Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Zurück an der Schule

Schulöffnung für Volksschulen, Mittelschulen und die AHS-Unterstufe

Mit der stufenweise Wiederaufnahme des Schulbetriebs will die Regierung das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus so klein wie nur möglich halten. Am 4. Mai öffneten die Schulen bereits für die Maturanten, die Abschlussklassen der berufsbildenden mittleren Schulen sowie Lehrlinge im letzten Berufsjahr ihre Pforten. Nun wird es auch für alle Sechs- bis 14-Jährigen wieder Unterricht an den Schulen geben.
18. Mai 2020 | von von Magdalena Winkler
Zurück an der Schule
Seit 18. Mai heißt es für Volksschüler, Schüler der NMS und AHS-Unterstufen auch wieder die Schulbank drücken. Am 3. Juni ist es auch für die Schüler der BHS und AHS-Oberstufen so weit. Foto: Pixabay
von Magdalena Winkler

Für die Wiedereröffnung der Schulen hat das Bildungsministerium ein Handbuch mit neuen Verhaltensregeln erarbeitet: Unmittelbar nach Betreten des Schulhauses und mehrmals über den gesamten Tag heißt es für Schüler wie Lehrer: „Hände waschen!“ Außerhalb der Klassenzimmer gilt Maskenpflicht. Überall im Schulhaus muss ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden. Mit einer eigenen Regelung soll dies auch in den Pausen sichergestellt werden. Nach jeder Unterrichtseinheit ist für mindestens fünf Minuten zu lüften. Elterngespräche sollen nach Möglichkeit telefonisch oder virtuell stattfinden.

VORBEREITUNG. Um eine möglichst reibungslose Wiederöffnung sicherzustellen, hat man sich in den Außerferner Volks- und Mittelschulen sowie den AHS-Unterstufen-Klassen intensiv vorbereitet. Die Covid-Informationsplakate über die einzuhaltenden Verhaltensregeln zieren mittlerweile Türen und Gänge sämtlicher Schulen. Für ausreichend Desinfektionsmittel und Papierhandtücher ist gesorgt. Die Sitzordnungen in den Klassen wurden angepasst. Klebestreifen in den Gängen machen auf den geforderten Abstand aufmerksam.

HYGIENEMAßNAHMEN. Die Umsetzung der von der Bundesregierung geforderten Maßnahmen stellt die Schulen in der Praxis aber vor so manche Herausforderung. Hier sind kreative Lösungen gefragt. „Die Kinder suchen den Kontakt zu ihren Lehrpersonen und Klassenkameraden und auch die Unterrichtsformen sind bei uns an der Schule alles andere als frontal. Es finden Gruppenarbeiten statt, Sitzkreise für Diskussionen und Gemeinschaftsarbeiten“, erklärt Karoline Lorenz, Direktorin der Volksschule Forchach. Da die Einhaltung des Mindestabstands somit nur schwer möglich ist, hat man sich in Forchach daher darauf geeinigt, Schutzvisiere zu tragen. „Diese wurden von einer Tiroler Firma hergestellt und die Kosten dafür übernahm dankenswerterweise die Gemeinde für alle Schulkinder und Lehrpersonen“, so Lorenz weiter.

SCHICHTBETRIEB.
Neben den Volksschulen starten auch die Mittelschulen und die AHS-Unterstufe. Der Unterricht soll nach der Wiedereröffnung in kleinen Gruppen stattfinden. Die Klassen werden dazu in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe A ist am Montag, Dienstag und Mittwoch in der Schule, Gruppe B folgt am Donnerstag und Freitag. In der darauffolgenden Woche wird gewechselt. Am BG/BRG Reutte wurde alles Notwendige vorbereitet, um den Unterricht im Schichtbetrieb für die Unterstufenklassen so problemlos wie möglich anlaufen zu lassen. „Für die Schüler wird es am ersten Schultag genaue Instruktionen durch die Klassenvorstände geben“, sagt Direktor Dr. Manfred Pfeifer. Da ohnehin alle Exkursionen und Schulveranstaltungen vonseiten des Bildungsministeriums gecancelt wurden, findet der Unterricht am BG/BRG bis zum letzten Schultag statt. „Auch an den beiden Fenstertagen bieten wir eine freiwillige Betreuung an“, informiert Pfeifer.

SCHULLEBEN.
Eine Rückkehr zum Unterricht an den Schulen – darüber sind sich viele Pädagoginnen einig – ist in vielerlei Hinsicht bedeutsam. „Lernen passiert in Beziehung“, meint etwa Simon Walch, Pflichtschul-Personalverteter und Direktor der VS Elmen. Die Verlagerung des Unterrichts in Distance Learing und Homeschool sei für alle „ein Schubs ins kalte Wasser“ gewesen, so Walch weiter. BG/BRG-Direktor Pfeifer schildert, dass die vergangenen Wochen, obgleich man über die technischen Voraussetzungen in Sachen E-Learning bereits verfügt hat, herausfordernd waren. „Mein Lob und Dank gilt all unseren Lehrpersonen, vor allem auch den Klassenvorständen, die eine Reihe von organisatorischen Aufgaben übernommen haben“, sagt Pfeifer. An den Schwierigkeiten, mit denen Schüler, Eltern und Lehrer in den vergangen Wochen konfrontiert waren, ist man jedoch auch gewachsen, ist Pfeifer überzeugt: „Die Kinder haben in dieser Zeit viel gelernt. Vor allem für das Leben in einer modernen und
technischen Welt.“

 

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