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Samuel Bader bringt Holz in Form

Kreativ, modern und nachhaltig – aber keine Massenprodukte

Vor knapp zwei Jahren rief Samuel Bader „Lech Project“ ins Leben. Der gebürtige Stanzacher fertigt Alltagsgegenstände und Wohnaccessoires aus heimischen Hölzern und nutzt dabei modernste Technologien. Die RUNDSCHAU wollte mehr über „Lech Project“ wissen.
7. Dezember 2020 | von Von Magdalena Winkler
Samuel Bader bringt Holz in Form
Samuel Bader aus Stanzach fertigt Produkte für den alltäglichen Bedarf.
Fotos: Bader
Von Magdalena Winkler

RUNDSCHAU: Wie kam dir die Idee zur Gründung von „Lech Project“?

Samuel Bader: Einerseits suchte ich nach einem Ausgleich zu meinem Beruf. Als Prozess- und Technologieberater bin ich in ganz Öster-reich unterwegs. Andererseits reizte es mich, Produkte für den eigenen Bedarf aus natürlichen Materialien herzustellen. Ich beschloss also, mir eine CNC-Fräsmaschine anzuschaffen. Mit der Holzverarbeitung betrat ich allerdings absolutes Neuland, zumal meine beruflichen Wurzeln in der Metallverarbeitung liegen. In der Anfangsphase verbrachte ich also zunächst viel Zeit damit, mich mit der Zerspanung von Holz vertraut zu machen, zu tüfteln und die richtigen Einstellungen zu finden. Nach und nach konnte ich hier ein gewisses Know-how aufbauen. Eigene Ideen, aber auch jene von Freunden und Bekannten treiben mich ebenso an wie meine Faszination für das Arbeiten mit verschiedenen neuen Technologiemöglichkeiten. Und so lerne ich bei der Herstellung jedes weiteren Produktes immer wieder dazu.

RS: Worauf legst du bei der Herstellung deiner Produkte besonderen Wert?
Samuel Bader: Mein Ziel ist es, ökologisch nachhaltige und qualitativ hochwertige Bedarfsartikel und Wohnaccessoires herzustellen, die man oft und gerne verwendet und an denen man sich jeden Tag erfreut. Zumal „Lech Project“ mein Hobby ist und ich hier keine Massenproduktion anstrebe, steht Qualität auch klar vor Quantität. Es macht mir Spaß, auf die individuellen Wünsche meiner Auftraggeberinnen und Auftraggeber einzugehen und mit natürlichen Materialien, die einen regionalen Bezug haben, zu arbeiten.

RS: Welche Materialien kommen bei „Lech Project“ zum Einsatz?
Samuel Bader: Ich arbeite in erster Linie mit heimischen Harthölzern aus der Region – vorzugsweise dem Lechtal. Apfel- und Birnenbaum-, aber auch Buchenholz, eignen sich etwa besonders gut. Zudem lege ich großen Wert darauf, bei der Herstellung der Produkte auf Chemie – wie etwa Leim – zu verzichten.

RS: Gibt es schon Ideen für weitere Produkte?
Samuel Bader: Die Idee für ein Produkt entsteht meist aus dem Alltag heraus: Es sind diese Momente, in denen ich einen Gegenstand des alltäglichen Lebens benutze und mir denke, das geht noch besser, einfacher, natürlicher. Ich bin beruflich viel auf Reisen und hätte daher etwa Ideen für ein Zahnbürstenetui oder einer Art Toilettentasche für unterwegs. Solche Produkte stellen natürlich ganz spezielle Anforderungen an das Material: Das verarbeitete Holz sollte hier zum Beispiel eine antibakterielle Wirkung haben. Da heißt es dann wieder: tüfteln und ausprobieren. Ich freue mich aber auch immer darüber, wenn Ideen von außen an mich herangetragen werden. In der Zusammenarbeit mit anderen entstehen oft spannende Projekte.

RS: Danke für das Gespräch.
Samuel Bader bringt Holz in Form
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