Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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SPÖ zweifelt am HTL-Standort Reutte ab Herbst 2020

21. Mai 2019 | von Sabine Schretter
SPÖ Bildungssprecher Benedikt Lentsch zweifelt am HTL-Standort. Foto: SPÖ Tirol
Für Zweifel am HTL-Standort Reutte gibt es keinen Grund, sagt ÖVP-NR Liesi Pfurtscheller. Foto: Ziegler

ÖVP beteuert: „Die HTL kommt – wie geplant. Alles ist auf Schiene“


Aufgrund der vermeintlich kurzfristigen und unbegründeten Absage des Ministeriums hinsichtlich der HTL in Reutte stellte SPÖ-Nationalrat Christian Kovacevic eine parlamentarische Anfrage an den ÖVP-Bildungsminister. 

Für Verwunderung sorgte jedoch nun die Beantwortung eben dieser Anfrage bei der Tiroler SPÖ. Entgegen der medialen Berichterstattung, wonach der Start der HTL von Landeshauptmann Platter und VP-Nationalrätin Pfurtscheller als großartiger Erfolg verkündet wurde, sei die Umsetzung laut der Anfragebeantwortung keinesfalls beschlossene Sache.
„Offensichtlich haben die Tiroler ÖVP-Politiker den Menschen etwas vorgetäuscht. Im März verkündete man noch die endgültige Bestätigung von Bundesminister Faßmann, dass es im Schuljahr 2020/21 endlich losgehen könne. Es ist äußerst bedenklich, wie Profit aus einer Sache gezogen wird, die noch lange nicht in Stein gemeißelt ist!“, so SP-Nationalrat Christian Kovacevic.
Verwundert zeigt sich die SPÖ auch über die uneinheitliche Linie von Bundes- und Landes-VP.
„Erst hatte man in Tirol eine fehlende Begründung für die Verzögerung vom Bund beklagt, jetzt stellt sich heraus, dass offenbar genau dargelegt wurde, welche Punkte seitens des Landes noch zu prüfen sind“, führt Kovacevic weiter aus.
Auch Benedikt Lentsch, Bildungssprecher der neuen SPÖ-Tirol, zeigt sich enttäuscht vom verwirrenden Hin und Her zwischen Land und Bund sowie den neuen Informationen aus dem Bildungsministerium: „Diese Anfragebeantwortung lässt leider den Schluss zu, dass kein besonderes Engagement des Bundesministeriums vorhanden ist, die HTL-Klass­e für Betriebsinformatik  tatsächlich zu etablieren. Die Schule wäre in Reutte optimal angesiedelt und entspricht auch dem politischen Wunsch der Dezentralisierung von öffentlichen Bildungseinrichtungen. Die HTL würde dem Fachkräftemangel entgegenwirken, neue Chancen für unsere Jugend schaffen und insgesamt natürlich auch den Wirtschaftsstandort stärken“, ist Lentsch überzeugt.
Land muss Druck machen.

Den Ball sehen Kovacevic und Lentsch nun bei der Tiroler Landesregierung: „Ohne deren Druck wird die HTL mit dem Schuljahr 2020/21 nicht starten können“ , so die beiden Tiroler Abgeordneten unisono.
Warum diese Verunsicherungspolitik?

Für Zweifel am HTL-Standort Reutte gibt es keinen Grund, sagt ÖVP-NR Liesi Pfurtscheller. Foto: Ziegler


„Es ist traurig, dass genau jene, die nichts zur Realisierung der HTL in Reutte beigetragen haben, nun versuchen, das Projekt in Misskredit zu bringen“, weist ÖVP-Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller die Darstellung der SPÖ zurück, dass der Start der Höheren Technischen Lehranstalt in Reutte ab Herbst 2020 noch nicht beschlossene Sache sei. „Die Vorarbeiten für die Gründung laufen auf Hochtouren – sowohl in der Bildungsdirektion des Landes als auch im Ministerium in Wien. Landeshauptmann Günther Platter hat nochmals klargestellt, dass es an der Realisierung der technischen Ausbildung im Außerfern ab Herbst 2020 nichts mehr zu rütteln gibt. Anstatt die Menschen zu verunsichern, sollte sich auch die SPÖ endlich konstruktiv in die Umsetzung dieses für den Wirtschafts- und Bildungsstandort Reutte so wichtigen Projekts einbringen“, fordert Pfurtscheller.

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