Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Weida Tuifl zeigten Schauriges

Mit Krampussen auf Du und Du – Vereinslokal wurde zum Ort einer teuflischen Begegnung

Was braucht ein richtiger Krampus, um bei Umzügen oder als Begleiter des Nikolaus für Gänsehaut und Schaudern zu sorgen? Ein zotteliges Fell und auf jeden Fall eine geschnitzte Holzmaske mit Hörnern. Die Lechaschauer Weida Tuifl öffneten die Tore ihres Vereinslokals und zeigten bei einer Ausstellung ihre Masken her.
31. Oktober 2021 | von Sabine Schretter
76 Krampusmasken von drei verschiedenen Schnitzern konnten vergangenen Freitag in Lechaschau bewundert werden. RS-Fotos: Schretter
Von Sabine Schretter.
76 Masken von drei Maskenschnitzern – Gossa aus dem Zillertal, Miguel Walch aus Tarrenz und Christian Steiner aus Reutte – waren zu bewundern. Daneben standen voll ausgestattete Krampusse mit Fell und Rute. „Es ist unsere erste Ausstellung hier in unserem Vereinslokal. Wir möchten der Bevölkerung gern zeigen, was wir Weida Tuifl machen, was uns bei diesem Brauchtum wichtig ist“, erklärt Weida Tuifl-Obmann Markus Wiedemann der RUNDSCHAU, die sich das Gänsehautfeeling nicht entgehen ließ. Der Verein zählt aktuell 72 Mitglieder, 35 davon sind aktive Läufer. Läufer zu sein, birgt einige Herausforderungen, schleppt doch ein Krampus um die 22 Kilogramm an Ausstattung mit sich herum. Das „Gewand“ eines g’standen Krampus’ besteht aus Schaf- oder Ziegenfell. „Wir beziehen unsere Felle bei Franz Trenkwalder in Landeck“, führt Markus Wiedemann dazu aus. Für ein Ziegenfell legt man bis zu 600 Euro hin, 600 bis 800 Euro für eine Maske. Gebrauchte Masken werden oft noch höher gehandelt und erzielen Preise bis 2.500 Euro. Geschnitzt wird nach Vorgabe des Auftraggebers. „Unsere Masken sollen ,menschenähnlich‘ aussehen, mit wenig Blut und so gut wie möglich kinderfreundlich sein“, sagt der Obmann. Ob es heuer Krampusläufe geben wird, ist leider fraglich. Auch der beliebte Nikolo-Einzug wurde bereits abgesagt. „Wir gehen aber am 5. Dezember von Haus zu Haus und verbreiten so Nikolausstimmung im Dorf.“
Wie gut der Verein zusammenarbeitet, zeigt die Organisation der Ausstellung. Am Tag nach der Ausstellung luden die Weida Tuifl zum Watterturnier ein. Am 31. Dezember sind sie wieder aktiv und veranstalten beim Gemeindehaus in Lechaschau ab 14 Uhr einen Silvesterumtrunk.
Übrigens: Wer nach der Ausstellung Lust bekommen hat, auch bei den Teufeln mitzumachen, ist herzlich willkommen! Markus Wiedemann bedankt sich an der Stelle auch bei allen Sponsoren, die den Verein so wohlwollend unterstützen.
Weida Tuifl zeigten Schauriges
Weida Tuifl-Obmann Markus Wiedemann neben seiner „Montur“.

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