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Frauenthemen, Pflege und Verkehr

25. Feber 2020 | von Nina Zacke
Frauenthemen, Pflege und Verkehr
NR Dipl.-Kffr. Elisabeth Pfurtscheller wies auf die Prognosen bezüglich der Altersentwicklung im Bezirk Reutte hin und sieht hier dringenden Handlungsbedarf.
RS-Foto: Kofelenz

Nationalrätin Dipl.-Kffr. Elisabeth Pfurtscheller über ihre Arbeit für den Bezirk


Das Regierungsprogramm steht fest, Posten sind vergeben. Nun kann die Arbeit aufgenommen werden. Dies nahm Nationalrätin Dipl.-Kffr. Elisabeth Pfurtscheller in der vergangenen Woche zum Anlass, in einem Pressegespräch über ihre zukünftige Arbeit, vor allem im Hinblick auf den Bezirk Reutte, zu sprechen.

Von Sonja Kofelenz

Nach der Wahl ist nun in der Regierung Ruhe eingekehrt. Die Parteien haben sich gefunden und ein mehrere hundert Seiten starkes Regierungsprogramm auf die Beine gestellt. Jetzt ist es an der Zeit, in ihrem Heimatbezirk Reutte zu berichten, was sie als Nationalrätin und Vertreterin in verschiedenen Ausschüssen für den Bezirk tun kann. „Ich bin sehr glücklich über dieses Regierungsprogramm und die entstandene Koalition“, so Pfurt-scheller. Sie ist von allen darin enthaltenen Punkten überzeugt. Man lasse sich gegenseitig Raum für die jeweiligen Themenschwerpunkte; auch sei es eine konstruktive Kommunikation. Besonders freut sie sich, Frauensprecherin der ÖVP zu sein. Frauenagenden liegen ihr sehr am Herzen und es ist eine Herausforderung, hier etwas weiterzubringen, dabei wird sie Frauenministerin Susanne Raab unterstützen. Sie stellt fest, dass die Arbeit in diesem Bereich übergreifend auf verschiedenste Ressorts in der Regierung sein wird.
Verkehrsthematik.

Wie bereits 2018/2019 ist Pfurtscheller in den Verkehrsausschuss bestellt worden. Darüber zeigt sie sie sich erfreut und berichtet, dass die Tiroler Wünsche in Bezug auf die Verkehrsthematik in Tirol, wie z. B. den Transit, im Regierungsprogramm voll enthalten sind.
Pfurtscheller ist auch Mitglied des Tourismusausschusses. Sie merkt an, dass der Tourismus im Bezirk eine große Rolle spiele und verstärkt darauf geachtet werden muss, Verständnis zwischen Tourismus und Bevölkerung herzustellen. Dazu sei wesentlich mehr Kommunikation nötig.
Ein eher unbekanntes Ressort ist der Konsumentenausschuss, dem die heimische Nationalrätin beiwohnt. Hier liegt ihr Augenmerk auf der Nachhaltigkeit und einem Ausstieg aus der Wegwerfgesellschaft. Sie sieht in diesem Bereich auch eine starke Verbindung zu Frauenthemen.
Schwerpunkte im Wahlkreis.

Sie spricht den Bau des Tschirgant-Tunnels an und berichtet über die derzeitigen bzw. letztjährigen Verkehrserhebungen in der Region, die für die Planung der ASFINAG wichtig sind. Hier wird im Frühjahr eine Zusammenfassung erwartet. Pfurtscheller ist überzeugt, dass dieser Tunnel nötig ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für sie der öffentliche Verkehr und so geht sie auf die Öffi-Milliarde ein. Die Entscheidung, wie die Gelder schlussendlich aufgeteilt werden, liegt bei der Verkehrsminis-terin Leonore Gewessler, so Pfurtscheller. Kurz streift sie das Modell „1 Euro pro Tag pro Bundesland“ für die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel.
Auch im Pflegebereich möchte sie sich einbringen. Der erste Schritt, die Möglichkeit der Einrichtung einer „Pflegeschule“ ab 14 Jahre, sei bereits getan. Es geht hier um die Schaffung von Schulen, in deren Lehrplan das Thema Pflege aufgenommen ist. In Innsbruck wurde bereits eine solche Schule etabliert. Dass diese Maßnahme dringend nötig sei, erklärt Pfurtscheller anhand ausgewerteter Daten und Hochrechnungen der Altersprognosen für den Bezirk. Demnach würden in zehn Jahren 63,9 % über 85-Jährige, bzw. 45 % über 75-Jährige mehr als jetzt im Bezirk leben. Daraus lässt sich ein erhöhter Bedarf an Pflegekräften schließen. Es sei demzufolge extrem wichtig, Pflegeplätze zu schaffen, für Pflegekräfte zu sorgen und auch die Unterstützung von Angehörigen pflegebedürftiger Personen zu forcieren.
Unverständnis.

Hier moniert sie das Verhalten der Gemeinde Reutte und kann nicht verstehen, warum die Gemeinde nichts unternimmt und bezeichnet es als fahrlässig. Es sei dringlich, den Ausbau im Bericht Pflege voranzutreiben. Über eine Million Euro ist für die Neugestaltung des Parks im Untermarkt ausgegeben worden, das Geld hätte anders angelegt werden können.
Koalition Türkis/Grün.

Eine Eigenschaft der Grünen sei es, gerne über alle möglichen Themen zu diskutieren, so Pfurtscheller. Diese sind auch bereit, Eingeständnisse zu machen. Rückblickend auf die türkis-blaue Koalition sei das Gesprächsklima ein ganz anderes. Abschließend verweist NR Pfurtscheller darauf, wie gut die Zusammenarbeit Türkis/Grün in Tirol funktioniert.

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