Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Für Mut und Engagement

Tirol und Südtirol zeichneten verdiente Bürger aus

175 Frauen und Männer aus Tirol und Südtirol wurden am Hohen Frauentag in Innsbruck vor den Vorhang geholt und von den Landeshauptleuten Günther Platter und seinem Südtiroler Amtskollegen Arno Kompatscher ausgezeichnet. Die Ehrungen des Jahres 2020 wurden an diesem Termin ebenfalls nachgeholt.
24. August 2021 | von Von Sabine Schretter
Emanuel Bossi war der Schutzengel seines Arbeitskollegen, der in den Stromkreis geraten war und vom mutigen Lehrling gerettet wurde. Fotos: Die Fotografen
Von Sabine Schretter


LH Platter würdigte das Ehrenamt in seiner Festrede  als unverzichtbare Stütze des Gemeinwohls: „Es ist ein besonderes Privileg, in einer Gemeinschaft zu leben, in der man aufeinander schaut. Es ist ein Privileg, Teil einer Gemeinschaft zu sein, wo man füreinander da ist, wo man miteinander lebt und nicht nebeneinander. Unser Land würde in vielen Bereichen schlichtweg nicht funktionieren – sei es bei den vielen Vereinen, der Jugendarbeit, bei Sport, Kultur, Kirche, Brauchtum oder den sozialen Initiativen. In den vergangenen Monaten, die ganz im Zeichen der Pandemie gestanden sind, wurde das Miteinander in unserer Gesellschafft so manches Mal auf eine harte Probe gestellt. Schluss-endlich ist es aber gelungen, diese größte Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg gut hinzubekommen. Das hätten wir ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nie geschafft.“ „Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gemeinschaft. Auch das Ehrenamt ist in den vergangenen Monaten vor der großen Herausforderung durch soziale Distanz gestanden und dennoch der großen Bedeutung der Hilfe und Unterstützung der Mitmenschen gerecht geworden. Die Ehrenamtlichen haben sich herausfordernden Situationen gestellt und mit unermüdlichem Einsatz geholfen. Die Pandemie hat uns vor diesem Hintergrund auch gezeigt, was unsere Gesellschaft zusammenhält: Gemeinschaftssinn, Solidarität und aktive Bürgerinnen und Bürger“, betonte LH Kompatscher in seiner Ansprache.

ZIVILCOURAGE. 
Wer spontan hilft, wenn Hilfe am notwendigsten ist, zeigt Mut und Zivilcourage. Wer Leben rettet, ohne dabei an die Konsequenzen und sich selbst zu denken, verdient es, dafür besonders geehrt zu werden. Wer sich engagiert um das Gemeinwohl sorgt, sich kümmert und andere mitreißt, verdient die Auszeichnung ebenso. Unter den Geehrten waren auch einige Außerferner, die in verscheidene Bereichen besonderen Einsatz zeigen oder Hilfe leisteten und damit Mitmenschen das Leben retten konnten.
Für Mut und Engagement
Fünf mutige Herren aus dem Lechtal retteten einer bei Holzarbeiten verunglückten Person das Leben.
DIE GEEHRTEN AUßERFERNER. 
Die Verdienstmedaille des Landes Tirol erhielten: Ernst Hornstein aus Reutte für seine Verdienste um das Kulturwesen, insbesondere um den Museumsverein Reutte, Manfred Kerber aus Breitenwang für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen in Tirol, Elisabeth Lechleitner aus Pfafflar für ihre Verdienste um das Seniorenwesen, Renate Müller aus Grän für ihre Verdienste um das Seniorenwesen, Eduard Posch aus Breitenwang für seine Verdienste um die Traditionspflege in Tirol und Ehrenmajor Fredi Scharf aus Steeg für seine Verdienste um das Tiroler Schützenwesen.
Für ihre Zivilcourage wurden folgende Außerferner mit der Lebensrettungsmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet: Emanuel Bossi aus Reutte: Der Lehrling rettete – im wahrsten Sinne des Wortes – mit festem Tritt und seinem beherzten und bedachten Einsatz seinem in den Stromkreis geratenen Arbeitskollegen das Leben. Hubert Haider,  Lukas Kapeller, Günther Kaufmann – alle aus Elbigenalp sowie Klaus Larcher und Serkan Öztürk – beide aus Bach: Eine bei Holzarbeiten verunglückte, abgestürzte und unter dem Traktor eingeklemmte Person verdankt diesen fünf mutigen Außerfernern ihr Leben. Sie retteten den Verunfallten aus seiner lebensbedrohlichen Situation, betreuten ihn, setzten die Rettungskette in Gang und halfen bei der Bergung. Auch drei Mitglieder der Feuerwehr Reutte zeigten, was Zivilcourage heißt. Florian Regensberger, Thomas Regensberger und Stefan Ruepp – alle drei aus Reutte – retteten als Atemschutztrupp des TLF-2-Reutte eine bewusstlose Person aus einer brennenden Wohnung, als dort in der Nacht auf den Heiligen Abend Feuer ausgebrochen war.

ERBHÖFE. 
Am Hohen Frauentag werden auch immer die Erbhofurkunden und die bronzenen Erbhofschilder übergeben. Befindet sich ein Hof über 200 Jahre in gerader Linie oder in der Seitenlinie bis zum zweiten Grad (Geschwister) im Besitz einer Familie, darf er als Erbhof geführt werden. 19 Bauernfamilien erhielten in diesem Jahr die besondere Auszeichnung.
Für Mut und Engagement
Beherzter Einsatz, wenn es brenzlig wird: Drei Reuttener Florianijünger zeigten diesen bei einem Wohnungsbrand in Reutte.

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