Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Auf den Spuren eines Glücksritters in Biberwier

11. Juni 2019 | von Sabine Schretter
Christian Wolkersdorfer und Elke Mugova (v.l) blicken gespannt in die Tiefe des Nikolaus- Schicht im Schacht! Bader-Schachts
in Biberwier. Rs-Fptps: Schretter
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Galerie Nikolaus-Bader-Schacht, Biberwier. RS-Fotos: Schretter
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Der geflutete Nikolaus-Bader-Schacht wird derzeit genau unter die Lupe genommen


Er war ein Eigenbrötler und unter Zeitgenossen nicht sehr beliebt – und er hatte eine Vision. Nikolaus Bader aus Lermoos wollte Gold finden. Der Schacht, den er dazu nahe des Mittersees gegraben hatte, steht aktuell im Fokus eines Forschungsprojekts.

In den 1930er Jahren vermutete Nikolaus Bader ein Goldvorkommen in der Fernpassregion. Er besaß mehrere Freischürfe, war also berechtigt, in diesem Gebiet Erz zu schürfen.
Bader grub einen zehn Meter tiefen und zweimal zwei Meter umfassenden Schacht und wurde fündig. Er brachte „2 Gramm Gold im Konzentrat“ zutage, eine nicht förderwürdige Menge. Als Nikolaus Bader bemerkte, dass in den Schacht sehr viel Wasser lief, legte er Stollen zur Entwässerung an. Für seinen kleinen Bergbau hatte er zwei Angestellte und errichtete eine Goldwaschrinne. Nikolaus Bader erwarb mit seinem Goldbergbau keine Reichtümer und lebte später mit seiner Frau, einer Vorarlbergerin, in Ehrwald. Er bezeichnete sich selbst als „Apotheker“ – warum, dies blieb wohl sein Geheimnis. Für lange Jahre geriet der Nikolaus-Bader-Schacht in Vergessenheit, ehe Armin Hanneberg in den Jahren 2003/2004 Unterlagen über den Biberwierer Goldbergbau in einem Archiv in Innsbruck fand.
Temperaturmessungen, die die TU Bergakademie Freiberg 2004 vornahm, zeigten eine im Schacht vorhandene Dichteschichtung. Forscher der Technischen Hochschule Georg Agricola Bochum und der Tshwane University of Technology Pretoria/Südafrika führen derzeit Untersuchungen am Nikolaus-Bader-Schacht durch, die Erkenntnisse über den Aufbau von Dichteschichtungen zwischen verschiedenen Wasserkörpern liefern sollen.
Prof. Christian Wolkersdorfer und Doktorandin Elke Mugova hoffen, ihre in Biberwier gewonnenen Erkentnisse einmal weltweit anwenden zu können. Sie sollen zeigen, ob es möglich ist, mit dem Einsatz von Dichteschichtungen stillgelegte, geflutete Bergwerke zu sanieren. Damit könnten Umweltschäden, die geflutete Bergwerke verursachen, vermieden werden. Der Schacht in Biberwier wurde am 7. Juni leergepumpt, danach wurde ein 3-D-Scann gemacht, der zeigen soll, ob es einen Zusammenhang zwischen Besonderheiten in der Schachtwand und den Stellen, wo eine Schichtung auftritt, gibt. Beobachtet wird anschließend, wie sich die Schichtung verhält, wenn der Schacht wieder gefüllt wird. Dieser Vorgang wird drei bis vier Wochen dauern. Bis sich anschließend eine Schichtung neu einstellt, werden noch einmal ein bis zwei Jahre vergehen.
Die Quelle, die sich in der Nähe des Schachts befindet, wird ständig beobachtet – eine Auflage der Wasserwirtschaft. Regelmäßig werden Sichtkontrollen und Kontrollen der chemischen Parameter durchgeführt. Alle Messungen, entnommenen Proben und Forschungsschritte werden akribisch in einem Feldbuch festgehalten.
Dass in Biberwier Bergbau betrieben wurde, ist bekannt. Der Montanwanderweg lädt ein, auf den Spuren dieses alten Gewerbes zu wandeln. Die Erkenntnisse, die die Untersuchungen am Nikolaus Bader-Schacht bringen werden, setzen nicht nur ein weiteres Steinchen in das Mosaik der Historie, sie werden auch einen wichtigen Beitrag zum sorgsamen Umgang mit der Umwelt liefern.

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