Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Musikanten vor den Vorhang

16. April 2019 | von Nina Zacke
Vom Außerferner Musikbund geehrt wurden unter vielen anderen: für 50 Jahre Hermann Arzl und Bürgermeister Hans Dreier von der Musikkapelle Weißenbach (3. und 4. v.l.), die Referenz erwiesen (v.l.) Bezirkskapellmeister Harald Beyrer, Landesstabführer, Robert Werth, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Bezirksobmann Horst Pürstl. RS-Fotos: Nikolussi
Auf beinahe 200 Jahre Mitgliedschaft bringen es Karl Moosbrugger, Erich Lorenz und Josef Kerber von der Musikkapelle Steeg (1., 3. und 5. v.l.). Sie halten ihrer „Musig“ schon 65 Jahre die Treue. Beglückwünscht wurden die drei von Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf und LA-Präs. Sonja Ledl-Rossmann.
Das Goldene Verdienstkreuz des Blasmusikverbandes wird Gerfried Breuss von der MK-Reutte aus den Händen von Landeshauptmann Günther Platter erhalten. Vorab gab es einen Geschenkskorb von Obmann Horst Pürstl.

Ehrungen beim Außerferner Musikbund als formelles Dankeschön


Wenn rund 120 Personen die Ehrung für besondere Verdienste teilwerden soll, so wird es schon mal eng. Der Außerferner Musikbund hatte kürzlich ein Mammutprogramm zu bewältigen. Im Mehrzwecksaal waren Bürgermeister, Honoratioren und Musikanten aus allen Talschaften versammelt, um den 55 Ausgezeichneten ihre Referenz zu erweisen.

Von Hans Nikolussi

Auf beinahe 200 Jahre Mitgliedschaft bringen es Karl Moosbrugger, Erich Lorenz und Josef Kerber von der Musikkapelle Steeg (1., 3. und 5. v.l.). Sie halten ihrer „Musig“ schon 65 Jahre die Treue. Beglückwünscht wurden die drei von Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf und LA-Präs. Sonja Ledl-Rossmann.


Für ihren Einsatz in den Kapellen des größten Musikbezirkes Tirols wurden für 25 Jahre Zugehörigkeit 17 Musiker ausgezeichnet, auf 40 Jahre Dienstzeit brachten es elf Blasmusiker, sechs sind schon fünfzig Jahre dabei, weitere sechs sogar 55 Jahre. Ein Jubilar kann sogar auf 60 Jahre und weitere vier können auf ein aktives Musikantenleben von sage und schreibe 65 Jahre zurückblicken. Langjährigen Funktionären, ohne die das alles nicht laufen würde, wurde ebenfalls die gebührende Ehre zuteil. Zwölf Jubilare erhielten das grüne Verdienstzeichen, zwei das silberne Verdienstzeichen und drei Jubilare das goldene Verdienstzeichen. Sie alle erhielten die entsprechenden Auszeichnungen und wurden im vollbesetzten Turnsaal gebührend gefeiert.
Kultur und Selbstfindung.

Bezirksobmann Horst Pürstl, der zum Festakt Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf und den Landesstabführer der Tiroler Blasmusikverbandes Robert Werth begrüßen konnte, in seiner Eröffnungsansprache: „Durch die Pflege musikalischer Aktivitäten wird nicht nur der Zugang zur Kultur gezeigt, sondern auch ein Weg zur Selbstfindung eröffnet. Gemeinsames Musizieren bewirkt im gruppendynamischen Prozess Freude, künstlerische Entfaltung, aber auch Toleranz und soziales Verhalten durch Rücksichtnahme und Anpassung. Somit übt Musik auf unsere Gesellschaft eine besondere Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann.“
Ansporn.

Das Goldene Verdienstkreuz des Blasmusikverbandes wird Gerfried Breuss von der MK-Reutte aus den Händen von Landeshauptmann Günther Platter erhalten. Vorab gab es einen Geschenkskorb von Obmann Horst Pürstl.


Den Jubilaren bestätigte der Obmann gelebte Werte wie Kameradschaft, Verlässlichkeit, Treue und Idealismus. Die Jubilare seien der Jugend Ansporn und Wegweiser zugleich und hätten sich Dank und Anerkennung wohl verdient. „Wir müssen uns bewusst und stolz sein, einen wertvollen Beitrag zur Kultur in unserer Gesellschaft zu leisten“, meinte er und appellierte an alle, sich weiterhin der Blasmusik zu verschreiben. Einen riesigen Applaus erntete der Vertreter des Tiroler Blasmusikverbandes Robert Werth. Die Kürze seiner Grußworte begeisterte das Auditorium.
Musigfescht.

Standortbürgermeister Hans Dreier versprach als Ausrichtergemeinde des Bundesmusikfestes den ganzen Einsatz seines Dorfes. Weißenbach sei ja nicht das erste Mal in dieser Position und könne schon auf eine ganze Reihe derartigerer Ereignisse zurückblicken. So heißt das Motto für heuer auch dementsprechend: „Musigfescht wieder amol z’Weißabach“. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Das 70. Fest dürfte ein besonderes werden, bedeutet es doch auch 90 Jahre Außerferner Musikbund und 200 Jahre Bürgermusikkapelle Weißenbach.
Als bekannt treue Anhängerin der Blasmusiktradition stattete die Landtagspräsidentin ihren persönlichen und den Dank des Landes ab. Sie betonte einmal mehr die Wichtigkeit der Kapellen im kulturellen Leben im Land. Musik wirke ganz einfach, meinte sie, und sorge regional wie global für jede Menge sozialer Kontakte und für Begegnungen ohne Berührungsängste. Die Geehrten seien ganz besondere Botschafter in dieser Richtung und verdienten den Respekt aller, richtete sie in ihren Dankesworten den Jubilaren aus.

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