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Schwerverkehrskontrollen auf der Fernpassroute

14. Mai 2019 | von Sabine Schretter
Schwerverkehrskontrollen auf der Fernpassroute
Kontrolleinsatz an der Kontrollstelle in Musau. Foto: LPD Tirol

Drei-Monats-Bilanz der Kontrollgruppe Reutte/Imst


Die Fernpassstraße B179 ist eine der bedeutendsten Nord-/Süd-Verbindungen im internationalen Straßengüter- und Reiseverkehr. Obwohl die Strecke mit einem Sektoralen Lkw-Fahrverbot belegt ist, kommt es durch Ausnahmen für den Ziel- und Quellverkehr zu einem ganzjährig sehr starken Verkehr mit Schwerfahrzeugen und auch Klein-Lkw.

Um der Verkehrssicherheit im Gütertransit sowie der Einhaltung des sektoralen Fahrverbots über den Fernpass Rechnung zu tragen, werden von der Polizei bereits seit Jahren – insbesondere seit Inbetriebnahme der Kontrollstelle Musau im Jahr 2005 und seit der Errichtung eines Kontrollplatzes in Nassereith – über Auftrag des Amtes der Tiroler Landesregierung und der Bezirkshauptmannschaften Reutte und Imst intensive Überwachungsmaßnahmen gesetzt.
Zusätzlich wurde am 1. Februar eine bezirksübergreifende Schwerverkehrskontrollgruppe Reutte/Imst eingerichtet. Dieser Gruppe wird vom BPK Reutte koordiniert. Ihr gehören 20 speziell ausgebildete Schwerverkehrskontrollorgane der beiden Bezirke an, die von Spezialisten der Landesverkehrsabteilung im Güter- und Gefahrgutverkehr, technischen Sachverständigen des Amtes der Tiroler Landesregierung und dem technischen Prüfzug der ASFINAG unterstützt werden.
An allen vom Schwerverkehr betroffenen Tagen werden damit zu unterschiedlichsten Zeiten mehrstündige Kontrollen vorgenommen. Die Kontrollen werden entweder auf der Kontrollstelle Musau oder/und am Kontrollplatz in Nassereith bzw. an anderen geeigneten Stellen der B179 oder B189 durchgeführt.
Nach den ersten drei Monaten (Februar/März/April) des Jahres kann nun eine sehr positive Bilanz gezogen werden: Die Einsatzstunden wurden von 684 im Vorjahr (Monate Februar/März/April) auf 1.203 gesteigert, das entspricht einem Plus von 76 Prozent. Die vermehrten Kontrollen schlagen auch bei den Kontrollergebnissen zu Buche: speziell im technischen Bereich wurden durch den Einsatz des mobilen Prüfstands der ASFINAG deutlich mehr Mängel festgestellt. Eine Zunahme gab es auch bei den Überladungen und Fahrverbotsmissachtungen. In 215 Fällen musste den Lkw-Lenkern die Weiterfahrt – zumindest vorübergehend – von der Polizei untersagt werden. Bei den EU-Sozialvorschriften (Lenk-/Ruhezeiten) war hingegen trotz einer starken Zunahme bei den Überprüfungen der digitalen Tachografen eine Abnahme der Deliktszahlen festzustellen.
Gefordert.

Auch das Transitforum Austria-Tirol bewertet diese Maßnahmen positiv, fordert, diese bestehenden Kontrollen weiterhin intensiv beizubehalten und das schon vielfach vorgebrachte Sofortmaßnahmenpaket umzusetzen. Darin sind eine Evaluierung und Neufassung des bestehenden 7,5-t-Lkw-Fahrverbots ebenso festgehalten, wie tägliche, unangemeldete Kontrollen des Lkw-Verkehrs über den Fernpass auf Einhaltung des 7,5 t-Limits sowie aller Vorgaben aus der StVO, dem KFG und Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten. Zudem braucht es Dosiersysteme – in Zusammenarbeit mit den bayerischen Behörden sowie den Seitentälern des Inntales, in Zusammenarbeit mit der Seilbahnwirtschaft, den Tourismusverbänden und der Tourismuswirtschaft. Die strategischen Wasserreserven im Tschirgantmassiv sind nachhaltig und dauerhaft sicherzustellen. Mit dem Sofortmaßnahmenpaket soll auch eine Rückverlagerung von Arbeitsplätzen, Kaufkraft und Einkommen in die Gemeinden erreicht werden.

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