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Reutte | Chronik | 23. Jänner 2023 | Sabine Schretter

Interreg-Projekt „Attraktivierung Ausserfernbahn“

Interreg-Projekt „Attraktivierung Ausserfernbahn“
Ein grenzüberschreitendes Interreg-Projekt beschäftigt sich mit der Attraktivierung der Außerfernbahn. Foto: VVT
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Reutte  Sabine Schretter
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Außenferner Bahn Attraktivierung Euregio Zugspitze-Wetterstein-Karwendel
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Nutzung der Bahnlinien im Gebiet der Euregios „Via Salina“und „Zugspitze-Wetterstein-Karwendel“ im Fokus

Vor Kurzem wurden die Ergebnisse des Projekts „Attraktivierung der Außerfernbahn“ präsentiert. Von November 2019 bis Juni 2022 beschäftigte sich eine grenzüberschreitende Projektgruppe mit unterschiedlichen Fragestellungen, die alle dasselbe Ziel hatten: Die Bahnstrecke der Außerfernbahn attraktiver und damit für mehr Personen nutzbar zu machen.
Von Sabine Schretter.
Dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit wichtig ist, zeigte sich gleich zu Beginn des Projektes. Alle Partner haben Kontakt zu ihren Stakeholdern, die alle unterschiedliche Expertisen einbringen konnten. Die am Projekt beteiligten Partner waren der Verkehrsverbund Tirol, der Verein Regionalentwicklung Ausserfern (REA), die Allgäu GmbH, die Zugspitzregion GmbH, die Gemeinde Pfronten und der Markt Nesselwang. Drei Jahre lang beschäftigten  sich die Partner mit unterschiedlichen Fragestellungen, diskutierten regelmäßig die Herausforderungen und suchten gemeinsam mit externen Experten die besten Lösungen.

Die Ergebnisse zusammengefasst.
Im Projekt wurden insgesamt drei Umfragen durchgeführt: • Eine telefonische Befragung von Nicht-Nutzern • eine umfangreiche Fahrgastzählung und Befragung auf der Strecke und • ein Onlinefragebogen über Hintergründe der Nutzung, Attraktivität und Buchung der Bahn.Zusammenfassend ist festzuhalten, dass immer wieder bemängelt wurde, die Außerfernbahn sei zu langsam. Das stimmt. Allerdings wird sich die Außerfernbahn aufgrund der geografischen Situation und der engen Kurvenradien und großen Steigungen nie in eine Hochgeschwindigkeitsstrecke umbauen lassen. Durch ihre Eingleisigkeit sind Beschleunigungen schwierig, weil immer wieder Züge aus der Gegenrichtung abgewartet werden müssen. Das technisch Machbare ist hier gut abzuwägen. Von der Elektrifizierung der Strecke bis Pfronten-Steinach wird jedenfalls eine Verbesserung im Netz erwartet. Häufig genannt wurde der Bedarf an attraktiveren Angeboten vor allem für Gäste, die die Bahn während ihres Aufenthaltes in der Region nutzen wollen. Dabei geht es vor allem um ein Gesamtangebot für Gäste und die Möglichkeit einer umfassenden Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel mit der Gästekarte. Für jene, die die Außerfernbahn für Freizeitwege, Ausflugsverkehr und im Urlaub nutzen, werden entsprechende Preisangebote und  Informationen an die Zielgruppe gefordert.  Eine beauftragte Expertin führte mehrere Mobilitätscoachings in der Region für Tourismusorganisationen, aber auch Beherbergungsbetriebe durch. Dabei wurden einerseits die öffentliche Anreise in die Region, andererseits Möglichkeiten der Mobilität vor Ort vorgestellt. Informationsquellen und Kommunikation an den Gast waren weitere Themen der Coachings. Vor allem die Vor-Ort-Mobilität stellt derzeit noch ein Hindernis dar, völlig im Urlaub aufs Auto zu verzichten. Hier braucht es Optimierungen vor Ort und im Anschluss daran eine umfassende Information darüber. Im Anschluss an das Projekt wird überlegt, ein überregionales Mobilitätscoaching aufzubauen, das langfristig wirkt und die Informationen aktuell halten kann. Ein wichtiger Punkt betraf das Thema „ungesicherte Bahnübergänge“. In diesem Projektteil wurde von einem externen Experten eine umfassende Studie erstellt, die alle Grundlagen, Probleme und mögliche Lösungen zum Thema beleuchtet. Für Gemeinden an der Strecke wurde eine Checkliste zusammengestellt, mit der man das Thema „Bahnübergänge“ organisiert angehen kann. Die Gemeinden haben damit die Möglichkeit, die Gegebenheiten an ihren Bahnübergängen in einem Geographischen Informationssystem (GIS) zu erfassen. Im Rahmen des Projekts wurde hier das notwendige Zusatzmodul finanziert und programmiert. Im Allgäu werden bauliche Maßnahmen an den Bahnhöfen Nesselwang und Pfronten-Steinach vorgenommen, der Pendlerbahnhof Kainzenbad erfährt eine Aufwertung, die Werdenfelsbahn soll optimiert werden.

Wie geht es weiter?
Die Projektpartner beschlossen eine Vereinbarung, auch in Zukunft eng zusammenzuarbeiten, sich auszutauschen und gemeinsam Folgeprojekte aus den Themen zu entwickeln, die sich im gemeinsamen Projekt ergeben haben. Vor allem der Austausch über die Landesgrenze hinweg wird als sehr wertvoll angesehen und soll aufrechterhalten werden.
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