Von Hans Nikolussi
Wetterextreme, Ölspuren, Gewässerverunreinigungen, Hilfeleistungen, Verkehrsunfälle, Arbeitsunfälle mit Bergungen von Schwerstverletzten und auch einige Brandereignisse, darunter das große Waldbrandereignis in Pinswang, kennzeichneten die Arbeit der „Florianijünger“ des Bezirks im Jahre 2021. Allein der Waldbrand als Einzelereignis forderte über 10.000 Einsatzstunden – im Vergleich zu allen anderen Einsätzen, die mit rund 14.000 Stunden zu Buche schlugen.
Voll des Lobes über den Einsatz am Grenzberg zeigte sich Bezirksfeuerwehrinspektor Konrad Müller beim 121. Bezirksfeuerwehrtag, der im Gemeindesaal von Grän in Szene ging: „Die Abarbeitung des Einsatzes war teilweise eine wirkliche Schinderei und eine taktische Herausforderung alle Beteiligten leisteten dabei Hervorragendes.“
Herausfordernd. Vor allem die Coronaproblematik machte den Wehren zu schaffen. Stillstand machte sich breit, kameradschaftliche Zusammenkünfte waren tabu, Einsätze nur mit Maske möglich, Übungen nur erschwert zu realisieren. In diesen Zeiten, so der Tenor der Feuerwehrleute, hätte man sich mehr Unterstützung durch das Land gewünscht. Trotz aller Widrigkeiten: Die Einsätze konnten eben nicht abgesagt werden. Und das waren nicht wenige. Zu 570 Einsätzen rückten 578 Feuerwehren aus. Die Männer und Frauen standen dabei 14.602 Stunden im Einsatz, die Fahrzeuge legten dabei 6.398 Kilometer zurück. Ein großer Teil der Einsätze war technischer Art, bei Verkehrsunfällen und technischen Gebrechen. Fünf Suchaktionen standen auf dem Programm. Nicht weniger als 66 kleinere und große Brandeinsätze waren abzuarbeiten. Zwei Flugunfälle forderten genauso wie drei Gasunfälle die Aufmerksamkeit der Feuerwehrleute. Verklausungen in Bachbetten mussten beseitigt werden, ein Stall in Grän konnte trotz massivem Einsatz nicht mehr gerettet werden. „Die Herausforderungen der nächsten Jahre werden nicht geringer, die Tagesbereitschaft, der Erhalt unserer Mannschaftsstärke und die Anforderungen an die Führungskräfte werden einiges an Arbeit, Ideen und auch Mut zur Veränderung fordern“, wagte Bezirksfeuerwehrinspektor Konrad Müller einen Blick in die Zukunft. Bezirksfeuerwehrkommandant Dietmar Berktold informierte über ein großes Schulungs- und Veranstaltungspotenzial bei den Feuerwehren, allerdings geschmälert durch die Pandemie.
EHRUNGEN. Der Bezirksfeuerwehrtag wurde auch heuer wieder zur Beförderung und Ehrung verdienter Feuerwehrmitglieder genutzt. So wurde unter anderem Wolfgang Storf, langjähriges Mitglied im Bezirkskommando, in Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste um das Feuerwehrwesen im Bezirk Reutte zum Ehrenmitglied des Bezirksfeuerwehrverbandes Reutte ernannt.
Die Florianijünger des Bezirks blickten auf herausfordernde Jahre zurück. Foto: Tiefenbrunn