Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Röhrende Hirsche auf Brautschau!

Die alljährliche Hirschbrunft im Außerfern bietet Gästen und Einheimischen ein einzigartiges Naturerlebnis!

Der Tourismusverband und die Naturparkregion Reutte bieten derzeit ein besonderes Event an. Hirsche in der herbstlichen Brunftzeit mit allen Sinnen zu erleben und zu beobachten. Dazu trafen sich am Freitag Urlaubsgäste sowie Einheimische, um mit den Naturführer und Kräuterpädagogen Walter Stoll auf die Pirsch zu gehen.
5. Oktober 2020 | von Regina Hohengasser
Röhrende Hirsche auf Brautschau!
Gäste und Einheimische mit Walter Stoll am Riedener See. RS-Foto: Hohengasser
Von Regina Hohengasser.
Naturführer Walter, unverkennbar im jägergrünen Outfit, begrüßte seine Gruppe, dann ging`s vom Tourismusbüro Reutte aus in Fahrgemeinschaften Richtung Rieden zum Riedener See, ein beeindruckendes Naturjuwel mit Moorstandorten, seltenen Pflanzen- und bedrohten Tierarten. Dort angekommen, gab Walter einen interessanten ersten Einblick in die umfangreiche Wildkunde. 

Die Theorie.
Anhand der mitgebrachten Abwurfstangen und Trophäen von Hirsch, Reh und Gams, erfuhren wir allerlei über Alter, Gesundheitszustand und Aufbau der Geweihe des Rotwildes. Ist der Hirsch noch sehr jung, nennt man ihn Spießer, er besitzt noch kein Geweih. Das Blut des Hirsches wird „Schweiß“ genannt. Beim Reh kann man anhand des Zahnschliffes das Alter erkennen, ähnlich den Jahresringen der Bäume. Naturmensch Walter erzählte uns viele lustige Anekdoten aus seinem reichen Berufsleben als Jäger. (Garantiert kein Jägerlatein.) Anschließend spazierten wir um den Riedener See und erfuhren viel Wissenswertes über die einzigartige Flora und Fauna.

Hirsche im herbstlichen Duell.
Der Herbst ist im Außerfern bekanntlich eine der schönsten Jahreszeiten. Wenn die Temperaturen kühler werden und sich abends ein leichter Dunst über die Landschaft legt, dann haben die Könige der Wälder ihren großen Auftritt. In Konkurrenz gegeneinander röhren sie was das Zeug hält. Langsam wird`s dämmrig und wir suchen einen passenden Standort auf, direkt gegenüber einer Waldlichtung. Andere Leute haben sich ebenfalls eingefunden, um dem Naturschauspiel so nah wie möglich zu sein. Walter stellt sein Stativ plus Fernrohr auf. Der unverkennbare Sound des typischen Röhrens dringt deutlich zu unserer Gruppe herüber. Jetzt warten alle gespannt um eines dieser stolzen, majestätischen Tiere zu erblicken. Ein kleiner Wermutstropfen: Es ist föhnig und der Himmel ist bewölkt. Nicht die besten Bedingungen, lässt uns Walter wissen. Doch plötzlich bewegt sich ein dunkler Schatten aus der Waldlichtung in die offene Wiese. Ich ergreife die Chance und schaue durch ein benachbartes Fernrohr. Ich werde belohnt mit einem einzigartigen Anblick eines stattlichen Hirsches, den Kopf im Nacken, blickt er gen Himmel und röhrt seine ganze „ Manneskraft “ heraus. Eine Hirschkuh zu beeindrucken, dass ist sein vorrangiges Ziel. Wunderschön. Sollte ich Sie, liebe Leser auf den Geschmack gebracht haben, es gibt noch zweimal die Gelegenheit dazu. Auskunft gibt Ihnen gerne das Tourismusbüro Reutte.
 
Röhrende Hirsche auf Brautschau!
Im Herbst wiederholt sich allabendlich ein akkustisch sehr beeindruckendes Naturschauspiel: In den Wäldern kann man dann die Hirsche röhren hören. Foto: Patrick Anderwald

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