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Von Klimaschutz über regionale Themen bis hin zu einer Ehrung

Das war die zweitägige Arbeitsklausur der Tiroler Landesregierung in Ehrwald

Pandemie, Wohnen, Transit, Pflege – die zweitägige Arbeitsklausur der Tiroler Landesregierung stand im Zeichen zahlreicher Themen. Das Kernthema aber war der Klimaschutz und die Verabschiedung des Leitantrages „Land und Klima schützen“. Am Rande der Veranstaltung konnte Gastgeber-Bürgermeister Hohenegg auch regionale Problemthemen ansprechen und die Familien Klaus und Franz Dengg erhielten (coronabedingt verspätet) die Auszeichnung „Tirols Tourismuspioniere 2020“.
27. September 2021 | von Juliane Wimmer
Von Klimaschutz über regionale Themen bis hin zu einer Ehrung
Bürgermeister von Ehrwald, Martin Hohenegg, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Franz Dengg jun., Angelika und Franz Dengg, LH Günther Platter, Klaus Dengg mit Ehefrau Gabi und Sohn Matthias, LR Anton Mattle, LH-Stv Josef Geisler und LH-Stvin Ingrid Felipe (v.l.). Foto: LandTirol/Fotostudio Rene
Von Juliane Wimmer.
Die Ergebnisse des Arbeitstreffens wurden am 22. September 2021 bei der Landespressekonferenz auf der Ehrwalder Alm von LH Günther Platter, gemeinsam mit LHStvin Ingrid Felipe, Gesundheitslandesrätin Annette Leja und Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf vorgestellt.

LAND UND KLIMA SCHÜTZEN.
Präsentiert wurde ein neues Klimapaket bzw. ein Leitantrag mit dem Titel „Land und Klima schützen“, der einen Fahrplan für die Zukunft geben soll. Dieser beinhaltet einen „Klima-Check“ für neue Gesetze, Verordnungen, Erlässe und Richtlinien; ein Bekenntnis zur Energiewende, die Gründung einer neuen TIWAG-Gesellschaft für erneuerbare Energien; die Forcierung von klimaneutralem Bauen und Sanieren sowie die Photovoltaik-Pflicht bei öffentlichen Neubauten ab 1. Jänner 2022. Die Öffentliche Landesverwaltung soll dabei als Vorbild vorangehen. Landeshauptmann Platter betonte: „Der Klimaschutz ist essenziell für die Zukunft Tirols und die nächs-ten Generationen. Es geht darum, dass wir unser Land klimafit und enkeltauglich machen.“ Konkret bedeutet das z. B.: Das Öffi-Klimaticket soll rasch umgesetzt, Auto-Sharing Modelle untersucht, „Green Jobs“ angeboten und regionale Lebensmittel in Großküchen eingesetzt werden.
TOURISMUS, WIRSCHAFT, ARBEITSMARKT. Darüber hinaus überbrachte Platter weitere positive Nachrichten: „Tirol hat in den letzten Monaten eine beeindruckende 'Aufholjagd' hingelegt, um wieder an das starke Vorkrisenniveau anzuknüpfen. Nach den schwierigen eineinhalb Jahren der Pandemie erholt sich der Tiroler Tourismus in Rekordgeschwindigkeit – allein im abgelaufenen August konnte Tirol zehn Prozent mehr Nächtigungen als im August 2019 und eine deutliche Zunahme bei den deutschen Gästen verzeichnen. Eine Aufbruchsstimmung spüren wir auch in der gesamten Wirtschaft – wir haben volle Auftragsbücher, die Unternehmerinnen und Unternehmer in Industrie, Gewerbe und Handel leisten hervorragende Arbeit. Auch bei der Arbeitslosigkeit haben wir die Trendwende geschafft. Noch vor einem Jahr war Tirol das Bundesland mit der höchsten Arbeitslosigkeit – ein Jahr später stehen wir mit einer Arbeitslosigkeit von 3,6 Prozent bei der Beschäftigung wieder an der Spitze und haben beinahe Vollbeschäftigung.“

REGIONALE RANDNOTIZEN.
Bürgermeister der Gastgeber-Gemeinde Ehrwald, Martin Hohenegg, freute sich über den hohen Besuch aus der Landesregierung und lobte die angenehme Atmosphäre und den respektvollen Umgang miteinander. Am Rande des Arbeits-treffens kam es auch zu Gesprächen über regionale Probleme. Gegenüber der RUNDSCHAU berichtete Hohenegg: „Große Sorgen bereitet uns der Personalmangel in fast allen Branchen: vom Handwerker bis hin zum Dienstleister. Hier müssen Lösungen und Anreize geschaffen werden.“ Über die Machbarkeitsstudie bzw. die darin geplante Bahntrasse von Ehrwald ins Inntal, die etlichen Ehrwaldern Sorgen bereitet, wurde laut Hohenegg NICHT gesprochen: „Bei diesem Papier handelt es sich meiner Einschätzung nach nur um Gedankenspiele. Die potenzielle Umsetzung liegt in weit, weiter Ferne, das werden wir nicht mehr erleben.“ In absehbarer Zukunft wird aber mit mehr Verkehr aus Richtung Garmisch zu rechnen sein, wenn dort alle Umfahrungstunnel fertiggestellt sind. „Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der Verkehr an den drei Talkesselgemeinden VORBEIgeleitet wird. Ein Tunnel von der Ehrwalder Schanz bis hin zum Eingang des Lermooser Tunnels ist die einzige sinnvolle Lösung“, so Hohenegg.
AUSZEICHNUNG. Im Anschluss der Tagung überreichte LH Platter den Familien Klaus und Franz Dengg die Auszeichnung „Tirols Tourismuspioniere 2020“. Die Dengg-Brüder führen familienbetriebene Hotels im Zillertal sowie in der Tiroler Zugspitzarena und sind damit Arbeitgeber für mehrere 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Gleichzeitig sind sie Eigentümer von vier Bergbahngesellschaften. „Der Tourismus ist einer der zentralen Wirtschaftszweige und auch maßgeblicher Wohlstandsmotor unseres Landes. Die Entwicklung Tirols zur Top-Tourismusdestination in den Alpen ist nicht nur den vielen traditionellen Familienbetrieben zu verdanken, sondern vor allem auch innovativen und zielstrebigen Persönlichkeiten wie Klaus und Franz Dengg. (...) Es freut mich daher, sie und ihre Familien mit dem Tourismuspionier 2020 auszeichnen zu können“, betonte LH Günther Platter bei der Überreichung der Auszeichnung in Ehrwald, die coronabedingt erst jetzt erfolgte.

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