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Visionen für die Zukunft

Bergwerksverein Silberleithe Tirol wählte neuen Vorstand

Der Bergwerksverein Silberleithe Tirol aus Biberwier, Ehrwald und Lermoos hat am 11. April einen neuen Vorstand gewählt. Gleichzeitig wurde ein umfangreicher Aktionsplan für die kommenden Jahre bekannt gegeben.
17. April 2023 | von Sonja Kofelenz
Visionen für die Zukunft
Neuer Vorstand des Bergwerksvereins Silberleithe Tirol. V.l.: Daniel Luttinger (Schriftführer, nicht im Bild), Christian Wolkersdorfer (Wissenschaftlicher Berater), Christian Schönherr (Obmann), Erich Müller (Obmannstellvertreter), Kevin Danklef (Mitglied) und Andreas Thaler (Kassier). Foto: Gerhard Wörz
Von Sonja Kofelenz.
Im vollbesetzten Foyer der Mehrzweckhalle in Biberwier wurde nach der einstimmigen Entlastung des bisherigen Vorstandes Christian Schönherr ohne Gegenstimme zum neuen Obmann gewählt. Dessen Vorgänger Erich Müller wird sein Stellvertreter und Daniel Luttinger übernimmt das Amt des Schriftführers. Andreas Thaler kümmert sich in den kommenden fünf Jahren als Kassier um das finanzielle Polster des Vereins. Neu im Vorstand sind Helmut Schreyer und Kevin Danklef. Wissenschaftlicher Berater bleibt Prof. Christian Wolkersdorfer aus Ehrwald und Pretoria. Alle wurden einstimmig gewählt. Sandra Fellner erklärte sich bereit, gemeinsam mit Harald Schönherr als Kassaprüferin zu fungieren.
Noch während der Sitzung erklärte der neue Obmann: „Es ist schön, dass sich so viele junge Menschen für den Verein interessieren und mithelfen wollen, die ehrgeizigen Projekte der nächsten Jahre voranzutreiben“. Als erstes Ziel ist die Sanierung des Montan-Wanderwegs geplant, dessen in die Jahre gekommene Tafeln überarbeitet und ergänzt werden sollen. Moderne Medien sowie eine Audioversion sollen dabei helfen, die Schautafeln inklusiv zu gestalten. Fundstücke und Informationen aus über 500 Jahren Bergbau an der Silberleithe, der 1921 endete, sollen in einem vorerst kleinen Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Besonders an die Jugend richtet sich das Projekt, eine ehemals vorhandene Goldwaschrinne an den Loisachquellen als Attraktion zu beleben. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, soll mittelfristig die vor 23 Jahren begonnene Aufwältigung des Creszentia-Stollens fortgesetzt werden, um ihn eines Tages zu einem Schaubergwerk auszubauen.
„Wir haben in den Archiven so unglaublich viel Material zur Geschichte und zur Region entdeckt, damit haben wir anfangs überhaupt nicht gerechnet“, sagte der wissenschaftliche Berater des Vereins, Prof. Christian Wolkersdorfer. Er forscht zusammen mit Armin Hanneberg seit fast 40 Jahren zum Bergbau an der Silberleithe, die sich bei der Recherche und der Transkription der umfangreichen Dokumente gegenseitig unterstützen. Auch ein Buch der beiden ist in Arbeit. Langfristig ist ein überregionaler Geo-Naturpark mit Museum geplant, der in Zusammenarbeit mit archäologischen Experten den Bergbau an der Silberleithe in einen größeren historischen Zusammenhang stellen soll. Die heute noch vorhandenen Spuren und Ruinen sollen nach Möglichkeit restauriert, zumindest aber konserviert werden, um künftigen Generationen einen Eindruck von den Leistungen der damaligen Bergleute zu vermitteln. Darüber hinaus wird der Tourismus in den Regionen um eine Attraktion reicher.
Der Verein zeigte sich an diesem Abend in bester Verfassung und es herrschte eine gelöste Stimmung beim bergmännischem Fachsimpeln. Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat, kann sich unter info@silberleithe.at oder Tel. +43 676 4117005 (Christian Schönherr) beim Verein melden, oder sich auf der Webseite www.silberleithe.at umsehen.

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