr. Christoph Hilz (die RUNDSCHAU berichtete), zum anderen die erste einberufene Sitzung unter der Vorsitzführung des neuen Reuttener Bürgermeisters, Günter Salchner.
31. Mai 2021 | von Johannes Pirchner
Erste Gemeinderatssitzung unter Bgm. Günter Salchner
Das Paulusheim, ein Hotelprojekt und die Alpentherme waren Themen, über die im Reuttener Gemeinderat ausführlich diskutiert wurde. RS-Foto: Pirchner
Von Johannes Pirchner.
Erweitertes Testangebot, Paulusheim, Transportstation.
Im seinem ersten Bericht als Bürgermeisters informierte Günter Salchner den Gemeinderat über die wichtigsten Themen in der Marktgemeinde: So wird das Testangebot weiter ausgebaut, damit sich alle Bürger für die Öffnungsschritte in Gastronomie und Kultur schnell und unkompliziert testen lassen können. Kritik äußerte Bgm. Salchner zum Verkauf des Paulusheims an ein Immobilienbüro aus Innsbruck, das ein höheres Kaufangebot als die Marktgemeinde vorgelegt hatte. Dazu stellte Bgm. Salchner klar, dass es vonseiten der Marktgemeinde Reutte möglich gewesen wäre, beim Reuttener Angebot nochmals nachzubessern. Seitens der Franziskaner bestand jedoch bedauerlicherweise keine Gesprächsbereitschaft. Auch Vizebürgermeister Klaus Schimana stimmte Günter Salchner zu und zeigte sich über den Unwillen der Franziskaner betrübt. „Gerade ältere Gemeindebürger haben damals Ziegel für den Aufbau des Paulusheims gespendet.“ Auch das Logistikzentrum war ein Thema im Bericht des Bürgermeisters. Hier verwies Bgm. Salchner zum einen darauf, dass die Umwidmung des Areals, auf dem das Logistikzentrum errichtet werden soll, schon in den 70er-Jahren zum Gewerbegebiet umgewidmet wurde – damals habe es keinen Einwand der Nachbargemeinden gegeben. Zudem würde die Lage des Logistikzentrums eine ideale Anbindung an die B179 bieten. Dadurch würde der Transitverkehr reduziert, da dann Waren, die aus Deutschland kommen, nicht erst durch das Außerfern ins Transitlager Hall transportiert würden und von dort wieder ins Außerfern kommen müssten. Auch würde das Logistikzentrum bis zu 30 Arbeitsplätze schaffen. Letztlich wäre dieses Logistikzentrum auch für die heimischen Wirtschaftstreibenden von Vorteil. 

Keine Einstimmigkeit bei Wellness, Dach und Alpentherme. 
Zu Diskussionen führte die Umplanung des Hotels, das auf dem ehemaligen Linz-Textil Areal gebaut werden soll: Hier soll auf dem Dach ein Wellnessbereich entstehen. Vor allem die „Liste Gemeinsam für Reutte“ von Vizebürgermeister Klaus Schimana regte in diesem Zusammenhang an, dass für den Wellnessbereich auf dem Grundstück genug Platz zur Verfügung stehe und es, bezugnehmend auf den Vortrag von EWR-Vorstand Dr. Christoph Hilz (die RUNDSCHAU berichtete), auch Sinn mache, die Dachfläche für die Photovoltaik zu nutzen. Der Beschluss für den Wellnessbereich auf dem Dach des Gebäudes erfolgte mehrheitlich. Einen weiterer Dringlichkeitsantrag stand auf der Tagesordnung: Das Dach der Feuerwehrhalle Reutte ist undicht. Dadurch werden Elektrik und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Reutte bedroht, hier ist Gefahr im Verzug, betonte der Bürgermeis-ter. Eine schnelle Reparatur sei unabdingbar. Der Bürgermeister schlug vor, den Kreditrahmen, der ohnehin für die Feuerwehr vorgesehen war, für diese Reparatur auszuschöpfen. Auch dieser Tagesordnungspunkt führte zu Diskussionen zwischen der Bürgermeisterliste und der Liste „Gemeinsam für Reutte“. Man könnte doch möglicherweise einen Saal oder Räumlichkeiten auf dem Dach der Feuerwehrhalle entstehen lassen oder wiederum eine Photovoltaikanlage planen. Bgm. Salchner verwies mehrmals darauf, dass diese Reparatur schnell geschehen muss – der Antrag wurde mit Mehrheit angenommen. 
Im Punkt Allfälliges ergriff Vizebürgermeister Schimana das Wort. Die Alpentherme Reutte wurde zum Thema. Viele Reuttener wünschen sich eine Öffnung der Alpentherme – auch aus gesundheitlichen Gründen. Das Argument der Alpentherme, nachdem sich die Öffnung mit Covid-Schutzbestimmungen wirtschaftlich nicht rechne, ist für Vizebürgermeister Klaus Schimana nicht nachvollziehbar. Die Alpentherme habe Hilfs- und Ausgleichzahlungen in Höhe von 845.000 Euro erhalten. Jetzt stünde Bgm. Günter Salchner in der Pflicht, sich für eine schnelle Öffnung einzusetzen. Dieser versprach, das Gespräch mit den Betreibern zu suchen. Aber auch er stellte klar, dass das Management der Alpentherme sehr gut gearbeitet habe und durch die 20m2Regel der Betrieb stark eingeschränkt bleibe. Er hoffe auf weitere Erleichterungen seitens der Bundesregierung, um den Badebetrieb hoffentlich bald wieder uneingeschränkt aufzunehmen. 
Abschließend sei angemerkt, dass Bürgermeister Günter Salchner bei seiner ersten Sitzung sehr sachlich argumentierte, gut moderierte und überzeugte. Aber auch die Opposition konnte mit guten Gegenvorschlägen punkten.
 

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