Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Muslime wünschen sich Gebetsraum im BKH Reutte

1.200 gesammelte Unterschriften an Reuttener Gemeinderat übergeben

Wer krank ist oder sich Sorgen um ein krankes Familienmitglied oder einen kranken Freund macht, hat oft das Bedürfnis, Kraft und Mut aus dem Gebet zu schöpfen oder in Stille in sich zu gehen, um Mut zu fassen. Für Patienten und Angehörige steht im Bezirkskrankenhaus dafür die Kapelle zur Verfügung. Muslime wünschen sich auch einen Gebetsraum und sammelten dafür Unterschriften.
19. Dezember 2022 | von Sabine Schretter
Muslime wünschen sich Gebetsraum im BKH Reutte
Pinar Sarikaya (rechts) übergab 1.200 Unterschriften an Reuttes Bürgermeister Günter Salchner. RS-Foto: Schretter
Von Sabine Schretter.
Pinar Sarikaya, Vertreterin des Reuttener Zweigvereins der AIF, und Emin Tür, Vertreter des Vereins Atib Reutte, brachten bei der Gemeinderatssitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ ihr gemeinsames Anliegen vor: „Die Muslime im Bezirk Reutte wünschen sich einen Gebetsraum im Bezirkskrankenhaus.“ Bereits im Dezember 2021  besichtigten Krankenhausseelsorger Georg Rehm und der muslimische Vorbeter die Krankenhauskapelle und befanden, dass sich durchaus ein Bereich für einen Gebetsraum abtrennen ließe. Auch Krankenhausverbandsobmann Bgm. Hanspeter Wagner und BKH-Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler kennen die Thematik. „Wir Muslime beten fünf Mal am Tag. Gerade im Fall einer Krankheit oder bei Sorge um einen Mitmenschen schöpfen wir aus den Gebeten Kraft. Sie helfen uns, schwere Krankheiten zu überwinden“, erklärte Pinar Sarikaya. In einem Gebetsraum fände man dafür den geeigneten Rahmen. Auch, um zur Ruhe zu kommen, zu meditieren, um zu danken oder auch um zu trauern böte ein Gebetsraum den würdigen Rahmen. Die Einrichtung eines solchen wäre mit keinem Kostenaufwand verbunden. In der bestehenden Kapelle könnte mit einem Paravent ein entsprechender Bereich abgeteilt werden. Innerhalb einer Woche wurden nun 1.200 Unterschriften, 300 davon von nicht-muslimischen Personen, gesammelt. Pinar Sarikaya und Emin Tür übergaben sie an Bürgermeister Günter Salchner, verknüpft mit der Bitte, der Reuttener Gemeinderat möge sich mit ihrem Anliegen befassen. In Österreich hat jeder Mensch das Recht, seine Religion auszuüben. Gerade in schwierigen Lebenssituationen gibt der Glaube vielen Halt – und braucht einen Raum.

Info.
Wer die muslimischen Mitmenschen im Außerfern mit seiner Unterschrift unterstützen möchte, kann dies bei AIF-Reutte – Tel. +43  676 3410120, Mail: reutte@islamfederasyonu.at, oder Atib Reutte – Mail: reutte@atibunion.at – tun.
Muslime wünschen sich Gebetsraum im BKH Reutte
Im Bereich beim Fenster (wo die roten Stühle stehen) könnte ohne viel Aufwand der Gebetsraum für Muslime eingerichtet werden. Foto: Gizem Atak

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben