Von Jenni Zeller.
Der 29-jährige Ehrwalder war von klein auf mit Musik umgeben, gründete mit 12 Jahren seine erste Band und ist mittlerweile hauptberuflich Musiker.
RUNDSCHAU: Was waren deine ersten Berührungspunkte mit der Musik?
Andy Steiner: Musik war bei mir immer schon irgendwie da. Vor allem meine Familie mütterlicherseits ist sehr musikalisch, meine Mutter selbst arbeitete als Musiklehrerin. Sie meldete mich auch als Kind zum Blockflötenunterricht an. Mein Vater ist zwar weniger musikalisch, hat dafür aber ideale Roadie-Qualitäten, könnte man sagen.
RS: Wer dich kennt, weiß, dass du musikalisch gern Verschiedenes ausprobierst. Die Blockflöte hast du beispielsweise dann gegen Gitarre, Gesang, mehrfarbigen Irokesen und Punk eingetauscht. An welchen Musikstilen hast du dich bisher versucht?
Andy Steiner: Punk und unsere Band "Kontra" prägten meine Jugendzeit, genau. Danach kamen Blues und Reggae. Sebastian Schweiger und ich starteten 2011 das Duo "2seedsleft" mit Jazz-, Pop- und Blues-Einflüssen. Bei der Band "A-Cross" drehte sich alles um Metal und Rock. In den letzten Jahren mischten sich dann auch elektronische Sounds und Lofi-Elemente dazu.
RS: Wie gestaltete sich dein Weg zum hauptberuflichen Musiker?
Andy Steiner: Nach der Matura probierte ich einige Bachelorstudien aus, ehe ich den Lehrgang "Jazz und Improvisierte Musik" am Tiroler Landeskonservatorium machte. Schon während der Schul- und Studienzeit habe ich außerdem viel Bühnen- und Banderfahrung gesammelt. Bis zum Studium wusste ich übrigens gar nicht, dass man als sozusagen normaler Mensch seinen Lebensunterhalt mit Musik bestreiten kann, ohne Rockstar zu sein. Das fand ich erst später heraus.
RS: Was sind denn deine aktuellen Projekte?
Andy Steiner: "2seedsleft" (Duo – Jazz, Pop, Blues) und "Hello Sally" (Band – elektronische Sounds). Ich bin bei verschiedenen Bands und Projekten als Songwriter involviert; zum Beispiel bei dem DJ Aron McHughes. Als Producer tüftele ich auch an einem anderen Solo-Projekt namens "keeplove." (Hiphop, Jazz, Lofi). Nebenbei unterrichte ich auch am Reuttener KLAZZ. Und seit 2020 tüftele ich an meinem neuesten Solo-Projekt Tom Joseph.
RS: Worum geht es bei deinem neuesten Solo-Projekt?
Andy Steiner: Man merkt als Musiker, welche Idee zu welchem Projekt passen könnte. Letztes Jahr hatte ich einige Songs übrig, die zu nichts passten. Daher das Solo-Projekt. Der Name stammt von meinen beiden mittleren Vornamen Thomas Josef. Das ist außerdem das erste Projekt, an dem ich mich als Producer versucht habe, was sehr spannend für mich ist. Stilistisch ist das Projekt im Indie-Folk daheim. Große Einflüsse sind für mich aktuelle Bon Iver und Tom Misch.
RS: Was steht demnächst bei Tom Joseph und auch bei Andy Steiner an?
Andy Steiner: Bei Tom Joseph release ich momentan Singles: Am 8. Mai erschien "I Wonder", heute (30.7.) kam "Trouble in Mind" raus. Die nächste Single kommt wahrscheinlich im Herbst. Nächstes Jahr wird es dann eine EP geben. Gigs stehen zwei an: Am 18.8. werde ich mit der Lyrikerin Siljarosa Schletterer ein Poesie-Konzert auf der Hungerburg geben. Und mit 2seedsleft steht am 12.8. ein Konzert beim Innsbrucker French-Quarter-Festival an.
RS: Wir freuen uns schon auf deine Songs und Konzerte!
Das neueste Solo-Projekt "Tom Joseph" vereint Akustik-Elemente mit ruhigem Gesang und tiefen Gedanken. Fotos: Tom Joseph / Flowing Frames