von Claudia Chauvin
Trotz dicker Regenwolken und schlechter Wettervorhersage vertrauten alle darauf, dass die Feier ohne Regen abgehalten werden konnte. Dekan Neuner meinte jedoch, nach einem Blick zum Himmel, dass er seine Predigt auf das Ende verschieben wolle, damit auf jeden Fall die Messe komplett sei.
PATROZINIUM. Antonius von Padua war einer der ersten Franziskaner, der 1200 Jahre nach Christus gewirkt hat. In einem Lobpreis heißt es: Er rettet, wenn Gefahr uns droht, er hilft Verlassenen in der Not. Dieser Heilige wird auch oft angerufen, wenn Dinge verlorengegangen sind. Er war ein kraftvoller Verkünder des christlichen Glaubens. Fernando Martim de Bulhões e Taveira wurde um 1195 als Sohn einer begüterten Adelsfamilie in Lissabon, Portugal geboren. In Coimbra wurde er zum Priester geweiht und trat 1220 ins Kloster der Franziskaner ein. Dort nahm er den Namen Antonius an. Über Marokko, Sizilien und Assisi gelangte er nach Oberitalien, wo er als Bußprediger wirkte. Am 13. Juni 1231 starb er im Kloster Arcella in Padua. Schon elf Monate nach seinem Tod wurde er als Wundertäter von Papst Gregor IX. heiliggesprochen.
Blick ins Innere: Die Antoniuskapelle in Mühl. RS-Foto: Chauvin
Mit dem Segen für die Bewohner und den Ort Mühl beendete Dekan Neuner die feierliche Stunde. Ein großes Vergelt’s Gott ging an Christa und Max Ertl, die sich schon seit Jahrzehnten – gemeinsam mit Familie Pahle – um diese schmucke Kapelle in Mühl kümmern – vom Läuten und Vorbeten bis zum Blumenschmuck und der Reinigung ist bei ihnen alles in besten Händen. Das kleine Gotteshaus ist nie verschlossen und lädt zum Beten und stillen Verweilen ein. Kreuzweg- und Maiandachten sowie der Oktober- Rosenkranz gehören – wie auch das Patrozinium-Fest – zu den festen Terminen im Kirchlein. Die musikalische Messgestaltung hat die Bläsergruppe der Bürgermusikkapelle Reutte übernommen. Feine Instrumentalstücke aus der Europamesse von Franz Nagel und bekannte Lobpreislieder für die Gemeinde gaben dem Gottesdienst eine andachtsvolle Note. Und gefreut haben sich alle Teilnehmer, denn es mussten keine Regenschirme zum Einsatz kommen.