Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Vorübergehend Unterstützung im Alltag

Erste Sozialbegleiterin nimmt ihren Dienst im Bezirk Reutte auf. Zusätzliches Angebot des Roten Kreuzes

Die Sozialbegleitung ist ein Angebot des Roten Kreuzes für Menschen, die vorübergehend Unterstützung im Alltag brauchen. Mit Crisma Praxmarer nimmt nun die erste Sozialbegleiterin im Bezirk Reutte ihren Dienst auf. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Roten Kreuzes Reutte hilft sie Menschen zur Selbsthilfe.
31. Mai 2021 | von Sabine Schretter
Vorübergehend Unterstützung im Alltag
Andreas Inwinkl (rechts) freut sich, dass er mit Crisma Praxmarer die erste ehrenamtliche Sozialbegleiterin im Bezirk Reutte im Rot-Kreuz-Team hat.
Foto: Rotes Kreuz Reutte
Von Sabine Schretter.
Es kann schnell gehen, dass der Alltag aus den Fugen gerät. Der Verlust der Arbeit, Trennungen oder finanzielle Schwierigkeiten setzen in der Regel allen Menschen zu, manchen so sehr, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihren Alltag gut und selbstständig bewältigen zu können. Hier helfen die Sozialbegleiter des Roten Kreuzes. Eine davon ist Crisma Praxmarer, die nun als erste Sozialbegleiterin für den Bezirk Reutte ihre Arbeit aufnimmt. 

Jetzt geht’s los!
Die 47-jährige Crisma Praxmarer ist beruflich in der Pflege tätig und hat ein ebenso sinnstiftendes Ehrenamt gesucht. Das hat sie beim Roten Kreuz gefunden. Sozialbegleitung ist das, was sie freiwillig tun möchte. Für das Rote Kreuz Reutte war dieser Wunsch mehr als willkommen, war man schon länger auf der Suche nach einer Sozialbegleiterin. Nach mehreren Wochenenden der Ausbildung hält Crisma Praxmarer nun ihr Zertifikat in den Händen und will losstarten. „Es ist mein Einstieg ins Ehrenamt beim Roten Kreuz und ich freue mich sehr, dass es nun losgeht“, sagt sie voller Tatendrang. Die Freude über das Ehrenamt ist bei Crisma Praxmarer zu spüren: „Es bereitet mir Zufriedenheit, wenn ich Menschen helfen kann.“ Und, dass diese Hilfe immer nötiger wird, zeigt sich deutlich.

Notwendige Hilfe.
Es gibt zusehends mehr Menschen, die aufgrund einer Schieflage im Leben ihren Alltag nicht mehr gut meistern können. „Jobverlust, Kredite, die nicht mehr zurückbezahlt werden können, Stress in der Arbeit oder der Verlust der Wohnung können reichen, dass ein Mensch banale Dinge nicht mehr alleine schafft. Dazu gehören beispielsweise Behördengänge oder das Ausfüllen von Formularen“, so Crisma Praxmarer. Was folgt, sind soziale Notlagen, die das Potenzial haben, einen Menschen krank werden zu lassen. „Wir sind da, damit es erst gar nicht so weit kommt“, führt die Sozialbegleiterin weiter aus. 

Zeitlich befristet.
Wer die Hilfe der Sozialbegleiterin braucht, der meldet sich direkt bei der Bezirksstelle des Roten Kreuzes in Reutte. Es wird ein Besprechungstermin vereinbart, gemeinsam mit dem Klienten erarbeitet Crisma Praxmarer die Problemsituation und die Lösungswege dazu. „Dann zeigt sich auch, wo meine Unterstützung nötig ist. Ziel ist es, dass den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe gegeben wird. Wir sind keine Psychologen, sondern unterstützen dabei, dass das soziale Umfeld der Klienten wieder in Ordnung kommt“, grenzt Praxmarer ihre Tätigkeit ab. Das Angebot der Sozialbegleitung ist daher auch zeitlich auf ein halbes Jahr beschränkt. 

Sozialbegleiter gesucht.
Crisma Praxmarer ist die Erste, doch das Rote Kreuz Reutte ist auf der Suche nach weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern für die Sozialbegleitung. Andreas Inwinkl, Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes dazu: „Wir wollen dieses überaus wichtige Angebot der Sozialbegleitung weiter ausbauen. Das können wir tun, wenn uns freiwillige Mitarbeiter dabei unterstützen. Crisma Praxmarer kann nur zu diesem Ehrenamt ermutigen: „Sozialbegleiterin zu sein heißt, etwas Sinnstiftendes zu tun und das, was man inves-tiert, kommt mindestens doppelt zurück.“ 

Info.
Alle wichtigen Informationen zum Thema Sozialbegleitung sind bei der Bezirksstelle des Roten Kreuzes Reutte, Bezirksgeschäftsführer Andreas Inwinkl, erhältlich. Tel. +43 (0)56 72 62 444 bzw. E-Mail:andreas.inwinkl@roteskreuz-reutte.at
 

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