Von Michaela Färber.
VOM „MILCHKASTEN“ ZUM MODERNEN LESEZENTRUM.
Die Bücherei Reutte, die heuer ihr 100-jähriges Bestehen feiert, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Ursprünglich als „Tertiarenbibliothek“ im Kreuzgang des Franziskanerklosters untergebracht, wurde sie später zur „Volksbibliothek“, blieb aber weiterhin im Besitz der Patres. Die Bestände wuchsen mit den Jahren und der Platz in den alten, zu Bücherregalen umfunktionierten Milchkästen reichte bald nicht mehr aus. 1929 erfolgte schließlich die Übersiedlung in das neu erbaute Lechleitnerhaus und 2007 – die Bibliothek platzte inzwischen mit ca. 5000 Büchern aus allen Nähten – konnte der heutige Standort, das ehemalige Gebäude der Telekom Austria mit ca. 300m² bezogen werden. Mit der Übersiedlung erfolgte gleichzeitig die Umstellung der alten Lesekarten auf Computerverwaltung, sodass sich die Bücherei Reutte bei ihrer Eröffnung im Jahr 2011 als modernes Zentrum der Bildung und kultureller Begegnungsort präsentierte. In all den Jahren seit ihrer Entstehung standen hinter der Bücherei Ehrenamtliche, die durch ihr gemeinsames Wirken diese Einrichtung trugen.
EINS, ZWEI, DREI.
Zu diesem Anlass organisierte Sonja Kofelenz, die seit nunmehr 12 Jahren zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern die Bücherei Reutte führt, ein vergnügliches, aber auch spannendes Literaturquiz ganz nach dem Vorbild der Kindersendung „1, 2 oder 3“. Charmant moderiert von Sonja Kofelenz, Elfriede Huber und Andreas Schretter mussten vier Rateteams 18 Fragen zu literarischen Werken beziehungsweise zu Dichterbiographien sowie Zitaten beantworten, wobei der Schwierigkeitsgrad stetig gesteigert wurde. Bei einem richtigen Tipp wurde man mit einem Duplo-Stein belohnt – eine originelle Idee und voller Stolz sahen die Ratenden ihre bunten Türmchen wachsen. Die Auflösung der Frage wurde anschließend von den Moderatoren durch interessante Informationen ergänzt, sodass auch „Literaturprofis“ noch viel Neues dazulernten. Der Abend endete schließlich mit der Preisverleihung (Buchpreise selbstverständlich), nach der sich alle gemeinsam bei einem Imbiss und bester Stimmung von der geistigen Anstrengung erholten. Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung, zu der man den Organisatoren nur gratulieren kann und die eindrucksvoll zeigt, was ein starkes Miteinander bewegt.