Lions-Club unterstützt Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes
Eine 200 Jahre alte Hausfassade nicht nur vor dem Verfall zu retten, sondern wieder wie neu erstrahlen zu lassen – das ist alles andere als ein einfaches Unterfangen. Und erfordert auch Geduld. So wie jetzt beim Köpfle-Haus in Höfen.
Von Jürgen Gerrmann
Bei jedem Wort ist Projektleiter Anton Walch die Begeisterung über das Können eines der letzten großen Fassadenmaler des Außerferns anzumerken. Im Grunde kein Wunder: Josef Anton Köpfle verschönerte schließlich sein eigenes Haus. Und vermutlich konnte er dabei, jenseits aller Auftraggeber, einfach mal er selbst sein.
„Einmalige Perspektive“, „fantastische Aufteilung der Bilder in der Fassadengestaltung“, „unübertreffliche Anatomie“, „wunderschöne Wiedergabe christlicher Gedanken“ – Worte wie diese purzeln nur so aus dem Mund des Studienrats, Malermeisters und Abteilungsvorstands der HTL Bau und Kunst in Innsbruck (einem gebürtiger Lechtaler), als er Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf und Josef Walch von der Bezirksforstdirektion Reutte in deren Eigenschaft als Vertreter des Lions-Clubs Reutte Außerfern den Stand der Arbeiten erklärt. Seine persönliche Lieblingsszene findet sich über der Eingangstür – Jesus diskutiert im Tempel mit den Pharisäern: „In der Anatomie und in der Bewegung sowie in der Fuß- und Handhaltung, würde man fast meinen, er würde tanzen.“ Mit 1000 Euro hat der Club das Projekt gefördert. Dafür sagten natürlich auch Ingrid Wetzel, die 1957 in der Küche im Obergeschoß geboren wurde („genau 200 Jahre nach Köpfle“), und ihr Mann Markus, der zurzeit – ebenso akribisch wie liebevoll – die Pflastersteine vor dem Haus verlegt, herzlichen Dank.
Außer dem Lions-Club unterstützen auch: Dr. Michael Schwarzkopf vom Metallwerk Reutte, Dr. Reinhard Schretter vom Zement-Kalkwerk Vils sowie die öffentlichen Stellen des Landes Tirols mit dem Bundesdenkmalamt und die Gemeinde Höfen das einmalige Projekt Köpfle-Haus. Am Haus selbst wird jetzt freilich erst einmal eine Winterpause eingelegt. Warum? „Das Mauerwerk ist sehr stark mit Salzen, Kaliumnitraten und Natriumchloriden versetzt und nach Aufbringung eines NHL Kalkputzes (einer Spende der Firma Röfix Putze) sind laut Untersuchungen von Dr. Anja Diekamp von der Uni Innsbruck die Salze als Ausblühungen an die Oberfläche getreten“, erklärt Anton Walch. Nun könnte die Sockelfarbe möglicherweise aber durch die kristallinen Salze weiße Ränder bekommen oder von der Putzoberfläche angedrückt werden. Daher hätten die Experten befürwortet, über den Winter und auch während der Austrockenphase im Frühjahr eine Pause einzulegen. Also heißt es jetzt erst mal: Abwarten und Tee trinken. Passt ja auch zum Winter.
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