Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Inszenierte Wehrkraft

Verteidigungscharakter Ehrenbergs wird weiter sicht-und begehbar gemacht

Als 1268 die Staufischen Besitzungen an den Tiroler Landesfürsten Meinhard II übergingen, begann die eindrucksvolle Geschichte rund um Ehrenberg. Um die neu gewonnenen Besitzungen im heutigen Außerfern zu besichern, entstand im Laufe von Jahrhunderten die größte zusammenhängende Sperranlage Nordtirols.
1. Juni 2020 | von von Sabine Schretter
Inszenierte Wehrkraft
Schnon bald werden die Besucher auf der inszenierten Wehrmauer die Anlage entlanggehen können und erhalten so einen Eindruck über die Wehrkraft der Anlage während ihrer Bestandszeit. Foto: Walch
von Sabine Schretter

Diese zu erhalten und Besuchern aus aller Welt zugänglich, sicht- und begehbar zu machen, ist Intention des Vereins Burgenwelt Ehrenberg. In einem neuen, auf fünf Jahre ausgelegten Projekt, werden jetzt weitere wichtige Schritte unternommen: Vom Burgvorhof (um 1629) ausgehend, wird ein auskragender Wehrgang als Inszenierungselement rekonstruiert. Die Rekonstruktion der Zangenscharten solle den Besuchern das Verteidigungskonzept des „Äußeren Zwingers“ verständlich machen. Von einem Wachturm am „Äußeren Zwinger“ (1607/09)   sind noch zwei Drittel der Mauersubstanz vorhanden, daher kann der Wachturm rekonstruiert werden. Zur Verbesserung der Wehrfähigkeit von Ehrenberg im Anbetracht des technischen Fortschritts der Angriffswaffen wurden unter Maximilian II der Pulverturm und der Falkenturm als Teil des „Äußeren Zwingers“ aufgewertet. Die Musketen- und Kanonenschartenmauern (Nordseite) sind Bestandteil der Verteidigungsmaßnahmen des „Äußeren Zwingers“ unter Maximilian III, dem Deutschmeister. Im Projekt wird auch Augenmerk auf die Sanierung und Inszenierung des Dürnitz gelegt. Eine Plattform im Bereich des Dürnitz wird einen spektakulären Ausblick bieten. (Die RUNDSCHAU berichtete über die Zufallsentdeckung eines Felsganges). Am sogenannten Schlossangerl ist noch ein Teil der Wehrmauer mit 24 Gewehrscharten erhalten, der ebenfalls saniert werden soll. Diese Wehrmauer sollte verhindern, dass sich Feinde im Schlossangerl festsetzen und von dort aus die Anlagen stürmen.

GETRENNT, VERBUNDEN UND WIEDER GEÖFFNET.  Was jahrhundertelang Freund und Feind trennte, schützte und verteidigte, ist heute ein verbindendes Element, das einen großen Mehrwert für die gesamte Region darstellt. Seit 29. Mai sind sämtliche Anlagen der Burgenwelt – Museum, Ausstellungen, Ruinen und Gastronomie – wieder für Besucher geöffnet. Noch bis 28. Juni gelten die Eröffnungsangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. Sonderöffnungszeiten gültig vom 29. Mai bis vorläufig 28. Juni : Besucherzentrum (Info – Tickets – Shop) Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von   10 bis 16 Uhr, Erlebnismuseum   „Dem Ritter auf der Spu“ und  Naturausstellung „Der letzte Wilde“   Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr (letzter Einlass 15 Uhr), Hängebrücke highline179 (Ticketkauf an den Ticketautomaten)     Montag bis Sonntag und an Feiertagen von 8 bis 22 Uhr, Schrägaufzug     Ehrenberg Liner (Ticketkauf an den Ticketautomaten) Montag bis Sonntag und an Feiertagen von 8.30 bis  22 Uhr. Mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Vereins Burgenwelt Ehrenberg unter: www.ehrenberg.at.

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