„Konnichiwa!“ Herzlicher Empfang für japanische Delegation aus Oshu

Von Sabine Schretter

Den Gästen aus Japan wurde im Restaurant Salzstadel in der Burgenwelt Ehrenberg ein traditioneller Empfang geboten: Gleich zu Beginn tanzte die Kinder- und Jugendgruppe der Brauchtumsgruppe Höfen auf. So erfuhren die Gäste aus dem Land der aufgehenden Sonne etwa, wie junge Mädchen mit einem zünftigen Schuhplattler umworben werden. Zu den heimischen Ehrengästen zählten neben Alt-Dekan Monsignore Ernst Pohler auch Breitenwangs Alt-Bürgermeister Willi Häsele – einer der Begründer der Städtepartnerschaft – sowie der Vorstand der Plansee Group, Karlheinz Wex, ehemalige und aktive Mitglieder der Gemeinderäte von Reutte und Breitenwang, Vertreter des Kulturforums Breitenwang und die Bürgermeister Günter Salchner (Reutte) und Hanspeter Wagner (Breitenwang). Auch bei der musikalischen Umrahmung durch die Gruppe „Dreierlei“ wurde auf Traditionelles gesetzt.



  PFLEGEN UND VERTIEFEN. Eine Partnerschaft, die seit mehr als 30 Jahren und über viele tausend Kilometer besteht, ist etwas ganz Besonderes. Das betonte Bgm. Günter Salchner in seinen Grußworten: „Nicht viele Gemeinden in Österreich haben eine Partnerschaft mit einer japanischen Stadt. Das ist ein Privileg – und darauf können wir stolz sein.“ Bgm. Salchner wünscht sich gemeinsame Überlegungen, wie die freundschaftlichen Beziehungen vertieft werden können, sei doch ein globales Miteinander notwendig, um gemeinsam an der Lösung globaler Probleme – Inflation, Ukraine- und Klimakrise – zu arbeiten. Breitenwangs Bürgermeister Hanspeter Wagner verlieh bei seiner Begrüßung der Freude Ausdruck, „dass ich heute auch Gäste begrüßen kann, die ich bei meinem persönlichen Besuch in Japan bereits kennenlernen durfte“. Dass die Freundschaft schon so lange bestehe sei ein Zeichen dafür, dass mit ihr sehr pfleglich umgegangen werde. „Mit abwechslungsreichen und schönen Tagen hier bei uns soll unsere Beziehung intensiviert werden“, schloss Wagner ab. Als Übersetzerin bei den Ansprachen fungierte Hiroko Fritsch.

KANPEI! Kein Gastbesuch ohne den Austausch von Gastgeschenken. So bekam jeder Gast aus Japan eine Flasche Wein überreicht, deren Etiketten die Wappen der drei befreundenten Gemeinden zieren. Gläser, die gut klingen, gab es für Oshus Bürgermeister Jun Kuranari obendrein. Mit einem herzhaften „Kanpei!“ – „Zum Wohl!“ auf Japanisch – wurde dann auch klangvoll angestoßen. Jun Kuranari, Bürgermeister der Stadt Oshu, hielt seine Ansprache auf Deutsch und bedankte sich für den herzlichen Empfang. Kulturen und Traditionen kennenzulernen und einander mit Respekt zu begegnen sei für beide Seiten eine wichtige Erfahrung. Ein kleines Problem gab es trotz bester Feierlaune: Die Gastgeschenke aus Japan – je ein Weincooler für die Gemeinden, zwei Vasen aus Holz und je ein Geschenk für jeden Besucher – waren wohl zeitgerecht verschickt worden. Probleme mit dem Zoll verhinderten allerdings ihr pünktliches Eintreffen. Der Feierlaune tat dies keinen Abbruch. Die Gäste aus Japan stellten sich ebenfalls mit musikalischen Grüßen ein. Gemeinsam wurden – dirigiert von Herrn Sato – Lieder gesungen. Besonderes Highlight war die Darbietung eines Liedes mit einem traditionellen Fächertanz. Tänzerin Ayumi Osaka trug dazu einen traditionellen Kimono.

VIELFALT. Auf die 15-köpfige Delegation aus Japan warteten nach dem Empfang zwei Tage mit abwechslungsreichem Programm. Am Mittwoch, dem 12. Oktober, besuchten sie die Mittelschule Königsweg. Für die Schüler eine tolle Gelegenheit, mehr über Japan und die Stadt Oshu zu erfahren und die Technik des Origami, der Kunst des Papierfaltens, zu erlernen. Anschließend trafen sich die drei Bürgermeister zu einem Gespräch, in dem es vor allem um die erfolgreiche Weiterführung der Städtepartnerschaft und den Delegations- und Jugendaustausch ging. Die anderen Delegationsmitglieder übten sich derweil im gemeinsamen Apfelstrudelbacken. Am Nachmittag erhielten  die Gäste aus Fernost eine Führung  mit Werksbesichtigung am Standort Breitenwang-Reutte der Plansee Group. Der Besuch von Schloss Neuschwanstein stand am Donnerstag auf dem Programm. Anschließend fuhr man gemeinsam nach Innsbruck und besichtigte die Landeshauptstadt. Um 18.50 Uhr hieß es dann „Sayonara!“ – die Gäste aus Japan flogen ab Richtung Wien.