Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Schönste Haselfichte stand oberhalb des Frauensee

Außerferner Boden bietet beste Wachstumsbedingungen für hochwertiges Nadelholz

Der Brunstwald, oberhalb des Frauensee in der Gemeinde Lechaschau gelegen, war die Heimat der bestdotierten Haselfichte. Mit der sogenannten Wertholzsubmission bietet der Waldverband Tirol seit neuen Jahren qualitativ hochwertigem heimischem Laub-und Nadelholz eine verbesserte Vermarktungsmöglichkeit.
1. Feber 2021 | von Sabine Schretter
Schönste Haselfichte stand oberhalb des Frauensee
Die Lechaschauer Submissionsbraut wird aus dem Brunstwald geholt. Das Holz wird für den Instrumentenbau verwendet. Fotos: Christian Singer
Von Sabine Schretter.
Unter Submission versteht man eine Holzversteigerung in verschlossenem Umschlag. Bei den Nadelhölzern werden Fichten, Lärchen, Tannen, Zirbe und …– in Ausnahmefällen auch – Kiefern zur Versteigerung angeboten. Am 13. Oktober 2020 war für die 200 Jahre alte Lechaschauer Haselfichte die große Stunde gekommen: An diesem Tag wurde der auf 1.350 Metern gewachsene Baum bei abnehmendem, in sich gehendem Mond, wie gefordert im Herbst, geschlagen. Bei der Versteigerung erzielte die 2,04 m3große Haselfichte stolze 2.500 Euro (1.025 Euro pro Kubikmeter). „Für die Holzversteigerung werden die schönsten Stämme gesammelt. Wesentliche Ziele sind die umsichtige Waldpflege und Erhaltung der Schutzfunktion des Waldes. Die Versteigerung ist zudem eine Motivation für die Waldbesitzer, den eigenen Wald genau unter die Lupe zu nehmen um zu erkennen, wo besonders schöne Bäume stehen“, erklärt Klaus Viertler, Geschäftsführere des Waldverbands Tirol. Es sind die geschulten Augen und die reiche Erfahrung der Waldaufseher, die die schönsten Bäume erkennen. Christian Singer ist Waldaufseher in den Gemeinden Lechaschau und Wängle und entdeckte die Haselfichte im Brunstwald. Haselfichten eigenen sich mit ihrem genetisch verankerten Haselwuchs und den dadurch bedingten spezifischen Eigenschaften bestens für den Instrumentenbau. Das Holz zeigt gute Resonanzeigenschaften und verstärkt den Klang von Saitentönen. Eine Dame, die wusste, dass es gutes Instrumentenholz ist, ersteigerte den Lechaschauer Spitzenstamm. Wichtig sind bei einer hochwertigen Haselfichte enge Jahrringe, die typische Einkerbungen zeigen, und ein gleichmäßiger Wuchs über das gesamte Alter. Stolz sei man, dass die Submissionsbraut (höchstversteigerter Baum) erstmals aus dem Außerfern kommt, sagt Bezirksfortsinspektor Josef Walch. Markus Ridigier, Obmann der Waldaufsehervereinigung für den Bezirk Reutte ergänzt: „Wir schauen, dass aus allen Ecken des Außerfern Hölzer geliefert werden um den Namen Außerfern als Indikator für hochweriges Holz bekannt zu machen“. Ihm und allen Waldaufsehern des Bezirkes sprach Walter Zobl, Bgm. und Waldaufseher in Namlos, seinen Dank aus. Auch Lechaschaus Bürgermeister Hansjörg Fuchs betont die Wichtigkeit der Baumpflege und freut sich, dass in Lechaschau die Wälder so gesund sind.
 
Schönste Haselfichte stand oberhalb des Frauensee
Qualitätsmerkmal der Haselfichte sind enge Jahrringe, die chrakteristische Einkerbungen ausfweisen.

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