Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Haben Öffis im Reuttener Talkessel eine Chance?

Geografiestudent Johannes Seichter erhebt mit einer Online-Umfrage das Mobilitätsverhalten der einheimischen Bevölkerung

Johannes Seichter steht dabei in Zusammenarbeit mit der Regionalentwicklung Außerfern (REA). Corona hat den Außerferner Tourismus äußerlich in einen schmerzlichen Tiefschlaf versetzt. Im Inneren arbeiten die REA und die Tourismusverbände längst an Strategien für die Zukunft.
22. März 2021 | von Sabine Schretter
Haben Öffis im Reuttener Talkessel eine Chance?
Johannes Seichter beschäftigt sich mit dem Thema Verkehr und Mobilität im ländlichen Raum. Foto: Seichter
Von Sabine Schretter.
In einem Online-Kongress zum Thema nachhaltiger Tourismus am 4. März, veranstaltet von FH Kufstein und FH Salzburg, referierte auch der bekannte Zukunftsforscher Matthias Horx. Er beobachtet ein steigendes Umweltbewusstsein bei den Gästen und plädiert für einen Tourismus, der auf Nachhaltigkeit, Naturnähe, Regionalität und Authentizität basiert. Gerade im Bereich der An- und Abreise sowie der Mobilität vor Ort sind klimaschonende Konzepte gefragt. Dies ist zum einen Ausdruck von Glaubwürdigkeit, zum anderen ist insbesondere bei jungen Menschen aus den großen Städten eine zunehmende Abkehr vom Auto als Hauptverkehrsmittel zu beobachten. Der Anteil derjenigen, die gar keinen Führerschein mehr haben, nimmt zu.

Angebotsverbesserung.
Daher arbeiten aktuell alle vier Außerferner TVBs an einer Verbesserung des Öffi-Angebots. Für REA-GF Günter Salchner steht fest: „Damit neue Angebote entsprechend ausgelastet sind, müssen diese auch für die Einheimischen attraktiv sein. Die Erschließung des Talkessels mit Linienbussen erwies sich als wenig effizient. Anrufsammeltaxis wären vielleicht eine Alternative.“ Der erste Schritt besteht nun darin, herauszufinden, welche Einstellung die Bevölkerung zu Verkehr und Mobilität hat, wie oft das Auto genutzt wird und wie der öffentliche Verkehr attraktiver gestaltet werden kann, wobei die Region bei Beantwortung dieser Fragen Unterstützung von der Uni Innsbruck erhält. Geographiestudent Johannes Seichter schreibt zurzeit eine Masterarbeit zum Thema Verkehr und Mobilität in ländlichen Räumen. Betreut wird seine Arbeit von Univ.-Prof. Dr. Martin Coy. Als Untersuchungsraum wurde der Talkessel von Reutte gewählt. Zum einen gibt es zu diesem Raum bisher wenig Forschungsarbeiten, zum anderen sorgen regelmäßige Staus und Verkehrsprobleme für Schlagzeilen. Grundlage der Arbeit ist ein Online-Fragebogen zum regionalen Mobilitätsverhalten. Dieser richtet sich an die Bevölkerung in den Gemeinden Breitenwang, Ehenbichl, Höfen, Lechaschau, Pflach, Reutte und Wängle. Der Link zum Fragebogen befindet sich auf der Website der Regionalentwicklung Außerfern www.rea.tirol. Diese Befragung ist anonym und läuft noch bis 28. März. Bis dahin kann jeder die Umfrage unter dem Link https://www.soscisurvey.de/Mobilitaetsverhalten_Reutte/aufrufen und ausfüllen.

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