Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Seniorenbetreuung und -pflege auch im 2. Lockdown gewährleistet

Trotz geschlossener Tagesbetreuungs-Einrichtungen hilft das Team des SGS telefonisch und mit Hausbesuchen aus

Das Corona-Virus stellt vor allem für ältere Menschen eine Gefahr dar. Wie kann man sie am besten schützen, ohne dass ihnen wichtige Hilfe verwehrt bleibt oder sie vereinsamen? Der Außerferner Sozial- und Gesundheitssprengel weiß mit dieser besonderen Herausforderung umzugehen. An einer Stellschraube gehört zwar noch nachgebessert, aber generell ist man seit dem ersten Lockdown im Frühjahr bestens gerüstet.
23. November 2020 | von Von Juliane Wimmer
Seniorenbetreuung  und -pflege auch im 2. Lockdown gewährleistet<br />
Mit dem zweiten Lockdown schlossen die Tagesbetreuungs-Einrichtungen für Senioren wie hier in Ehrwald, doch die Arbeit des SGS steht nicht still. RS-Foto: Wimmer
Von Juliane Wimmer

Seit 2018 befindet sich die Tagesbetreuung für Senioren aus Lermoos, Ehrwald und Biberwier im Kende-Areal in Ehrwald. Ein Angebot, das pflegende Angehörige entlastet, es den älteren Menschen ermöglicht, länger im Kreise ihrer Familie zu leben und das soziale Kontakte fördert und erhält. Das erfolgreiche Konzept stieß auf hohe Nachfrage. Weitere Tagesbetreuungs-Einrichtungen folgten im Juli 2020 im Lechtal und im Oktober 2020 im Tannheimer Tal. Darüber hinaus bietet der Sozial- und Gesundheitssprengel auch mobile Betreuung u. a. in Form von Hauskrankenpflege oder Hauswirtschaftsdiensten an.

HYGIENEMASSNAHMEN UND SCHUTZAUSRÜSTUNG. Im Telefonat mit der RUNDSCHAU berichtet Birgit Aldrian-Holzner, die Geschäftsführerin des SGS Außerfern, dass man sich in den Tagesbetreuungs-Einrichtungen schon nach dem ersten Lockdown an die Empfehlungen der Landessanitätsdirektion gehalten hat: „Abstand, Händehygiene, das Desinfizieren von Flächen und Gegenständen, regelmäßiges Lüften etc. gehören zum Alltag in unseren Einrichtungen. Zum Schutz von Mitarbeitern und Klienten trägt das gesamte Personal FFP-2-Masken.“ Mit dem zweiten Lockdown am 17. November schlossen (wie im Frühjahr Ehrwald) alle drei Tagesbetreuungs-Einrichtungen, doch die Arbeit des SGS steht nicht still.

HAUSKRANKENPFLEGE UND EINZELBETREUUNG. „Die mobile Arbeit ist noch wichtiger als vorher“, erklärt Aldrian-Holzner. „Neben der unverzichtbaren Hauskrankenpflege bieten wir auch Einzelbetreuung in Form von Spaziergängen, Einkaufshilfen oder einfach einem nettem Gespräch an.“ Stefanie Senftlechner-Miller, Teamleiterin der Tagespflege, bestätigt, dass gerade auch diese sozialen Dienste gewünscht sind: „Circa drei Viertel unserer Klienten nehmen derzeit unsere Einzelbetreuung in Anspruch. Telefonisch stehe ich mit allen fast täglich in Verbindung. Keiner wird allein gelassen.“

DER UMGANG MIT POSITIV-GETESTETEN. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gab es in der Ehrwalder Tagesbetreuung auf Corona positiv getestete Klienten. Aldrian-Holzner, wie auch Senftlechner-Miller, ist es wichtig zu betonen, dass deshalb niemand an den Pranger gestellt wird. Die zweite Welle zeige, dass die Fallzahlen fast überall in die Höhe schnellen. Keine Region bleibt verschont. Auch das Außerfern nicht, das im Frühjahr noch kaum betroffen war. „Wir betreuen auch unsere positiv getes-teten Fälle (in voller Schutzmontur), die bis jetzt Gott sei Dank nur milde Symptome zeigen“, erzählt Senftlechner-Miller und fügt hinzu: „Personal, das Corona-Patienten betreut, wird alle drei Tage getestet.“

GUT VORBEREITET, ABER ... Im Vergleich zum Frühjahr sei man nun noch besser vorbereitet, versichert Aldrian-Holzner: „Es gibt keinen Mangel an Schutzausrüstung. Die Zusammenarbeit mit den Behörden funktioniert sehr gut. PCR-Testergebnisse sind i. d. R. innerhalb von 24 Stunden da.“ Nur eine Sache ist für die SGS-Geschäftsführerin „völlig unverständlich“: Im Gegensatz zu Alten- & Pflegeheimen, in denen das Personal wöchentlich getestet wird, bekommen Mitarbeiterinnen des SGS nur alle zwei Wochen einen PCR-Test bewilligt. „Das muss sich ändern“, fordert Aldrian-Holzner, „schließlich fahren unsere Mitarbeiterinnen durchs ganze Außerfern und müssen deshalb sicher coronafrei sein.“ Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten für die Geschäftsführerin: „In Kürze bekommen wir Antigen-Tests zur Verfügung gestellt, bei denen wir Verdachtsfälle selbst testen können und nach 20 Minuten ein Ergebnis haben. Sollte dieser Test positiv sein, folgt ein PCR-Test, um sicherzugehen.“

NACH DEM ZWEITEN LOCKDOWN. Aldrian-Holzner ist optimistisch, dass die Corona-Fallzahlen durch den erneuten Lockdown runtergehen und die drei Tagesbetreuungs-Einrichtungen des SGS am 7. Dezember wieder öffnen können. Laut Geschäftsführerin und Tagesbetreuungs-Teamleiterin zeigen die Senioren und Seniorinnen Verständnis für die getroffenen Maßnahmen. „Alle freuen sich, dass wir auch jetzt bei ihnen vorbeikommen oder anrufen. Sie hoffen, dass die zweite Welle bald vorbeigeht und sie wieder in die Tagesbetreuungs-Einrichtung kommen können“, berichtet Aldrian-Holzner und bemerkt abschließend: „Und sollte ein 3. Lockdown nötig sein, werden wir auch damit umgehen können. Wir sind immer vorbereitet.“
 

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