Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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170 Kinder und zwei Lehrer: Einfach unglaublich, aber wahr!

Nachzulesen im vorgestellten Buch über die Schulgeschichte von Reutte mit Breitenwang

Mit dem Band „400 Jahre Schulgeschichte von Reutte mit Breitenwang im Tiroler Außerfern (1555–1955)“ ist Autor Peter Linser eine umfassende Darstellung des Schulwesens in unserer Region gelungen. Das Buch wurde im Museum im Grünen Haus vorgestellt.
5. Dezember 2022 | von Sonja Kofelenz
170 Kinder und zwei Lehrer: Einfach unglaublich, aber wahr!<br />
Peter Linser und Ernst Hornstein (v.l.): Eine umfassende Beschreibung des Schulwesens von Reutte mit Breitenwang wurde in einem Band zusammengefasst und nun der Öffentlichkeit präsentiert. RS-Foto: Kofelenz
Von Sonja Kofelenz.
Können Sie sich noch an Ihre Schulzeit erinnern? Wer war damals Direktor, welche Lehrer gab es und wie hieß noch mal der Hausmeister? Etwas tiefer in die Vergangenheit hat Peter Linser gegraben und das gefundene Wissen in einem Buch zusammengefasst. Der im Verlag des Museumsvereins des Bezirkes Reutte erschienene – 259 Seiten starke  – Band „400 Jahre Schulgeschichte“ bringt so einiges zutage. Das Gymnasium Reutte feierte heuer das 70 Jahre-Bestehen, ebenfalls 70 Jahre die Hauptschule – jetzt Mittelschule – Untermarkt. Ganze 175 Jahre ist es her, dass es das Schulhaus der Volksschule Reutte gibt. Damals waren auch die Hauptschüler in der Volksschule untergebracht, insgesamt 742 Schüler wurden gleichzeitig unterrichtet. Das ist fast unvorstellbar! Aber die Geschichte des Schulwesens von Reutte und Breitenwang reicht weit zurück. Linser gibt den Beginn eines Unterrichts mit dem Jahr 1555 an. Damals wurde ein Lehrer von der Gemeinde benannt, mit drei Gulden Lohn. Geprägt war die erste Zeit der Schulgeschichte vom katholischen Glauben. So war der Kathechismus z. B. jahrelang das einzige Lesebuch für die Schüler. Der Lehreralltag umfasste mehrere Jobs: Ein Lehrer fungierte als Meßner und Organist und hatte für die Beheizung des Klassenraumes zu sorgen. Linser stellte auch die schwierige Situation der Lehrerinnen dar, sie durften nicht heiraten und erhielten viel weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen.
In seinem Vortrag rollt der Historiker die Geschichte nach vorne auf. Mit kleinen Anekdoten und humorvollen Geschichten aus diesen vergangenen Tagen sorgte er für so manchen Lacher.
Erhältlich ist das Buch zum Preis von 22 Euro im Museum im Grünen Haus und in der Bücherei Reutte.

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