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Mahnwache – Hoffnung für Flüchtlinge

Außerferner Initiative macht ab 23. Jänner jeden Samstag auf Flüchtlingselend aufmerksam

Die Außerferner Initiative „Hoffnung für Flüchtlinge“ wurde auf Initiative von Heinz Kurz, Paul Mascher, Regina Karlen und Luis Oberer ins Leben gerufen. Gemeinsam mit mittlerweile vielen anderen Organisationen setzen sie sich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Lesbos in Österreich ein.
18. Jänner 2021 | von Sabine Schretter
Mahnwache – Hoffnung für Flüchtlinge
Am Samstag, dem 23. Jänner, wird die Mahnwache „Hoffnung für Flüchtlinge“ jeden Samstag von 11 bis 12 Uhr am Kirchplatz in Reutte abgehalten. Foto: Paul Mascher
Von Sabine Schretter.
An die 400 Außerferner unterstützen inzwischen diese Bemühungen. Neben der Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Aktionen wird auch mit NGOs in den Flüchtlingslagern Moria bzw. Kara Tepe direkt Kontakt gehalten, um ein wahrheitsgetreues Bild über dieses Flüchtlingsleid zu bekommen. 12.000 Euro wurden bisher von den eingegangenen Spenden zur Linderung des Elends an mehrere Organisationen in Griechenland für die Beschaffung von Medikamenten, Essen sowie warmer Kleidung überwiesen. Neben den unerträglichen Lebensbedingungen im Camp ist die Hilfe von den Organisationen vor Ort sehr eingeschränkt. Judith Paminger, die im Pfarrstadel in Breitenwang bereits einen Vortrag über die Zustände von Moria in Reutte gehalten hat, berichtet darüber, dass die Flüchtlingslager abgeschottet sind, kaum jemand darf hinaus, niemand darf hinein.

Breitenwirkung.
Erfreulich ist, dass die Front – insbesondere in Tirol – für die Aufnahme von Flüchtlingen breiter geworden ist. Bischof Glettler, Kirchenvertreter, Bürgermeister, Politiker, Kunstschaffende und viele kleinere Initiativen machen sich inzwischen für dieses wichtige Thema stark. „Wir brauchen eine schnelle humanitäre Lösung“, meint Bürgermeister Paul Mascher aus Biberwier. Menschenwürde kennt keine Grenzen, auch keine Grenzen zu Österreich. Paul Mascher bittet die Menschen – auch aus den anderen Kommunen – eine wöchentliche Mahnwache in ihren Gemeinden einzurichten. Es braucht Engagierte, die sich mit Transparenten und Infoständern gedanklich und solidarisch mit den Flüchtlingen auf Lesbos verbinden.

Beschluss.
Bürgermeister Luis Oberer aus Reutte möchte bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 21. Jänner einen Gemeinderatsbeschluss für die Flüchtlingsaufnahme in Österreich bewirken. Bei den Flüchtlingslagern auf Lesbos handelt es sich um eine unerträgliche und menschenunwürdige Notsituation und dies erfordert entsprechend rasches, verantwortungsbewusstes und entschlossenes Handeln. Die EU-Kommission und die österreichische Bundesregierung sind aufgefordert, dem Flüchtlingsdrama auf Lesbos endlich ein Ende zu bereiten und mit der Aufnahme von Flüchtlingen ein Zeichen der Menschlichkeit zu setzen. Reutte wäre jedenfalls bereit, so wie 2015 auch, den flüchtenden Menschen durch die Aufnahme bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. „Das harte unmenschliche Vorgehen der Bundesregierung ist unerträglich, unchristlich und unsozial, das kollektive Wegschauen der verantwortlichen Regierungen eine Schande für ganz Europa“, bringt Oberer seinen Unmut zum Ausdruck und schließt ab: „Mit der wöchentlichen Mahnwache wollen wir auch in Reutte ein Zeichen zum längst fälligen Umdenken setzen.“

Info.
Die Mahnwache der Außerferner Initiative „Hoffnung für Flüchtlinge“ findet, beginnend am Samstag, dem 23. Jänner, jeden Samstag von 11 bis 12 Uhr am Kirchplatz in Reutte statt.
 

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