Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein erfolgreiches Museumsjahr

Museumsverein des Bezirkes Reutte präsentierte Jahrbuch Extra Verren 2020

Mit einer Doppelveranstaltung, zum einen die 47. Generalversammlung des Museumsvereins und zum anderen die Vorstellung des „Extra Verren 2020“, holte der Verein zwei Termine nach, die aufgrund der Corona Pandemie bisher nicht stattfinden konnten.
19. Juli 2021 | von Uwe Claus
Ein erfolgreiches Museumsjahr
Das Autorenteam des „Extra Verren 2020“: v.l. Erich Printschler, Thomas Pfundner, Klaus Wankmiller, Erhard Maroscheck, Peter Linser, Sonja Kofelenz zusammen mit Obmann Ernst Hornstein. Auf dem Bild fehlen Stefan Pircher und Dr. Barbara Kainrath.
Von Uwe Claus.
Extra Verren 2020.
Zunächst führte Schriftleiter Klaus Wankmiller durch das neue Jahrbuch des Museumsvereins und versorgte die Anwesenden mit zusätzlichen Informationen zu den einzelnen Themen. Am Anfang standen die Ausführungen über römerzeitliche Fundstellen im Gemeindegebiet von Nassereith, zu denen Barbara Kainrath und Stefan Pircher von zahlreichen interessante Einzelheiten bei zwei Fundstellen bei Dormitz zu berichten hatten. Aufklärung brachten die Zeilen von Erhard Maroscheck über das Spruchband am goldenen Dachl in Innsbruck. Mit seiner Arbeit entschlüsselte er das Geheimnis, das übersetzt „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh. Ev. 8, Vers 12) heißt. Über Verträge und Marksteine zur Geschichte des Allgäus und des Außerferns aus dem Jahr 1581/82 berichtet Thomas Pfundner in seinem Beitrag. Zum Thema informierte er sich im Staatsarchiv Augsburg und dem Landesarchiv Innsbruck und brachte interessante Einzelheiten zum Vorschein. „Aller fremden Hilfe entblößt“ heißt der Beitrag von Peter Linser, worin er das Außerferner Alltagsleben in der Kriegszeit um 1800 schildert darin trat auch zutage, wie schwierig der Umgang mit der französischen Besatzung war. Er schreibt unter anderem zum Ende der Einquartierung „die Bewohner begrüßten sehnsüchtig die Friedensbotschaft im Februar 1801, wonach die Feinde das Land zu räumen hatten, da Tirol bei Österreich blieb“.
Die Familie des Reuttener Malers (Johann Christoph Haas (1753-1829) hat sich im neuen „Extra Verren“  Klaus Wankmiller vorgenommen und so manche interessante Tatsachen aus dessen Familiengeschichte ans Tageslicht gebracht. Weitere Themen in dem 176 Seiten umfassenden Buch sind „Joseph Anton Koch als Freskant (Freskenmaler)“ von den Autoren Klaus Wankmiller/Erich Printschler sowie die Ausführungen über die 24 Tafeln zum Thema „Argonauten“ von E.  Printschler und die Buchbesprechungen von Sonja Kofelenz „Mit Messer und Schlegel (Werke Pfrontener Bildhauer im Außerfern) und „Maximilian I.“ – König, Landesfürst und Kaiser.

 
Ein erfolgreiches Museumsjahr
Traditionsgemäß überreichte Schriftleiter Klaus Wankmiller ein Exemplar des neuen „Extra Verren“ an Museums-Obmann Ernst Hornstein. RS- Fotos: Claus
Rückblick und Ausblick.
Ernst Hornstein als Obmann des Museumsvereins stellte an den Anfang seiner Ausführungen über das abgelaufene Vereinsjahr den Dank an die Mitarbeiter des Jahrbuchs und schnitt kurz an, dass die Planungen für das Jahrbuch 2021 bereits mit Volldampf laufen. Er verriet auch, dass anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Bücherei Reutte Mitte September eine Feier geplant ist. Er stellte auch an den Anfang der Versammlung die ehrenamtliche Tätigkeit vieler heraus, ohne die so manches nicht umsetzbar wäre. Derzeit zählt der Verein 280 Mitglieder und 420 registrierte Leser*innen. Letztere teilen sich auf in 168 Kinder unter 14 Jahren, 18 Jugendliche zwischen 14 und 18 sowie 234 Erwachsene. Enge Grenzen waren den Veranstaltungen aufgrund der Pandemie gesetzt: nur 39 Veranstaltungen wie Buchpräsentationen und Lesungen sowie Veranstaltungen für Kinder (81 im Jahr 2019) mit 580 Besuchern (2019/1529) waren möglich.
Für das laufende Jahr sind nach den Ausführungen Hornsteins einige interessante Events geplant: So unter anderem der Tiroler Geschichtensommer (Juli/August), die Eröffnung des Erinnerungsortes Südtiroler Siedlung und die 100 Jahr-Feier (17./18. September) sowie die Eröffnung der Winterausstellung mit dem Thema „Spielzeug – Dampfmaschinen“ (Ende November). Zum Jahresabschluss gibt es wieder die beliebte „Weihnachtliche Volksmusik im Grünen Haus“ (5. Jannuar 2022).

Trotz Schließung fleißig.
Die Berichte des Museumsleiters Ulrich Kößler und der Büchereileiterin Sonja Kofelenz machten deutlich, dass in beiden Einrichtungen auch in der „Ruhezeit Pandemie“ nicht die Hände in den Schoß gelegt wurden. Im Museum waren der Lifteinbau und die behindertengerechten baulichen Veränderungen Schwerpunkte. „Wir haben die Zeit der erzwungenen Schließung der Bücherei optimal genutzt und so manche Organisation trotz erschwerte Arbeitsbedingungen gut über die Bühne bekommen“ berichtete Büchereileiterin Kofelenz.
Ein erfolgreiches Museumsjahr
Als kleines Dankeschön gab es Blumen für die Lektorrinnen (von links) Sigrid Linser, Alexandra Posch und Barbara Wankmiller.

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