Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Kulinarischer Krimigenuss

Der gebürtige Breitenwanger Eduard-Florian Reisigl bot buchstäblich köstliche Leseproben aus seinem neuesten Elsass-Krimi in der Bücherei Reutte

Unter dem Titel „Mörderische Idylle“ lud die Bücherei Reutte am vergangenen Freitag, dem 16. September, um 19 Uhr zu einer Lesung des erfolgreichen Autors Eduard Florian Reisigl. Sonja Kofelenz hieß den Literaten in den gut besuchten Räumlichkeiten herzlich willkommen und moderierte den Abend. Natürlich hatte sie im Vorfeld bereits beide Bände seines Elsass-Krimis gelesen, oder besser gesagt „verschlungen“ und äußerste sich überaus begeistert.
19. September 2022 | von M. Färber
Kulinarischer Krimigenuss
Autor Eduard-Florian Reisigl verbindet gekonnt Gaumenfreuden mit Krimispannung. RS-Foto: Färber
Von M. Färber.
Reisigl wurde 1970 in Breitenwang geboren und verbrachte dort seine Jugend. Heute lebt er im Elsass und arbeitet als Programmierer im nahen Deutschland. Der gelernte Koch, der lange Zeit in der hiesigen Gastronomie tätig war, musste seinen Beruf wegen einer Hautallergie aufgeben. Ein begnadeter Gourmet ist er allerdings durch und durch geblieben. Seine neue Wahlheimat, das Elsass in Ostfrankreich, ist für ihren kulinarischen Reichtum bekannt und inspirierte ihn zu den beiden Krimis „Mörderische Idylle“ (erschienen 2021) und „Rezept zum Mord“ (erschienen 2022).

Beide Romane
aben den gleichen Protagonisten, Christof Weinkeiler, der die Ruhe des Alltags im Elsass genießt. Nach seiner Karriere als Sternekoch erfüllt er sich hier den Traum von einer eigenen Kochschule, die auf bodenständige, regionale und saisonale Gerichte setzt.
In „Mörderische Idylle“ gerät er allerdings in Verdacht, einen Food-Kritiker, der sein Kochbuch mehrere Male abgelehnt hat, durch seine Vorspeise umgebracht zu haben. Kommissar Léon, sein eigenwilliger Gegenspieler, den eine starke Anziehungskraft mit Christofs Weinkeller verbindet, nimmt den Fall in die Hand. Natürlich wird dieser schließlich gelöst, aber er bleibt bis zum Schluss voller überraschender Wendungen.
Auch Reisigls neuester Elsass-Roman „Rezept zum Mord“ erweist sich als spannender Krimi zum Miträtseln und Hungrigwerden. Christof Weinkeiler stößt beim Bärlauchpflücken in den idyllischen Iller-Auen auf einen Toten. Der von ihm alarmierte Kommissar Léon kann jedoch keine Leiche finden und glaubt an einen Streich. Chris-tof muss mit einer Anzeige rechnen. Als auch noch eine unbekannte Frau mit einer Kopfwunde und Gedächtnisverlust in seinem Van auftaucht, nimmt das spannende Geschehen ordentlich Fahrt auf.
Reisigls zwei Elsass-Romane (der dritte ist bereits im Entstehen) bieten nicht nur großen Lesespaß und Krimispannung, sondern enthalten im Anhang auch die Rezepte zu den vielen geschilderten Köstlichkeiten.
Der Abend, der für die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Elsässer Pinot Noir-Wein, Comté-Käse und frisch gebackenem Brot lukullisch „untermalt“ wurde, endete mit einer angeregten Diskussion. Dabei äußerte Reisigl, der sich vor seinen Elsass-Krimis bereits vor allem durch seine Trilogie „Blut der Pharaonen“ (2014–2021) einen literarischen Namen gemacht hat, auch kritische Töne. Er betonte eindrucksvoll die Bedeutung einer nachhaltigen Küche und äußerte seine Genugtuung darüber, als „Hobbyautor“ unabhängig von Verlagen und derer oft starken Einflussnahme zu sein. Er sei glücklich, seine beiden Passionen – das Kochen und das Schreiben – rein liebhabermäßig ausleben zu können. Der Erfolg seiner Bücher spricht für sich.

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